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Nicht nur am Muttertag: Fragen, die du deiner Mama stellen solltest

Fragen, die wir unserer Mutter stellen sollten
Fragen, die wir unserer Mutter stellen sollten Credit: Getty Images

Irgendwann kommt der Punkt im Leben, an dem man feststellt: Meine Eltern werden nicht ewig für mich da sein und ich werde bereuen, bestimmte Fragen nicht gestellt zu haben.

Eine Zeit lang ist man eher auf der Flucht vor seinen Eltern und weit davon entfernt, ihre Nähe zu suchen. Stichwort Pubertät. Man geht bewusst auf Distanz. „Das versteht ihr überhaupt nicht!“ haben wir unseren Eltern an den Kopf geworfen. Der Graben war tief, die Fronten verhärtet. Damals waren wir sicher: Unsere Eltern haben nie so gefühlt wie wir. Die können uns gar nicht verstehen.

Wenn man sich dann irgendwann abgenabelt und seinen eigenen Weg gefunden hat (zumindest so ein bisschen), wird man versöhnlicher und nähert sich den Eltern wieder an. Ist viel bewusster mit ihnen zusammen, weil man sich nicht mehr ständig sieht. Oder weil man mittlerweile selbst Mutter ist und Kinder hat. Man ist mehr auf Augenhöhe und der Kontakt nimmt eine andere Form an.

Der Alltag fällt weg und neben Ermahnungen und alltägliche To dos treten auf einmal bewusste Verabredungen zu Familienfeiern, zum Sonntagsfrühstück oder zu einem Kaffee in der Stadt. Zudem beginnt man, sich auch um die älter werdenden Eltern zu kümmern, sich auch mal um sie zu sorgen und Aufgaben für sie zu übernehmen. So wie sie sich früher rund um die Uhr für uns bemüht haben, so versuchen Kinder jetzt, etwas zurückzugeben von dieser bedingungslosen Liebe.

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Eltern und erwachsene Kinder: Zwischen Abnabelung und Annäherung

Meist sorgen all diese Entwicklungen und Veränderungen dafür, das Verhältnis zu den eigenen Eltern auf eine neue, schöne Stufe zu heben, die beide Seiten sehr genießen. Und das ist meist der Moment, in dem einem irgendwann schmerzlich bewusst wird, dass die Eltern nicht ein Leben lang da sein werden.

​Diese Erkenntnis sollte zwei Konsequenzen haben: Zum einen sollten wir nicht immer alles auf morgen verschieben, weil unser Terminkalender voll und das Stresslevel hoch ist. Wir sollten jetzt anfangen, mehr Zeit mit unseren Eltern zu verbringen und nicht erst, wenn es zu spät ist. Zum anderen sollten wir die richtigen Dinge über sie erfahren. Die richtigen Fragen stellen. Denn die große Kluft zwischen motzendem Teenie und nervig-besorgter Mutter und besserwissendem Vater ist längst Vergangenheit.

Selten erzählen Eltern aus ihrer Jugend und Kindheit. Weil sie denken, dass sie das alles schon mal erzählt haben. Oder dass sie uns damit langweilen würden.

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Nicht nur am Muttertag: Fragen, die du deiner Mama stellen solltest

Hat man früher die Augen gerollt, wenn die eigene Mutter gesagt hat „Als ich in deinem Alter war …“ würde man heute einiges darum geben, dass sie genau das sagt. Und wer seinen Eltern verloren hat, weiß, dass man auf viele Fragen niemals mehr eine Antwort erhalten wird.

Ich zumindest habe irgendwann schmerzlich gemerkt: Ich weiß, dass ich nichts weiß. Zumindest viel zu wenig. Es gibt so viele Dinge, die ich noch unbedingt wissen möchte. Weißt du beispielsweise, ob deine Mutter eine allerbeste Freundin auf der Schule hatte? Ob sie ein glückliches Kind war? Ob sie sich selbst mochte? Wer sind all diese Menschen auf den Schwarz-Weiß-Bildern und welche Geschichten stecken dahinter?

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Deshalb fangt jetzt damit an, Dinge zu erfragen! Wissenslücken zu schließen. Der Muttertag ist eine schöne Gelegenheit für einen Mutter-Tochter-Tag und jede Menge Fragen. Das Schöne ist: Die Antworten deiner Mutter sind alle irgendwie auch ein Teil deiner Geschichte. Du wirst mehr über sie, aber auch mehr über dich selbst erfahren. Was genau man wissen will, ist sicherlich von Tochter zu Tochter unterschiedlich. Hier ein paar Vorschläge. Der Rest ergibt sich sicherlich von selbst.

Fragen gesucht? Diese Fragen könntest du deiner Mutter stellen

  • Wie warst du als Kind? Warst du fröhlich, aufgeweckt, schüchtern …?
  • Wann hast du dich das erste Mal verliebt und wie war deine erste große Liebe?
  • War ich sehr schlimm in der Pubertät? Und ging es dir als Teenie genauso?
  • ​Wie warst du, als du so alt warst wie ich jetzt?
  • Wie war deine Beziehung zu deiner Mutter?
  • Hattest du besondere Hobbys als Kind?
  • Waren deine Eltern streng?
  • Warum hast du dich damals in Papa verliebt? Wann hast du gemerkt: Der ist es?
  • Wie war das, als ihr erfahren habt, dass ihr Eltern werdet?
  • Womit habe ich dir als Kind eine besondere Freude bereitet? Und was hat dich enttäuscht?
  • Was waren ganz besondere Momente in deinem Leben?
  • Bereust du irgendetwas in deinem Leben? Und wenn ja: was?
  • Hattest du mal eine Lebenskrise – und wie hast du sie überwunden?
  • Was ändert sich, wenn man älter wird?
  • Welches Alter findest du bis jetzt am besten?
  • Wohin willst du unbedingt noch mal verreisen? Welche Dinge unbedingt tun?
  • Gibt es Dinge, die du aus heutiger Sicht anders machen würdest?

Wie wär’s mit einem Mutter-Tochter-Tattoo?

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P.S. Und wenn dir die Fragen ausgehen sollten, denk dran: Es gibt natürlich auch einen Vater – und tausend Dinge, die wir von ihm erfahren wollen. Und auch das mit Sicherheit nicht nur am Vatertag.