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Cute Aggression: Warum wir niedliche Dinge kneifen wollen

© Adobe Stock / Ira_Shpiller

Cute Agressions - Was steckt dahinter?

Wir verraten euch, was es mit dem Phänomen auf sich hat.

Wolltest du schon einmal einen niedlichen Welpen so fest umarmen, dass du ihn fast erdrückst? Hinter dem Phänomen stecken „Cute Agressions“.

Inhaltsverzeichnis

Viele von uns waren sicherlich schon einmal in einem ähnlichen Szenario: Wir sehen einen süßen Welpen, streicheln ihn und wollen ihn am liebsten erdrücken. Gleiches, wenn wir ein niedliches Baby sehen, dem wir liebevoll in die Wangen kneifen wollen.

Dahinter stecken sogenannte „Cute Aggressions“. Aber warum handeln wir so, wenn wir etwas unfassbar Süßes sehen? Wir verraten euch, was dahinter steckt.

Was sind Cute Aggressions?

Der Begriff „Cute Aggressions“ erklärt den Drang dazu, süße oder niedliche Sachen zu kneifen, fest zu knuddeln oder gar zu beißen. Vielleicht kennt ihr das Sprichwort „zum Auffressen gern“ – auch das leitet sich von Cute Aggressions ab.

Eine andere Art von Cute Aggressions ist zum Beispiel, wenn wir die Zähne zusammenknirschen oder eine Faust ballen. Manchmal merken wir das sogar gar nicht!

Bei welchen Dingen wir von Cute Aggressions reden, kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Doch häufig sind es beispielsweise Babys oder Hundewelpen.

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Warum reagieren wir so?

Aber was verleitet uns zu so einem Verhalten? Schließlich klingt es ein wenig absurd, dass wir auf etwas Süßes oder Niedliches mit einem aggressiven Verhalten reagieren.

Aber keine Sorge – laut Wissenschaft sind diese Reaktionen völlig normal. Studien haben gezeigt, dass das ein Weg unseres Gehirns ist, um unsere Gefühle zu regulieren.

Wenn wir vor einem süßen Baby oder einem niedlichen Welpen stehen, versucht unser Gehirn die Emotionen in unserem Kopf unter Kontrolle zu bringen und eine Überwältigung zu vermeiden. Es geht nie darum, wirklich einen Schaden anzurichten.

Neurowissenschaftlerin Katherine Stavropoulos fand außerdem heraus, dass sowohl unser Belohnungs- als auch unser Emotionssystem im Gehirn mit Cute Aggressions zusammenhängen. Wenn wir also niedliche Tiere oder Babys sehen, werden wir von unserem Gehirn belohnt.

Das deutet darauf hin, dass unsere Reaktion auf Niedliches uns hilft, mit starken Gefühlen umzugehen. Auch, dass wir uns weiter um die süßen Wesen kümmern wollen.

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Weitere Ausdrucksformen

Doch Cute Aggressions sind keine Seltenheit. Oft begegnen sie uns im Alltag so, dass wir sie kaum bemerken. Dazu zählen unter anderem folgende Situationen:

  • Bei einem lustigen / schönen Event vor Freude weinen
  • Schreien oder Heulen auf einem Konzert
  • Lachen, wenn uns jemand ärgert
  • Die Zähne fletschen, nachdem man beispielsweise ein Rennen gewonnen hat

All diese Dinge passieren uns öfter, als wir denken – und so absurd sie klingen mögen, sind sie dennoch normal.

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Sind Cute Aggressions gefährlich?

Wer sich mit dem Gedanken an Cute Aggressions unwohl fühlt, ist vermutlich nicht alleine. Schließlich ist die Reaktion unseres Gehirns ganz schön absurd.

Dennoch müsst ihr euch keine Sorgen machen. Cute Aggressions sind weder gefährlich noch schlecht. Sie erklären nur, wie komplex unser Gehirn arbeitet und wie unsere Emotionen und Gefühle miteinander verbunden sind.

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