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Steuerklasse 1: Der wahre Einfluss auf dein Gehalt

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Für wen Steuerklasse 1 gilt, wann sie sich lohnt und was du beim Wechsel wissen musst – kompakt und verständlich erklärt.

Es gibt insgesamt sechs verschiedene Steuerklassen, die sich insbesondere in Bezug auf die monatliche Steuerlast auswirken. Welcher Steuerklasse du zugeordnet wirst, hängt von deiner individuellen Lebenssituation ab. Nur in ganz bestimmten Fällen hast du Einfluss auf die Wahl deiner Steuerklasse. Eine der sechs Steuerklassen ist Steuerklasse 1.

Vielleicht hast du ja genau diese Steuerklasse und fragst dich, welche Vor- und Nachteile sie für dich hat und ob du deine Steuerklasse auch ändern kannst, wenn sich eine andere mehr für dich lohnt. Um diese Fragen zu klären, habe ich mir die Steuerklasse 1 einmal genauer angesehen.

Lest auch: Steuerklasse wechseln: Warum es sich nur in diesen Fällen lohnt

Steuerklasse 1: Für wen sie gilt

Zunächst ist es wichtig, zu wissen, für wen Steuerklasse 1 überhaupt infrage kommt. Das hängt in erster Linie von deinem Familienstand ab:

Steuerklasse 1 ist für

  • Ledige
  • Geschiedene
  • Verwitwete (ab dem zweiten Kalenderjahr nach dem Tod des Ehepartners)
  • Dauerhaft getrennt Lebende
  • Unverheiratete Alleinerziehende (wenn sie kein Kindergeld erhalten oder nicht allein mit dem Kind wohnen, sonst Steuerklasse 2)

Du wirst Steuerklasse 1 automatisch zugeordnet, wenn eines der oben genannten Kriterien auf dich zutrifft.

Auch lesen: Steuerklassen im Überblick: Wann sich welche für dich lohnt

Zahle ich in Steuerklasse 1 mehr Steuern?

Der Nachteil an Steuerklasse 1 ist, dass es neben dem Grundfreibetrag keine weiteren Entlastungsfreibeträge gibt. Auf die Höhe der Steuerlast hat die Steuerklasse entgegen der landläufigen Meinung jedoch keinen Einfluss. Denn die Steuerklasse beeinflusst nur, wie viel Lohnsteuer du monatlich von deinem Gehalt abgibst.

Was du über das Jahr zu viel gezahlt hast, kannst du dir im Rahmen der Einkommenssteuerklärung aber wieder zurückholen. Der Lohnsteuersatz hängt nicht von der Steuerklasse, sondern von deinem Einkommen ab. Außerdem ist die Lohnsteuer immer eine Vorauszahlung. Den Betrag, den du tatsächlich zahlen musst, erfährst du erst nach Abgabe der Steuererklärung. Daher bekommst du oftmals auch Steuern zurück.

Wann ändert sich die Steuerklasse?

Bist du alleinerziehend, lohnt sich die Steuerklasse 2 unter Umständen mehr für dich als Steuerklasse 1, da es hier einen Alleinerziehenden-Entlastungsbetrag gibt. Allerdings musst du die Steuerklasse in diesem Fall selbstständig wechseln.

Wenn du heiratest, werden du und dein*e Ehepartner*in automatisch Steuerklasse 4 zugeordnet. Ihr habt dann zudem die Möglichkeit, in die Steuerklassen 3 und 5 zu wechseln.

Fazit zur Steuerlast in Steuerklasse 1

Dass man in Steuerklasse 1 die höchste Steuerlast hat, stimmt nicht. Und auch, dass eine Hochzeit steuerliche Vorteile hat, ist ein Mythos. Aufgrund der Freibeträge ist Steuerklasse 2 günstiger als Steuerklasse 1.

Auch in Steuerklasse 5 ist die monatliche Steuerlast deutlich geringer, da diese jedoch nur in Kombination mit der „schlechten“ Steuerklasse 3 möglich ist, gleicht sich der Vorteil wieder aus. Steuerklasse 6 ist wegen gänzlich fehlender Steuerfreibeträge deutlich schlechter als Steuerklasse 1.