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Nach Shitstorm: „Pinky Gloves“-Gründer werfen das Handtuch

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Eine Woche nach ihrer Vorstellung bei „Die Höhle der Löwen“ platzt der Deal: Die Gründer von „Pinky“ und Investor Ralf Dümmel nehmen das Produkt vom Markt.

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Nach Shitstorm: „Pinky Gloves“-Gründer werfen das Handtuch

Handschuhe, um Hygieneartikel zu entsorgen und zu verstecken. Period-Shaming und Sexismus sind nur einige Begriffe, mit denen die User im Netz das Produkt sowie die Einstellung der Gründer der „Pinky Gloves“ von „Die Höhle der Löwen“ kritisierten.

Ein Ende der Hate-Welle schien nicht in Sicht. Zunächst versuchten die Gründer mit Rechtfertigungen und Statements einzulenken, doch nun ziehen sie offenbar doch die Notbremse.

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„Wir stellen sämtliche Einkaufs- und Vertriebsaktivitäten ein.“

In ihrem neusten Instagram-Post geben Start-up Gründer Eugen und André bekannt, dass sie sich gemeinsam mit ihrem Investor Ralf Dümmel dazu entschieden haben, die Pinky Gloves vom Markt zu nehmen.

Sie stellen außerdem klar, dass sie zu keinem Zeitpunkt vor hatten „jemanden zu diskreditieren oder einen natürlichen Prozess zu tabuisieren.“ Die Beteiligten hätten eingesehen, dass weder die Entwicklung des Produkts noch die Kommunikation über das Produkt angemessen durchdacht wurde.

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Menschen machen Fehler

Im Anschluss der Bekanntgabe folgt eine Entschuldigung an die Personen, die sich durch das Produkt und den Auftritt in der Show angegriffen und verletzt gefühlt haben. Das Start-Up betont, es bereit dieses wichtige Thema weiterhin in einer konstruktiven Debatte zu thematisieren.

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Die Stimmen im Netz konnten bis zuletzt jedoch nicht eindeutiger sein. Neben Hass-Nachrichten erreichten sogar Gewalt- und Mordandrohungen die beiden Gründer. Die Situation eskalierte und neben dem Ausmaß an Mobbing und Angriffen auf Familien und Anhänger, wirken die konstruktiven Kommentare fast bedeutungslos.

„Nach wie vor eine Beleidigung“

Der Auftritt in der Gründershow ist mittlerweile sogar in anderen Ländern angekommen und auch dort stößt die Produktidee auf Unverständnis. Unverständlich ist vor allem, dass sich so lange bedeckt gehalten wurde, was Lösungsansätze angeht. Was für die Gründer Zeit brauchte, war für die User bereits klar.

„Die Idee und Umsetzung eures Produktes bleibt nach wie vor eine Beleidigung“, heißt es in einem Kommentar unter dem Instagram-Post.

Credit: TVNOW

Die User im Netz schlagen vor, das mit dem Produkt erhaltene Geld zu spenden. Das Geld könne an Firmen gehen, die „wirklich nachhaltige und nützliche Menstruationsprodukte entwickeln“ oder in die generelle Aufklärungsarbeit investiert werden, die heutzutage enorm wichtig ist.

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Gewalt, Hass und Morddrohungen keine Plattform geben

Trotz der Welle an Kritik in den vergangenen Tagen, erfahren die Jungs von Pinky nun mehr Zuspruch denn je. Kommentare wie „die dadurch angestoßene Debatte ist gut“ oder „eure Entscheidung verdient Respekt“ fassen die Reaktionen des Publikums zusammen.

In einer Sache sind und bleiben sich die User im Netz und die Gründer einig: Kritik sollte immer konstruktiv bleiben, denn Verfolgung, Hass, Gewalt und Drohungen werden nie angemessene Reaktionen auf menschliche Fehler sein.