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Frau adoptiert sterbende Waisen, um ihnen liebevolle letzte Tage zu schenken

Cori Salchert hat es sich zur Aufgabe gemacht, „Hospiz-Babys“ zu adoptieren und sich in den letzten Tagen ihres kurzen Lebens um sie zu kümmern.

Sie nennen es das „Haus der Hoffnung“. Die ehemalige Krankenschwester Cori Salchert und ihr Ehemann Mark haben eine ganz besondere Bezeichnung für ihr Zuhause – und das ist kein Wunder. Denn seit 2012 hat Cori es sich zur Aufgabe gemacht, Babys aufzunehmen, die unheilbar krank sind oder im Sterben liegen und von ihren Familien verstoßen wurden. Die Amerikanerin adoptiert die kranken Babys, um sich in den letzten Tagen ihres kurzen Lebens liebevoll um sie zu kümmern.

Credit: Facebook / Cori Marie

Cori und Mark, die selbst acht eigene Kinder haben, erzählten im Gespräch mit ‚Today.com‘ ihre bewegende Geschichte. Coris Leidenschaft und Liebe für Kinder begann mit ihrer kleinen Schwester Amie, als Cori selbst noch sehr jung war. Amie war geistig und körperlich eingeschränkt und lebte in einem Heim für behinderte Kinder. Dort entfloh sie eines Tages und ertrank im Alter von 11 Jahren in einem nahegelegenen Teich. Cori konnte nie verstehen, warum niemand da war, um sich um Amie zu kümmern.

Als Erwachsene arbeitet Cori viele Jahre als Krankenschwester und bemerkt dort schnell, dass sie sich auf der Geburtsstation besonders zu den Familien hingezogen fühlt, die ihr Kind vor oder kurz nach der Geburt verloren haben. „Ich sah Bedarf darin, das Krankenhauserlebnis für diese Frauen weniger traumatisch zu machen, indem ich sie mit Feingefühl behandelte – anstatt sie aus dem Raum zu scheuchen, weil ich mich unwohl fühlte“, erklärt Cori. Später gründet sie die Organisation ‚Hope After Loss‘, die Familien, die den Tod ihres Babys verarbeiten müssen, Hoffnung und Unterstützung bietet.

Credit: Facebook / Cori Marie

Im August 2012 erhält Cori einen Anruf und wird gebeten, ein zwei Wochen altes Baby aufzunehmen. Das kleine Mädchen hat keinen Namen und niemanden, der sich um sie kümmert. Zudem kam sie ohne große Teile ihres Gehirns auf die Welt und lebt in einer Art Wachkoma. Die Ärzte glauben nicht, dass sie lange leben wird. Doch die Salcherts wollen verhindern, dass die Kleine einsam im Krankenhaus stirbt. Also nehmen sie das Mädchen auf und taufen sie Emmalynn. Das Baby lebt nur 50 Tage – doch es sind schöne Tage, in denen sie ein geborgenes und liebevolles Zuhause hat.

Credit: Facebook / Cori Marie

„Es kam ein Abend, an dem ich wusste, dass Emmalynn langsam von uns ging“, erzählt Cori. „Die ganze Familie war zu Hause und konnte sie halten und küssen. Mein Ehemann hielt sie an seiner Brust, mit ihrem kleinen Kopf unter seinem Kinn und sang für sie. Schließlich ging ein Großteil der Familie ins Bett und nur meine Tochter Charity und ich blieben mit ihr wach. Ich kuschelte Emmalynn in meinen flauschigen, warmen Bademantel, hielt sie an meine Brust und sang für sie, als ich bemerkte, dass sie seit einigen Minuten nicht atmete. Ich lehnte mich zurück und sah sie an und sah, dass diese wunderschöne Kreatur von uns gegangen war. Sie verließ die Welt, während sie meinen Herzschlag hörte. Sie litt nicht, sie hatte keine Schmerzen und sie war nicht allein.“

Credit: Facebook / Cori Marie

Emmalynn hinterlässt bei Cori und ihrer Familie einen solchen Eindruck, dass sie gleich mit dem Gedanken spielen, ein weiteres Baby aufzunehmen. Im Oktober 2014 lernen sie den vier Monate alten Charlie kennen. Auch Charlie hat Gehirnschäden erlitten und wird laut den Ärzten maximal zwei Jahre leben. „Ich habe schon aufgehört mitzuzählen, wie oft wir den Kleinen wiederbeleben mussten“, erzählt Cori. Nichtsdestotrotz kümmert sich die Mutter seitdem liebevoll um den kleinen Jungen. Ebenso wie bei Emmalynn wollen sie ihm sein kurzes Leben so schön wie möglich gestalten.

Credit: Facebook / Cori Marie

Und obwohl es für Cori immer wieder ein schmerzhaftes Erlebnis ist, ein Baby zu verlieren, so will sie sich weiterhin um Waisen kümmern, deren Lebenszeit viel zu kurz ist. „Es ist so ein Geschenk ein Teil des Lebens dieser Babys zu sein und die Möglichkeit zu haben, ihr Leiden zu minimieren, sie zu umsorgen und zu lieben“, so Cori.

Credit: Facebook / Cori Marie

​Cori sagt: „Wir leiden schrecklich, wenn diese Kinder sterben, aber unsere Herzen sind wie bunte Glasfenster. Die Fenster sind aus gebrochenem Glas zusammengefügt und sie sind umso stärker und schöner, weil sie einst gebrochen wurden.“