Meine Freundinnen halten mich manchmal für einen kleinen Monk. Nicht im dramatischen Sinn – ich habe nichts gegen ein bisschen Alltagschaos. Aber bei einer Sache hört der Spaß auf: Straßenkleidung auf der Couch – oder schlimmer noch – im Bett. Und nein, es ist kein Tick oder übertriebene Reinlichkeitsneurose, aber draußen ist draußen und mein Bett ist meine kleine, saubere Ruheoase. Und glaub mir, es gibt es ein paar sehr gute Gründe, warum ich so penibel bin.
Warum Straßenkleidung nichts im Bett verloren hat
1. Straßenkleidung sind richtige Dreckfänger
Im Laufe eines Tages sitzen wir auf Parkbänken, in Bus und Bahn, im Büro – manchmal auch auf dem Boden. All das sammelt sich unsichtbar an unserer Kleidung. Und wenn man sich dann mit diesen Sachen ins Bett legt, nimmt man eben auch all das mit unter die Decke: den Staub, den Schmutz und die Überreste eines langen Tages auf öffentlichen Flächen. Muss das wirklich sein?
2. Unsichtbare Bakterien und Keime
Nur weil man sie nicht sieht, heißt das nicht, dass sie nicht da sind: Keime, Bakterien, Pollen, Pilzsporen – all das haftet an unserer Kleidung. Und im Bett, wo wir stundenlang liegen, schwitzen und unsere Haut direkten Kontakt zur Bettwäsche hat (ja, manchmal auch nackt), fühlen sich diese ungebetenen Gäste besonders wohl. Die feuchtwarme Umgebung ist ein Paradies für Mikroben – und das will man nicht teilen.
3. Klamottenwechsel = mentaler Reset
Für mich ist das Ausziehen der Straßenkleidung ein tägliches Ritual. Sobald ich in bequeme, frische Sachen schlüpfe, schalte ich innerlich um – von „Arbeit und Alltag“ auf „jetzt wird gechillt“. Dieser kleine mentale Reset hilft mir, den Tag loszulassen. Und irgendwie fühlt sich dann auch mein Zuhause wirklich wie Zuhause an.
Wie schlimm ist es wirklich, wenn man sich mit Straßenkleidung ins Bett legt?
Die gute Nachricht: Nicht jede Bakterie auf deiner Straßenkleidung macht dich automatisch krank. Ob das Ganze gesundheitlich bedenklich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa von der Art der Keime, deinem Immunsystem und der Frage, wie lange sich diese Erreger überhaupt auf Kleidung halten.
Keime sind nicht alle gleich
- Behüllte Viren, wie z. B. das Grippevirus oder auch Coronaviren, überleben auf Oberflächen nur sehr kurz. Wenn sie nicht direkt von Mensch zu Mensch oder über Schleimhäute weitergegeben werden, sind sie ziemlich schnell inaktiv – also meistens harmlos, wenn du zu Hause ankommst.
- Unbehüllte Viren, wie Noroviren (die berüchtigt für Magen-Darm-Infekte sind), sind hartnäckiger. Sie überleben länger und sind extrem ansteckend – allerdings erfolgt die Übertragung eher über Hände und Oberflächen als über Kleidung.
Fazit: Auf trockener Kleidung können sich Keime und Bakterien nicht vermehren. Das Risiko, sich nur durchs Sitzen in der Bahn oder Bus krank zu machen, ist also eher gering – aber komplett keimfrei ist die Kleidung eben trotzdem nicht. Und ins eigene Bett sollte man sich den Dreck des Tages trotzdem nicht mitnehmen.
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