Inhaltsverzeichnis
- Warum sollten Kinder scheitern lernen?
- Wie kann man Kinder im Umgang mit neuen Aufgaben und Herausforderungen unterstützen?
Niemand verliert gerne. Nicht wir und schon gar nicht unsere Kinder. Doch genau das ist ein Problem. Denn wenn wir Kinder immer gewinnen lassen oder ihnen jedes Stolpern ersparen wollen, nehmen wir ihnen etwas Entscheidendes: die Fähigkeit zu scheitern. Und damit auch die Chance, echte Stärke zu entwickeln.
In einer Gesellschaft, in der Leistung zählt und Misserfolg oft als Schwäche gilt, wollen viele Eltern ihre Kinder vor Niederlagen bewahren. Verständlich, aber gefährlich.
Warum gerade das Verlieren im Spiel, im Alltag oder beim Lernen so wichtig ist und wie Kinder daran wachsen können, zeigen wir euch hier.
Warum sollten Kinder scheitern lernen?
Um Kinder vor Fehlern zu bewahren, sollten wir nicht zu sehr eingreifen. Dadurch können die Kleinen lediglich das Gefühl entwickeln, dass wir ihnen nichts zutrauen und nicht daran glauben, dass sie das alleine schaffen können. Besser wäre es, wenn wir unseren Kindern vermitteln, dass sie selbstbewusst an neue Aufgaben herangehen können. Sie sollen das Scheitern als natürlichen Teil des Lernprozesses wahrnehmen.
Welche Gründe noch dafür sprechen, dass Kinder auch mal scheitern sollten, sagen wir euch:
Aus Fehlern lernen
Aus Fehlern lernt man! Was wir uns als Erwachsene immer wieder sagen, gilt natürlich auch für die Kids. Misserfolge lassen Kinder erkennen, was sie falsch gemacht haben und wie sie es beim nächsten Mal besser machen können.
Entwicklung von Frustrationstoleranzen
Als Kind sollte man lernen, mit Frustration und Enttäuschung umzugehen. Für die Zukunft kann das besonders wichtig sein. Frustrationstoleranz übt man ganz einfach bei gemeinsamen Spielen wie ‚Mensch ärgere dich nicht‘ oder, für Fortgeschrittene, ‚Monoppoly‘.
Verlieren können als Superkraft
Ob beim Brettspiel, beim Sport oder beim Wettrennen auf dem Spielplatz – Verlieren tut weh. Aber genau hier liegt eine riesige Chance. Kinder, die lernen, eine Niederlage auszuhalten, ohne zu explodieren oder gleich aufzugeben, gewinnen etwas sehr Wertvolles: emotionale Stärke.
Wer verliert, lernt, mit Enttäuschung umzugehen, sich selbst zu regulieren und beim nächsten Mal trotzdem wieder anzutreten. Wer auch mal verlieren kann, entwickelt die Haltung eines echten Gewinners.
Stärkung des Selbstvertrauens
Fehler passieren. Wichtig ist, daraus zu lernen und es erneut zu versuchen und nicht aufzugeben. So können Kinder ein gesundes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl entwickeln.
Förderung von Kreativität und Problemlösung
Wenn Kinder scheitern, haben sie die Möglichkeit, neue Lösungen zu entwickeln, wie sie das Problem besser angehen können. Daher ist es wichtig, dass sie überhaupt scheitern. Es zwingt Kinder dazu, kreativ zu werden und nach neuen Lösungen zu suchen.
Das Leben steckt voller Herausforderungen
Das Leben ist kein Ponyhof. Das müssen leider auch Kinder lernen. Wir können sie nicht ein ganzes Leben lang beschützen, denn das Leben steckt voller Herausforderungen, neuer Aufgaben und Misserfolge. Kinder sollten daher lernen, damit umzugehen, um auf das Leben vorbereitet zu sein.
Wie kann man Kinder im Umgang mit neuen Aufgaben und Herausforderungen unterstützen?
Eltern sollten sich bewusst machen, dass sie ihren Kindern nicht in jeder Situation helfen oder sie unterstützen müssen. Lasst sie Fehler machen. Auch wenn es manchmal hart sein kann, seine Kinder scheitern zu sehen. Wie ihr die Herausforderungen besser meistern könnt, sagen wir euch:
1. Entwickelt gemeinsam neue Lösungsstrategien
Macht dein Kind einen Fehler oder schafft es etwas nicht, dann sucht gemeinsam nach neuen Lösungen. So merkt der Nachwuchs, dass nicht immer alles direkt funktioniert, das aber keine ausweglose Situation ist.
2. Hört auf, alle Probleme der Kinder selbst lösen zu wollen
Kinder probieren sich aus und wollen Aufgaben alleine schaffen. Das machen wir „Großen“ schließlich auch. Warum also nicht sie auch? Deswegen einmal tief durchatmen und das Kind machen lassen. Auch wenn es manchmal länger dauert oder etwas daneben gehen kann.
3. Strukturiert schwierige Aufgaben
Erscheint eine Aufgabe zu schwierig, kann es helfen, wenn ihr die Aufgabe in kleine Einzelaufgaben strukturiert. So lernt das Kind, zuerst die kleinen Aufgaben zu schaffen und erst im nächsten Schritt das große Ganze.
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