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Da geht noch mehr! Body Positivity in den sozialen Medien

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Neue Studie: Bodypositivity body positive

Auch wenn die Body Positivity Bewegung in aller Munde ist, so ist sie noch lange nicht da, wo sie sein könnte bzw. sollte. Zumindest in den sozialen Medien in Deutschland ist noch Luft nach oben, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Es wird ja immer gerne auf die soziale Netzwerke eingeprügelt, wenn es um Body Positivity geht. Zu nachbearbeitet seien die Fotos, zu wenig real und einseitig das Bild von dem, was man als schön und erstrebenswert empfinden soll. Eine Mischung aus extremer Selbstdisziplin, scheinbar tollen Genen und noch viel mehr Filter und Photoshop.

Dennoch sind die sozialen Medien weit mehr als das. Denn auch, wenn die oftmals eine schöne Welt vorgaukeln, die den Otto-Normalverbraucher mächtig frustriert, so sind sie doch auch der Ort, wo man viel bewirken kann. Der Ort, wo sich auch die Body Positivity Bewegung zusammenrottet und die Präsenz im Netz für ihre Aussagen nutzt. Und das wiederum ist extrem gut.

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Dass die sozialen Netzwerke hier viel Gutes leisten könnten, sieht auch Joe Mitton, Personal Fitness Trainer bei MittFit. „Als Gesellschaft müssen wir (…) uns darauf konzentrieren, wie wir uns gegenseitig helfen können. Wir müssen die unrealistischen Extreme dessen, was die Menschen glauben, erreichen zu müssen, um „glücklich“ zu sein, reduzieren. Fitness-Communities werden hier eine große Rolle spielen.“

Leider, und das muss man zähneknirschend eingestehen, ist Deutschland da nicht gerade ein Musterschüler, wenn es um Body Positivity, Plus-Size bzw. inklusive Repräsentation im Internet geht. Das zeigt jetzt auch eine aktuelle Studie von Reebok recht klar. Ziel der Studie war es, die besten Länder und InfluencerInnen für Body Positivity weltweit aufzuzeigen. Wo ist Inklusivität längst selbstverständlicher Teil der Medien und Netzwerke, und wo passiert noch zu wenig?

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Diese Länder sind in Bezug auf Körperinklusivität führend

Laut der Studie ist vor allem Großbritannien ein Musterschüler für eine positive Medienlandschaft. Dicht dran ist auch die USA, gefolgt von Irland. Gemessen wurde die Anzahl von Artikeln zum Thema Body Inclusivity und wie divers und inklusiv sich die Medienlandschaft eines Landes zeigt.

Deutschland hat in Bezug darauf leider noch viel nachzuholen, zumindest im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern. Wir sind zwar unter den Top 10 der positivsten Länder platziert, aber liegen mit einem Gesamtwert von 3,46 doch weit hinter Ländern wie Großbritannien mit dem Gesamtwert 8,84 und Irland mit 8,20.

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Die deutschen InfluencerInnen wie Pamela Reif und andere sind leider eher zögerlich, wenn es um unterschiedliche Schönheitsideale und Körpergrößen geht. Sie verharren doch sehr bei klassischen Idealvorstellungen in ihren Posts und Storys auf Instagram.

Nur 0,54% der Posts von deutschen InfluencerInnen thematisieren auch Inklusion und Body Positivity, so die Studie. Zum Vergleich: Länder wie Frankreich können hier immerhin mit 4,30%, Großbritannien sogar mit 8,37% punkten.

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Grundsätzlich ist die weltweite Entwicklung jedoch erfreulich. Das Thema Body Positivity und Inklusion hat in den vergangenen zehn Jahren im Netz mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Das zeigen allein die mehr als 14,5 Millionen Posts, die den Hashtag „Body Positive“ auf Instagram verwenden, die 1,2 Millionen Suchanfragen monatlich zum Stichwort „Selbstvertrauen“ oder die rund 18,6 Millionen Suchanfragen zum Thema Plus Size.

Das allgemeine Interesse und Bewusstsein ist also da. Schade, dass sich Vorbilder wie bekannte Fitness-BloggerInnen hier noch etwas zurückhalten. Mädels, zeigt euch!

Letztlich sollten wir alle unsere Internet-Präsenz nutzen, um uns gegenseitig zu empowern und aufzuzeigen, dass Schönheit mehr ist, als 90-60-90, jung und sportlich. Statt unrealistischer Bilder von Schönheit, Sportlichkeit und dem scheinbar perfekten Leben zu posten, sollten wir uns lieber so zeigen, wie wir sind: Eben nicht perfekt, aber in unserer Einzigartigkeit schön und genau richtig.