Donald Trumps US-Zölle bereiten hierzulande nicht nur Politiker*innen mächtig Bauchschmerzen. Der bestehende Handelskonflikt zwischen Europa und den USA hat auch Auswirkungen auf deutsche Verbraucher*innen.
Wie nun bekannt wurde, scheiterten auch die Deeskalationsversuche der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula Von der Leyen. Den Vorschlag der EU, beidseitig auf Strafzölle zu verzichten, lehnte Trump entschieden ab.
Doch was bedeutet das nun für Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland und welche Produkte werden teurer?
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Donald Trump erlässt hohe Strafzölle: So hart trifft es die USA selbst
Das ist passiert:
Am 2. April 2025 verkündete US-Präsident Trump die Einführung von Strafzöllen, die insbesondere die EU betreffen. Für die EU wurden Zölle in Höhe von 20 % auf verschiedene Industriegüter festgelegt, wie die Tagesschau berichtete. Zusätzlich wurden spezifische Zölle von 25 % auf Autoimporte aus der EU eingeführt, was besonders die deutsche Automobilindustrie trifft.
Neben Deutschland sind etwa 50 weitere Länder von den US-Strafzöllen betroffen, unter anderem China. Für das Land gelten seit Januar bereits Zölle in Höhe von 20 %. Mit Trumps Ankündigung kamen weitere Zölle von 34 % hinzu. Nun drohte der US-Präsident China erneut mit Zusatzzöllen in Höhe von 50 % (Stand 8. April, 15:54). Insgesamt wären das für das Land Strafzölle in Höhe von 104 %.
Während Trump den Tag seiner Ankündigung für die USA als „Liberation Day“ („Tag der Befreiung“) bezeichnete, ist es für Handelspartner der USA, speziell für Europa, eher ein schwarzer Tag.
Doch wie genau wirken sich Trumps Zölle nun wirklich auf Verbraucher*innen hierzulande aus?
US-Zollpolitik trifft auch die USA selbst
Zunächst, ist es wichtig zu wissen, dass Importzölle nicht von den Exportländern gezahlt werden, sondern von den Importländern. In diesem Fall wäre das die USA selbst.
Unternehmen müssen also höhere Gebühren für ihre Importe zahlen. Diese werden sie jedoch an die Verbraucher*innen weitergeben. Bedeutet für US-Bürger, dass die Preise von importierten Gütern stark ansteigen werden. Das wiederum dürfte sich negativ auf die ohnehin schon hohe Inflation in den USA auswirken.
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Die US-Zölle bringen aber auch direkte Auswirkungen für Deutschland mit sich. Laut dem geschäftsführenden Finanzminister Jörg Kukies (SPD), der sich in einem Interview mit „ZDF heute“ auf Daten des ifo-Instituts beruft, dürften die Exporte in die USA um 15 % sinken, das würde sich negativ auf die Wirtschaft hierzulande auswirken und könnte Stellenstreichungen mit sich bringen.
EU-Gegenzölle: Diese Produkte werden teurer
Da die EU als Gegenmaßnahme jedoch ebenfalls Strafzölle ankündigte, sind auch Verbraucher*innen in Deutschland betroffen. So wie es derzeit aussieht, könnten bereits ab Mitte April EU-Extrazölle von 10 bis 50 Prozent erhoben werden. Das hätte direkte Auswirkungen auf viele beliebte Produkte.
Neben Lebensmitteln und Getränken wie Bourbon-Whiskey, Erdnussbutter, Orangensaft, Sojabohnen, Geflügel- und Rindfleischprodukte, Nüsse, Eier, Milchprodukte, Zucker und Gemüse könnten auch Kleidung wie Jeans teurer werden. Hier wäre vor allem an die Produkte der beliebten Jeans-Marke Levi’s zu denken.
Auch Motorräder, vor allem solche des bekannten US-Herstellers Harley-Davidson oder Boote, die ebenfalls häufig importiert werden, stehen auf der Liste der betroffenen Produkte.
Während sich die EU weiterhin verhandlungsbereit zeigt, scheint die US-Regierung bei ihrem harten Kurs zu bleiben.
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