Ein schickes Auto, ein großes Haus, oder die teure Uhr: Über Jahre hinweg galten Prestigeobjekte wie diese als Statussymbole schlechthin. Doch mittlerweile sieht das anders aus. Die Prada-Handtasche, der teure BMW und die Rolex waren gestern.
Laut einer aktuellen Eurojackpot-Studie von 2024, die vom Marktforschungsinstitut Trendbüro und Bonsai-Research durchgeführt wurde, stehen immaterielle Bedürfnisse mittlerweile im Vordergrund.
Im Rahmen der Studie wurden 1500 Personen über 18 Jahre mit Wohnsitz in Deutschland befragt, was für sie Luxus ist. Und das Ergebnis zeigt: Die Bedeutung von Luxus hat sich deutlich verschoben.
Luxus: Die meisten Befragten wünschen sich ein „sorgloses Leben“
Mit 73 Prozent ist der größte Luxus für die Befragten ein „sorgloses Leben“. Dicht gefolgt von der „Möglichkeit, Geld auszugeben, ohne über Preise nachdenken zu müssen“ (69 Prozent). Statt der teuren Uhr am Handgelenk wollen 53 Prozent der Befragten lieber „einzigartige Erlebnisse kreieren“.
Anstelle von Luxusobjekten stehen freie Zeit und Unternehmungen im Vordergrund. So sagten 69 % der Befragten von sich: „Gut verbrachte Zeit ist meine Definition von Luxus.“ Während das Luxusauto früher noch das Statussymbol schlechthin war, ist für 45 Prozent der Befragten in der Gegenwart vielmehr ein „Statussymbol, Geld für Familie und Freunde ausgeben zu können“.
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Ausgehend von der Annahme, man habe „richtig viel Geld“ würden die meisten einen besonderen Urlaub machen (62 Prozent), sich „viel mehr Auszeiten gönnen“ (45 Prozent) und insgesamt „weniger arbeiten“ (48 Prozent).
Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nennen die Entwicklung „Entmaterialisierung des Luxus“. Im Fokus stehen nicht mehr teure Gegenstände, sondern Erfahrungen und Erlebnisse und eben Zeit.
Auch bei Arbeitnehmern steht freie Zeit im Fokus
Die Studienergebnisse decken sich auch mit den aktuellen Trends der Arbeitswelt. Laut einer Xing-Studie wären 34 Prozent der Arbeitnehmer*innen sogar bereit, weniger Geld für mehr Urlaubstage in Kauf zu nehmen. Auch ist immer wieder die Rede von einer 4-Tage-Woche oder einem vorzeitigen Renteneintritt.
Laut dem „Institut der deutschen Wirtschaft“ wünschten sich Frauen unter 25 Jahren im Jahr 2007 eine wöchentliche Arbeitszeit von 37 Stunden. Bei Männern zwischen 26 und 40 Jahren waren es 40 Stunden in der Woche. Im Jahr 2021 sind es bei Frauen nur noch 33 und bei Männern 36 Wochenstunden.
Mehr freie Zeit steht zunehmend im Fokus. Viele Wirtschaftsexpertinnen und -experten sehen diese Entwicklung jedoch kritisch, so auch IW-Experte Holger Schäfer: „Diese Entwicklung gefährdet unseren Wohlstand. Deutschland kann es sich nicht leisten, die Arbeitszeit zu verkürzen.
Wenn weniger gearbeitet wird, dann werden auch weniger Güter hergestellt und Dienstleistungen angeboten. Alles, was wir für unseren Konsum, aber auch für Umverteilung etwa für soziale Zwecke zur Verfügung haben, wird weniger.“
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