Inhaltsverzeichnis
- 1. Lege dich auf den Rücken
- 2. Verzichte auf ein Kopfkissen
- 3. Harte Matratze nutzen
- 4. Schlafposition beibehalten
- 5. Gesundes Abendessen
Schmerzfrei durch besseren Schlaf? Experte gibt Tipps
Nichts ist schöner, als morgens entspannt aufzuwachen. Leider ist das nur wenigen vergönnt. Eine anstrengende Nacht führt oft zu Schmerzen und Unwohlsein am Morgen. Schon beim Aufstehen ist der Nacken verspannt, der Rücken steif und die Glieder tun weh. Nach schlechtem Schlaf fühlt man sich den ganzen darauffolgenden Tag wie gerädert und ist vermutlich auch weniger leistungsfähig.
Damit du aus diesem Teufelskreis ausbrechen kannst, gibt Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht fünf einfache Tipps für die perfekte Schlafroutine. Denn bereits beim Schlafen kannst du Schmerzen vorbeugen und anschließend gesund in den Tag starten kannst. Der Weltschlaftag ist der beste Anlass, um Schwierigkeiten beim Schlafen anzugehen und etwas am Schlafverhalten zu verändern.
1. Lege dich auf den Rücken
Sitzen ist für die meisten Menschen die einzige Körperhaltung des Tages. Die Beine sind angewinkelt und der Oberkörper nach vorne gebeugt. So verbringen viele von uns fast den gesamten Tag im Sitzen, dem kann man auch kaum entkommen: Im Büro, auf der Couch, im Auto, beim Essen und sogar im Schlaf nehmen viele eine solche Haltung ein. Dadurch werden die Muskeln auf der Vorderseite des Körpers immer unnachgiebiger. Zudem bauen sich Gegenspannungen in den hinteren Muskelpartien auf. Rückenschmerzen, Hohlkreuz, Rundrücken & Co. können die Folge sein.
Daher ist es ratsam, im Schlaf nicht dieselbe Haltung wie beim Sitzen einzunehmen. Statt mit angewinkelten Beinen solltest du versuchen gerade und ausgestreckt auf dem Rücken zu liegen. Dadurch liegt die komplette Wirbelsäule gerade auf und wir geben unseren Muskeln und Faszien die Gelegenheit, Spannungen abzubauen.
Buchtipp: „Rücken & Bandscheiben Schmerzen selbst behandeln“, Roland Liebscher-Bracht und Dr. med. Petra Bracht, GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH; 5. Edition, 2020. Hier bei Amazon kaufen*.
2. Verzichte auf ein Kopfkissen
Hach, ist das himmlisch! Große, weiche Kissen fühlen sich so schön bequem an und stützen vermeintlich den Kopf. Aus der Traum, denn dadurch knickt die Halswirbelsäule ab. Wie in der sitzenden Haltung entwickeln sich somit muskulär-fasziale Spannungen. Diese können sich auf weitere Abschnitte deines Rückens auswirken und Schmerzen verursachen. Deshalb solltest du das Kopfkissen sogar ganz weglassen.
Ohne Kissen ziehst du automatisch dein Kinn an, senkst die Halswirbelsäule ab, bringst die Lendenwirbelsäule direkt zum Aufliegen und begradigst deine gesamte Körperhaltung. Wenn du dir nicht vorstellen kannst, ohne Kopfkissen zu schlafen, gewöhne dich langsam daran. Versuche, zunächst wirklich nur ein Kissen zu nutzen, das möglichst flach ist. Nach ein paar Wochen hast du dich daran gewöhnt und kannst es sogar ganz weglassen. Dein Körper wird sich schnell umgewöhnen und dich mit einem schmerzfreien Rücken belohnen.
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3. Harte Matratze nutzen
Ähnlich wie mit den himmlisch weichen Kissen verhält es sich mit der Matratze. In einem weichen Bett zu schlafen, klingt traumhaft schön, keine Frage. Es gibt ein großes Aber: Ein fester Untergrund ist viel natürlicher und daher gesünder für deinen Körper. Eine harte Matratze unterstützt die Schlafposition auf dem Rücken. So liegt deine Wirbelsäule richtig auf und muskulär-fasziale Spannungen können nachlassen.
Anfangs wirst du dich vielleicht wie gerädert fühlen und Muskelkater haben. Doch das ist ein gutes Zeichen, denn die Verspannungen deiner Muskeln und Faszien beginnen sich zu lösen. Bald wirst du besser schlafen als zuvor, sodass du morgens schmerzfrei und fit in den Tag startest.
4. Schlafposition beibehalten
Um schmerzfrei in den Tag zu starten, ist es wichtig, dass du einen Großteil der Nacht in Rückenlage verbringst. Natürlich bewegen wir uns im Schlaf ständig hin und her. Dennoch solltest du versuchen, nicht in die Seitenlage zurückzukehren.
Um deine Position beizubehalten, kannst du Kissen als Barriere nutzen. Lege sie links und rechts neben deinen Kopf. Wenn du wach wirst, weil du auf die Kissen stößt und dich zur Seite gedreht hast, kannst du dich wieder in Rückenlage hinlegen. Falls du einmal den Wunsch verspürst, wirklich anders zu liegen, dann drehe dich eher auf den Bauch.
5. Gesundes Abendessen
Hast du gewusst, dass dein Abendessen deine Schlaf-Qualität beeinflussen kann? Vor dem Zubettgehen solltest du auf fettiges Essen und üppige Mahlzeiten verzichten. Fetthaltige und kalorienreiche Nahrung sowie alkohol- und koffeinhaltige Getränke beanspruchen den Körper bei der Verdauung. Das kann deine Nachtruhe stören.
Die wichtigsten Nährstoffe sollten wir am besten schon im Laufe des Tages zu uns nehmen. Beende dein Abendessen daher so früh wie möglich und trinke vor dem Schlafengehen einen beruhigenden Tee mit Lavendel oder Zitronenmelisse. So kann dein Körper eine ausreichende Menge des Schlafhormons Melatonin bilden. Das hilft dir, gut zu schlafen und am nächsten Morgen frisch und erholt aufzuwachen.
Die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht wurde von Roland Liebscher-Bracht und Dr. med. Petra Bracht begründet. Zusammen haben sie in über 30 Jahren Forschung herausgefunden, dass die meisten Schmerzen durch zu hohe Spannungen der Muskeln und Faszien entstehen. Der Schmerz warnt in diesem Fall vor Schädigungen, die aus überhöhten Spannungen resultieren können.
Die eigens entwickelte Schmerztherapie bietet nicht nur Ärzten und Therapeutinnen eine nachhaltige Zusatzausbildung, sondern begleitet Patienten Schritt für Schritt in die Eigenverantwortung. Mit speziellen Übungen können sie sich täglich selbst um ihre Gesundheit kümmern.