Superstar Adele macht es vor: Sie kündigte kürzlich eine berufliche Auszeit an. Seit Ende des Jahres 2022 tritt die Sängerin fast jedes Wochenende mit ihrer eigenen Show in Las Vegas auf. Im August kommt sie für acht Konzerte nach München und versetzt die deutschen Fans in Euphorie.
Doch die Konzerte in München bleiben die einzigen in Europa. Im Interview mit der BBC verriet der britische Superstar nämlich, dass er sich eine „große Pause“ wünsche. Bis November will die 36-Jährige noch in Las Vegas auftreten und sich dann für unbestimmte Zeit aus dem Showbusiness zurückziehen.
Für Adele ist es nicht die erste Karrierepause. Bereits zwischen 2017 und 2021 legte die Britin eine lange Pause ein. Für den Megastar war das Comeback dann ein voller Erfolg. Doch sie ist nicht die einzige, die sich eine Pause wünscht.
Denn auch der ein oder andere Arbeitnehmer könnte sich eine Karriereauszeit sicherlich gut vorstellen. Etwa, weil man eine Weltreise plant, einen Angehörigen pflegt, nebenbei studiert oder einfach eine Pause möchte. Natürlich sind die Bedingungen für eine so erfolgreiche Sängerin ganz andere als die eines Arbeitnehmers oder einer Arbeitnehmerin mit mittlerem Einkommen.
Dennoch gibt es auch für Nicht-Superstars diverse Möglichkeiten für eine Karrierepause. Welche genau, verraten wir dir hier.
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Wie du eine Karrierepause einlegen kannst
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für eine berufliche Auszeit. Die wohl radikalste Möglichkeit wäre die Kündigung. Bei dieser Möglichkeit fiele dann jedoch auch das Einkommen weg. Wer nicht gerade im Lotto gewonnen oder geerbt hat, kann sich eine Auszeit ohne Einkommen wohl kaum leisten.
Da die jährlichen Urlaubstage bei bestimmten Vorhaben aber nicht ausreichen, bedarf es anderer Möglichkeiten. Hier kommen vier Modelle, die sich für eine Karrierepause eignen.
Karriereauszeit – Möglichkeit 1: Das Sabbatical (Sabbatjahr)
Eine Möglichkeit, die immer populärer bei vielen Arbeitnehmer*innen wird: Das Sabbatical oder auch Sabbatjahr. Dabei handelt es sich um eine berufliche Auszeit, die in der Regel über einen bezahlten Sonderurlaub umgesetzt wird. Das Sabbatical kann von drei Monaten bis zu einem Jahr andauern.
Die Umsetzung eines Sabbaticals geht zum Beispiel über ein Langzeitarbeitskonto, bei dem Überstunden und nicht genommene Urlaubstage angesammelt werden und während des Sabbaticals als Gesamtguthaben ausbezahlt werden.
Eine Alternative wäre der Lohnverzicht bzw. die Teilzeitarbeit. Hierbei arbeiten Arbeitnehmer*innen weiterhin Vollzeit, beziehen aber nur ein Teilzeitgehalt. Während des Sabbaticals wird dieses Teilzeitgehalt dann weiter bezahlt.
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Karriereauszeit – Möglichkeit 2: Unbezahlter Urlaub
Eine alternative Möglichkeit ist unbezahlter Urlaub. Gerade, wenn man lediglich einen kurzen Zeitraum von der Arbeit befreit werden möchte, weil man zum Beispiel seine Promotion fertig schreibt oder einen kranken Angehörigen pflegt, ist unbezahlter Urlaub eine gute Variante.
Karriereauszeit – Möglichkeit 3: Teilzeitmodell
Wer sich insgesamt mehr berufliche Flexibilität wünscht und sich anstelle einer temporären Auszeit, lieber längerfristig beruflich zurücknehmen will, kann ein Teilzeitmodell in Betracht ziehen. Hierbei werden die Wochenstunden insgesamt reduziert.
Übrigens: Weniger arbeiten ist immer möglich. Der oder die Arbeitgeber*in kann einem eine Stundenreduzierung nicht verbieten. Auf die Erhöhung der Stunden haben Arbeitnehmer*innen hingegen kein Anrecht.
Karriereauszeit – Möglichkeit 4: Jobsharing
Eine weitere spannende Möglichkeit für mehr berufliche Flexibilität ist Jobsharing. Bei diesem Modell teilen sich zwei Arbeitskräfte einen Vollzeitjob. Zwei Mitarbeiter*innen übernehmen dabei dieselben Aufgaben und teilen ihre Stunden gerecht auf. Hört sich im ersten Moment skurril an? Das Modell hat aber sowohl für Arbeitnehmer*innen als auch für Arbeitgeber*innen einige Vorteile.
Denn gerade bei schwer zu besetzenden Stellen, bei denen viele Skills und Fachkräfte benötigt werden, können sich zwei Mitarbeiter*innen mit ihren Kompetenzen gegenseitig ergänzen. Auch Führungskräfte können über Jobsharing Entscheidungen und Führungsaufgaben teilen.
Tipps vor der Auszeit: Wichtig ist in jedem Fall vor der Auszeit festzulegen, warum und wie lange man aussteigen möchte. Im Anschluss kann man die Option wählen, die am besten zu den eigenen Plänen und der jeweiligen Lebenssituation passt.
Natürlich müssen die Auszeit und die bestehenden Möglichkeiten auch mit dem Chef oder der Chefin besprochen werden und der Wiedereinstieg genau geplant werden.
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