Veröffentlicht inLiebe & Psychologie, Mein Leben

Euer Ernst?! Der Schniblo-Tag – und was wir davon halten

© Getty Images

Vorab im Video: Alltagssexismus: Hört auf, euch über alles, was Frauen mögen, lustig zu machen

Am 14. März ist Schniblo-Tag. Wir sagen euch, was sich hinter dem Begriff verbirgt und plädieren dringend dafür, einen Schovi-Tag einzuführen.

Inhaltsverzeichnis

Es gibt ja nichts, was es nicht gibt. So auch den unsäglichen Schniblo-Tag. Schniblo – so haben sich das zumindest die Erfinder dieses Tages gedacht – soll scheinbar der feuchte Traum eines jeden Mannes sein. (Sorry, Männer. Das ist echt das übelste Klischee ever über euch, aber es stammt nicht aus unserer Feder!) Und zwar soll Schniblo für all das stehen, was Männer sich erträumen – und zwar: Schnitzel und Blowjob.

Der Begriff ‚Schniblo-Tag‘ ist übrigens eine rein deutsche Erfindung. Ursprünglich hieß der Tag, der am 14. März alljährlich „gefeiert“ werden soll, ‚Steak and Blowjob‘-Day. Erfunden von einem amerikanischen Radiosender im Jahr 2002. Von da an trat er seinen Siegeszug in den sozialen Netzwerken an.

Schniblo-Tag als Pendant zum Valentinstag

Ganz ehrlich: Es ist schon ein bisschen traurig, wenn man Männern unterstellt, wie der erste Steinzeitmensch nach einem schönen Stück Fleisch zu lechzen und danach, sich einen blasen zu lassen. Da sollte man den Männern doch deutlich mehr zutrauen. (Ganz zu schweigen davon, dass der Schniblo-Tag einfach nur mega sexistisch ist.)

Und wo wir schon bei Klischees sind: Nicht zufällig findet der Schniblo-Tag genau einen Monat nach dem Valentinstag statt – Männer schenken ihren Frauen also Rosen und Pralinen und Frauen schenken direkt mal ihren Körper.

Letztlich ist sowohl der Valentinstag mit seinem „Heute sind wir mal aufmerksam und nett zur Frau“ als auch das männliche Pendant, der Schniblo-Tag, absolut entbehrlich. Liebt und verwöhnt euch doch bitte 365 Tage im Jahr und ignoriert Schniblo- und Valentinstag getrost.

Schnitzel ist aus, Schatz!

Mag sein, dass es Frauen mit Humor gibt, die ihrem Schatz an diesem Tag erst ein Schnitzel kredenzen und ihm dann einen Blowjob verpassen. Jede*r, wie er*sie mag. Dennoch wäre es besser, wenn man dem Schniblo-Tag die rote Karte zeigt. Denn da leidet das Niveau doch etwas zu stark.

Mir kommt da spontan der dämliche Spruch von Rockstar Jon Bon Jovi in den Sinn, der meinte: „Die perfekte Frau verwandelt sich nach dem Sex in eine Pizza.“

Sollen sich die Männer es am Schniblo-Tag doch bitte selbst machen. Also das Schnitzel und das andere direkt mit – Handjob sollte es auch tun.

Wir feiern den Schovi-Tag!

Und für den Fall, dass es kein mieser Scherz bleibt, erfinden wir Frauen gleich mal etwas ähnlich übel Klischeehaftes: den Schovi-Tag. Der setzt sich in dem Fall aus „Scho“ wie Schokolade, und aus „Vi“ wie Vibrator zusammen und darf dann allen Frauen den Tag versüßen, an dem die Welt den Schniblo-Tag feiert. Ok. Ist auch übel. Lassen wir das.

Bleibt zu hoffen, dass der Schniblo-Tag das bleibt, was er letztlich ist: ein dämlicher Scherz mit Stammtischniveau. Und sollte der Schniblo-Tag wirklich ernst gemeint sein, wünschen dem amerikanischen Radiosender, der das verbrochen hat, auf jeden Fall jede Menge Störfrequenzen.