Veröffentlicht inFamilie, Kind & Familie

8 Tipps, die dein Kind bei Erkältung besser schlafen lassen

© AdobeStock/ Tetiana Soares

Kind krank: 5 Tipps, damit es trotz Erkältung nachts gut schläft

Dein Kind kommt mit laufender Nase aus der Kita und du weißt: Das ist erst der Anfang! Damit euch keine schlaflosen Nächte bevorstehen, kommen hier erprobte Tipps für guten Schlaf trotz Erkältung.

Inhaltsverzeichnis

Eine Erkältung bei Kindern ist nichts Schlimmes und verschwindet nach ein bis zwei Wochen meist von selbst. Trotzdem ist der Schnupfen für alle Beteiligten super anstrengend.

Insbesondere die Nächte können mit einem erkälteten (Klein-)Kind zur Qual werden. Denn wenn die kleine Nase zu ist, der Hals weh tut oder der Kopf dröhnt, können auch wir Eltern uns von einer erholsamen Nachtruhe verabschieden.

Da ich aktuell ein Lied davon singen kann (mein Sohn ist im Kindergartenalter und sammelt täglich neue Viren ein), habe ich mich auf die Suche nach wirksamer Hilfe gemacht.

Hier kommen erprobte Tipps, mit denen euer Kind trotz Erkältung nachts besser schläft. (Ihr könnt mir später danken.)

1. Kopf höher legen

Nachts ist die Nase zu, das Atmen fällt schwer und an Einschlafen ist kaum zu denken. Besonders Schnullerbabys leiden bei einem Schnupfen, weil die Kombination aus Schnuller und verstopfter Nase zum Aufwachen zwingt.

Ein dickeres Kissen oder ein zusammengerolltes Handtuch unter der Matratze sorgen für eine erhöhte Schlafposition eures Kindes und erleichtern den Druck auf die Nebenhöhlen.

Lest auch: Nase zu beim Baby: Diese Hausmittel machen sie wieder frei

2. Fenster auf

Trockene Heizungsluft kann die Erkältungssymptome verschlimmern. Ihr solltet deshalb vor dem Schlafengehen das Zimmer ordentlich lüften. Die kühle Nachtluft ist eine Wohltat für verschnupfte Nasen und die Sauerstoff-Dusche tut ebenfalls gut.

Noch dazu könnt ihr so die Raumtemperatur senken. Als ideale Raumtemperatur für den kindlichen Schlaf gelten übrigens 16-18°C.

3. Feuchte Handtücher aufhängen

Feuchte Raumluft hilft eurem Kind dabei, bei einer Erkältung besser zu schlafen. Statt einen Raumbefeuchter aufzustellen, der nicht selten eine Keimschleuder ist, hängt besser feuchte Handtücher auf einem Wäscheständer ins Zimmer. Sie geben ihre Feuchtigkeit nach und nach an die Raumluft ab, was das Atmen mit verschnupfter Nase erleichtert.

4. Viel trinken

Ein wichtiger Tipp für den Tag, damit die Nacht für alle angenehmer wird: Ermutigt euer Kind viel zu trinken. Am besten gebt ihr ihm Wasser oder lauwarmen Kräuter- oder Früchtetee.

Habt ihr auch einen trinkfaulen Spatz zu Hause, könnt ihr das Wasser oder den Tee ausnahmsweise mal etwas süßen. Nutzt dazu zum Beispiel einen kleinen Schluck Fruchtsaft oder eine Prise Zucker. Kindern über zwei Jahren könnt ihr auch etwas Honig in den Tee geben. Der wirkt besonders wohltuend bei einer Erkältung.

Ganz wichtig: Kinder unter zwei Jahren sollten keinen Honig essen, da er für sie potenziell gesundheitsgefährdend sein kann.

Und: Achtet darauf, die Zähne eures Kindes gründlich zu putzen und verhindert Dauernuckeln, da das zu Karies führen kann.

Lest auch: Baby-Zähne putzen: Wann du starten und worauf du achten solltest

5. Ganz viel Nähe

Kuscheln ist ein nicht zu unterschätzendes Hausmittel für kranke Kinder (und ausgelaugte Eltern). Durch die körperliche Nähe werden Glückshormone freigesetzt, die sich positiv auf den Stoffwechsel auswirken und sogar Schmerzen lindern können.

Wenn euer Kind erkältet ist, kann es hilfreich sein, es mit ins eigene Bett zu nehmen. So sorgt ihr für extra viel Nähe und erspart euch das nächtliche Aufstehen. Win-win, also.

6. Mit Salzlösung inhalieren

Bei hartnäckigem Husten und Schnupfen kann abendliches Inhalieren mit Salzlösung helfen, die Beschwerden zu lindern und besser zu schlafen. Am besten geht das laut Kinderärzt*innen mit sogenannten Düsen- und Ultraschall-Verneblern. Die können schon bei Babys angewendet werden. Als Inhalat eignet sich eine isotonische Kochsalzlösung. Von der Kochtopf-Methode solltet ihr Abstand nehmen, hier ist die Verbrühungsgefahr einfach viel zu hoch.

>> Hier könnt ihr einen Inhalator für Kinder online bestellen*

>> Hier könnt ihr ein Salz-Inhalat online bestellen*

7. Zwiebelsäckchen bei Husten

Euer Kind kann nicht schlafen, weil der hartnäckige Husten es wach hält? Dann versucht es neben den oben genannten Tipps auch mal mit einem Hausmittel von Oma: dem guten alten Zwiebelsäckchen. Schneidet dazu eine Gemüsezwiebel in sehr feine Würfel und füllt sie in eine Kindersocke. Oben verknoten und in Kopfnähe ans Bettchen hängen oder auf den Nachttisch legen. Die ätherischen Öle der Zwiebel lindern den Reizhusten.

Extra-Tipp: Tapfere ältere Kinder können auch einen Zwiebelsaft mit Honig in kleinen Schlucken vor dem Schlafengehen trinken. Dazu am Nachmittag eine große Zwiebel in kleine Würfel schneiden, in eine Schale geben und mit 2–3 Esslöffeln Honig verrühren. Vier Stunden ziehen lassen und den Saft durch ein Sieb in ein Glas füllen. Dann schluckweise trinken. Nicht lecker, aber wirksam.

Lest auch: Trockener Husten nachts? Diese einfachen Tipps helfen Kindern und Erwachsenen

8. Medikamente gegen Erkältungssymptome bei Kindern

So unschön Erkältungen auch sind: Sie haben ihre Grenzen. Wenn die Nächte aktuell grausam sind, weil euer Kind komplett verschnupft ist oder vor Kopf- oder Halsschmerzen wimmert, dann könnt ihr ruhigen Gewissens zu Medikamenten greifen. Niemand sollte unnötig leiden, schon gar nicht unsere Kinder.

Gegen die nächtlich verstopfte Nase helfen abschwellende Nasentropfen (für die Kleinsten) oder Nasenspray (ab einem Jahr) am besten. Haltet euch bei der Anwendung unbedingt an die Angaben in der Packungsbeilage, um eine Überdosierung zu vermeiden. Tagsüber könnt ihr als Alternative schonendes Salzwasser-Nasenspray benutzen.

Hat euer Kind Fieber und Schmerzen, solltet ihr ein Schmerzmittel geben. Dazu eignen sich je nach Alter und Gewicht Paracetamol-Zäpfchen oder Ibuprofen-Saft. Lasst euch hier aber vorher in jedem Fall bei eurem Kinderarzt oder eurer Kinderärztin beraten.

Lies auch: Fieber bei Kindern: Wann sollte man es senken und wann nicht?

Achtung: Ätherische Öle sind für Babys und Kleinkinder gefährlich

Vorsicht bei Erkältungsmitteln, die ätherische Öle wie Kampfer-, Pfefferminz- oder Eukalyptusöl enthalten. Was wir Erwachsene als durchaus wohltuend und befreiend empfinden, kann für Säuglinge und Kleinkinder sogar lebensbedrohlich sein, wie die Pharmazeutische Zeitung berichtet.

Der Grund: Die scharfen Dämpfe bestimmter ätherischer Öle können die Haut- und die Atemwege der Kleinsten reizen. Gelangen die ätherischen Öle unverdünnt in Mund oder Nase des Kindes, kann die empfindliche Schleimhaut so stark gereizt werden, dass es zu einem Atemstillstand durch einen sogenannten Stimmritzenkrampf kommen kann.

In einigen Apotheken werden trotz dieser Gefahr noch immer ätherische Tropfen als Inhalat für Säuglinge empfohlen. Davon solltet ihr in jedem Fall die Finger lassen! Achtet beim Kauf von Erkältungsprodukten auf die Inhaltsstoffe. Pfefferminz, Kampfer und Eukalyptus sind für Babys und Kleinkinder tabu.

Erkältung beim Kind: Wann zum Arzt?

Eine Erkältung ist meist harmlos und heilt oft innerhalb einer oder zwei Wochen von selbst aus. Tritt als Symptom neben Schnupfen auch Husten auf, kann der sich auch über mehrere Wochen hartnäckig halten. Doch es gibt ein paar Warnsignale, bei denen ihr unbedingt handeln solltet.

Sofort zum Kinderarzt gehen, solltet ihr, wenn euer Kind:

  • jünger als drei Monate ist und hustet oder fiebert (Temperatur ab 38°C).
  • sehr schwach und teilnahmslos wirkt.
  • seit mehr als drei Tagen Fieber hat (ab 38,5°C, unter 3 Monate schon ab 38°C).
  • seit mehr als einer Woche unvermindert hustet und Schnupfen hat und plötzlich hohes Fieber bekommt.
  • Probleme beim Atmen hat, heiser wird oder über Schmerzen klagt.
  • Schmerzen beim Husten hat (Verdacht auf Lungenentzündung).
  • plötzlich auftretenden bellenden Husten hat (Verdacht auf Pseudokrupp).
  • zusätzliche Symptome entwickelt, wie Durchfall oder Erbrechen.
  • gelblichen oder blutigen Schleim schnupft oder hustet.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose einer Ärzt*in. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure Ärzt*in oder Kinderärzt*in kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.