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Meißner Fummel: Rezept für das Scherzgebäck aus Sachsen

Meißner Fummel: Traditionsgebäck aus Sachsen
Meißner Fummel: Traditionsgebäck aus Sachsen Credit: Shutterstock

Habt ihr schon mal gebackene Luft gesehen? Wahrscheinlich nicht. Deshalb wird es höchste Zeit, dass ihr dieses Rezept für Meißner Fummel ausprobiert! Das sächsische Feingebäck ist unter Touristen sehr beliebt und hat eine lustige Entstehungsgeschichte.

Woher kommt die „Meißner Fummel“? Der Legende nach verkehrte Anfang des 18. Jahrhunderts regelmäßig ein Kurier zwischen Dresden und Meißen. Dieser trank etwas zu gerne vom beliebten Meißner Wein – und lieferte die Post deshalb verspätet oder beschädigt ab.

Der erboste Kurfürst befahl den Bäckern in Meißen daraufhin, ein zerbrechliches Gebäck herzustellen, das ihm der Kurier nach jedem Ritt unbeschädigt vorzeigen musste. Dies sollte der Beweis dafür sein, dass der Kurier nicht zu viel Wein getrunken hatte.

Hergestellt wird der Meißner Fummel aus einem dünnen Nudelteig. Das Gebäck ist sehr zart, besitzt keinen herausstechenden Eigengeschmack und hat so gut wie keinen Nährwert.

Warum isst man das seltsame Gebäck also? Hauptsächlich, weil es Spaß macht! Es wird aber auch traditionell an Meißner Hochzeitspaare verschenkt und symbolisiert die Zerbrechlichkeit der Liebe.

Im Video: So reinigt ihr euer Backblech

Meißner Fummel: Rezept für das Scherzgebäck aus Sachsen

Rezept für Meißner Fummel: Alles andere, als viel Luft um nichts!

Meißner Fummel ist eine EU-geschützte geografische Bezeichnung, ganz ähnlich wie der „Nürnberger Lebkuchen“. Das hohle Gebäck wurde zum ersten Mal im Jahre 1747 urkundlich erwähnt. Damals war es aber noch unter dem Namen Fommel bekannt.

Heute wird das empfindliche Backwerk exklusiv von der Konditorei Zieger, einer alteingesessenen Konditorfamilie in Meißen, hergestellt. Seit 1844 hat die Bäckerei ihren Stammsitz auf dem Weg zum Schloss und hütet das Originalrezept sorgfältig.

Wir zeigen euch, wie ihr das Scherzgebäck – oder zumindest eine sehr ähnliche Version – nachbacken könnt.

Das braucht ihr für eine „Meißner Fummel“:

  • 50 g Butter oder Margarine
  • 1 Eigelb
  • 100g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • Eine Prise Zucker
  • Etwas Wasser
  • Einen Strohhalm
  • Puderzucker

So gelingt das Feingebäck:

1. Gebt das Mehl auf eure Arbeitsplatte. Mischt es mit dem Salz und dem Zucker.

2. Arbeitet die Butter ein und knetet 10-15 Minuten, bis ein dehnbarer Teig entstanden ist. Wenn nötig, könnt ihr ein wenig Wasser hinzugeben. Wickelt den Teig in Frischhaltefolie und lasst ihn eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen.

3. Rollt den Teig so dünn aus, wie ihr könnt.

4. Bestreicht eine Hälfte des hauchdünnen Teigs mit dem Eigelb. Faltet die andere Hälfte über.

5. Drückt die Teigränder gut zusammen. Um sicherzugehen, dass die Ränder dicht verschlossen sind, könnt ihr die Ränder auch erneut mit Ei bepinseln und noch einmal umschlagen und festdrücken. Platziert den Teig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech.

6. Stecht euren Strohhalm durch die obere Teiglage und blast diese leicht auf, bis ein kleiner Ballon entsteht. Zieht den Strohhalm wieder heraus und drückt die Öffnung behutsam zu.

7. Backt die Meißner Fummel bei 240 Grad für etwa 3-5 Minuten, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist.

Tipp: Serviert das Gebäck abgekühlt mit etwas Puderzucker. So bekommt der recht neutrale Teig einen feinen süßen Geschmack.

Viel Erfolg beim Nachbacken! Schickt uns gerne Fotos eures fertigen Gebäcks auf Facebook oder Instagram – wir freuen uns immer, von euch zu hören.