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Die Pille: Deutschlands beliebtestes Verhütungsmittel!

Die Pille: Deutschlands beliebtestes Verhütungsmittel!
Die Pille: Deutschlands beliebtestes Verhütungsmittel!

Die Einführung der Pille im Jahr 1961 bedeutete eine wahre Revolution für die weibliche Sexualität. Auch heute noch ist die Anti-Baby-Pille das häufigste hormonelle Verhütungsmittel in Deutschland. Ihr Vorteil: Sie ist sehr sicher. Ihr Nachteil: Die Einnahme erfordert äußerste Disziplin… Erfahren Sie mehr über die Wirkungsweise der Verhütungspille und entdecken Sie die neuesten Präparate!

Ein hormonelles Verhütungsmittel
Die Pille ist ein orales Verhütungsmittel, das in Tablettenform eingenommen wird. Das Prinzip ist einfach: Die Tablette enthält weibliche Hormone (Östrogen und/oder Progesteron), die den Eisprung verhindern. Wenn Sie die Pille nehmen sind Sie also nicht fruchtbar und können nicht schwanger werden. Die Pille ist rezeptpflichtig und kann nur von einem Arzt verschrieben werden. Sie ist bei einer richtigen Einnahme zu 99,5% sicher.


Tägliche Einnahme
Ein Pillenstreifen (oder Blister) besteht aus 21 Tabletten. Am ersten Tag Ihrer Monatsblutung nehmen Sie die erste Tablette ein. Danach schlucken Sie täglich zur selben Zeit eine Pille bis der Pillenstreifen leer ist. Mit dem Ende des Blisters setzt Ihre Regel wieder ein. Während der Monatsblutung wird eine 7-tägige Pillenpause eingelegt. Nach 7 Tagen beginnen Sie mit dem nächsten Blister.
Um die Verhütungswirkung zu garantieren sollte die Pille pünktlich eingenommen und vor allem nie vergessen werden.

Die verschiedenen Pillenpräparate
Es gibt mehrere Pillenarten, die sich in ihrer hormonellen Zusammensetzung und Dosierung voneinander unterscheiden.


Die Östrogen-Progesteron-Pille (kombinierte Pille bzw. Kombinationspräparat): Wie der Name schon sagt enthält diese Pille zwei Hormone: Östrogen und das körpereigene Gelbkörperhormon Progesteron (auch Gestagen genannt, wenn es synthetisch hergestellt wird). Die Östrogen/Progesteron Dosierung hängt von der verschriebenen Pille ab. Die Mikropille ist am verträglichsten, da sie hauptsächlich Progesteron und nur eine sehr geringe Menge Östrogen (das zahlreiche Neben-wirkungen hervorrufen kann) enthält.

Die Minipille oder Gestagenpille: Diese Pille enthält nur Gestagen (das dem körpereigenen Gelbkörperhormon Progesteron entspricht). Der wichtige Unterschied: Im Gegensatz zur herkömmlichen Pille unterbindet die Minipille
nicht den Eisprung sondern stört den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und verhindert somit die Einnistung des eventuell befruchteten Eis. Diese Pille wird Frauen verschrieben, die aus gesundheitlichen Gründen keine herkömmliche Pille einnehmen dürfen (Herz-Kreislauf-Risiko, Bluthochdruck, Venenentzündungen) oder unter einer Östrogenunverträglichkeit leiden.

Wenn Sie die Pille vergessen oder krank sind…

  • Sie haben die Pille vor weniger als 12 Stunden vergessen: Nehmen Sie die vergessene Pille sofort ein und beenden Sie den restlichen Pillenstreifen ganz normal.
  • Sie haben die Pille vor über 12 Stunden vergessen: Nehmen Sie die vergessene Pille und „die Pille danach“ ein. Letztere muss Ihnen von
    Ihrem Arzt verschrieben werden und ist in jeder Apotheke erhältlich.
    Benutzen Sie danach bis zum Ende Ihres Monatszyklus ein Kondom wenn Sie Geschlechtsverkehr haben.
  • Achtung: Die oben beschriebene Minipille (ohne Östrogen) muss absolut pünktlich genommen werden und toleriert maximal 2 Stunden Verspätung. Nach diesen 2 Stunden muss unbedingt „die Pille danach“ eingenommen werden um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Erbrechen oder starker Durchfall können die Wirkung der Pille einschränken. Es ist besser in diesem Fall noch einmal eine neue Pille einzunehmen.

Nebenwirkungen
Gewichtszunahme, Blutungen, Migräne, schmerzende Brüste, Libidoverlust… Es können zahlreiche Nebenwirkungen auftreten wenn die Dosierung nicht auf die Patientin abgestimmt ist. In diesem Fall ist es besser, die Pille zu wechseln bis Sie (gemeinsam mit Ihrem Frauenarzt) ein Präparat gefunden haben, das Sie gut vertragen.
Gut zu wissen: Es kursieren immer noch sehr viele Gerüchte über die Gefahren der Pille: Krebsrisiko, Sterilität, Behinderungen… Seien Sie unbesorgt, diese Vorurteile entbehren jeder Grundlage. Aktuelle Studien haben sogar bewiesen, dass die Pille das Risiko, an Eierstockkrebs oder einer Zyste zu erkranken, senkt.

Gegenanzeigen
In bestimmten Fällen wird stark davon abgeraten, die Pille als Verhütungsmittel zu verwenden, zum Beispiel bei Bluthochdruck, Cholesterinproblemen, bestimmten Krebserkrankungen und Diabetes. Auch Raucherinnen sollten sich für ein anderes Verhütungsmittel entscheiden, besonders wenn sie über 35 sind. Denn Tabak und Pille ergeben eine verhängnisvolle Verbindung: Sie begünstigen das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (Herzinfarkt, Schlaganfall…) und erhöhen die Thrombosegefahr.

Der aktuelle Forschungsstand
– Der Beginn der Pille ohne Regelblutung:
In den USA ist die Pille „Seasonale“ schon seit 2003 im Handel. Bei diesem neuen Empfängnisverhütungsmittel tritt
die Regel nur noch viermal pro Jahr ein. Das Labor Wyeth verkauft in den USA mittlerweile sogar das Präparat „Lybrel“: eine Pille, die die Frauen endgültig von der Monatsblutung befreit. Diese Pillen sind jedoch sehr umstritten: Einige Spezialisten kritisieren, derartige Präparate seien wider Natur.
Die Pille für den Mann: Die Forscher arbeiten an einer Methode, um die Spermienproduktion zu verhindern ohne dadurch die Erektionsfähigkeit oder die Libido zu beeinträchtigen. Bis heute wurde noch kein sicheres Verhütungsmittel ohne akzeptable Nebenwirkungen gefunden.

WICHTIG: Die Pille schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten (sexuell übertragbare Krankheiten bzw. Sexual Transmitted Diseases / STD). Wenn Sie Ihren Partner nicht kennen und/oder sich noch keinem AIDS-Test unterzogen haben sollten Sie zusätzlich ein Kondom verwenden.