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Mach den Test: Wie viel Feministin steckt in dir?

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Vorab im Video: Deshalb sind berufstätige Mütter gute Vorbilder

Oft müssen sich berufstätige Mütter anhören, dass sie ihren Kindern nicht gerecht werden würden und egoistisch handeln, wenn sie wieder in den Job einsteigen. Alles Quatsch. Denn wenn Mama arbeitet, profitiert die ganze Familie davon!

Emanzipiert fühlen wir uns sicher alle irgendwie. Aber sind wir deshalb feministisch? Mach unseren Test und finde heraus, wie viel Feministin in dir steckt.

Platzt dir auch der Kragen, wenn du liest, dass Frauen immer noch deutlich weniger Geld für den gleichen Job bei gleicher Qualifikation bekommen als Männer? Konterst du, wenn dir ein Kollege mal wieder wohlwollend die Welt erklärt – Stichwort ‚Mansplaining‘? Ärgert dich das Prinzip „alter, weißer Mann“ und bist du der Meinung, dass wir unsere Gesellschaft umdenken müssen, damit alle Menschen gleichberechtigt Teil davon sein können?

Wenn ja, dann Daumen hoch. Denn Feminist*innen sollten nicht einfach alles stillschweigend hinnehmen, sondern für die Rechte aller eintreten. Lautstark und selbstbewusst.

Doch wie weit geht es mit dem feministischen Denken bei jedem von uns? Reicht es uns, dass wir zwar die richtige Einstellung haben, aber nichts aktiv dafür tun? Begnügen wir uns damit, wenn wir selbst in dieser Gesellschaft eine einigermaßen korrekte Stellung haben und vergessen, dass das nicht alle Menschen gleichermaßen betrifft? Und ist uns das egal, weil es eben oft unbequem ist?

Wie emanzipiert bist du wirklich? Mach unseren Test und finde heraus, wie viel Feministin in dir steckt!

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Was genau bedeutet Feminismus?

Eins vorweg: Feminist*innen geht es nicht darum, Männer schlecht zu machen oder gar zu hassen. Und es geht längst nicht mehr nur darum, dass wir Frauen gleichberechtigt sind. Es geht beim Feminismus um weit mehr. Es geht um Gerechtigkeit und Toleranz und den Kampf gegen Diskriminierung – und der setzt sich für alle sein. Nicht nur für Frauen oder weiblich gelesene Personen.

„Ein*e Feminist*in zeigt Solidarität und kämpft nicht nur für sich.“ Das hat die Soziologin Marianne Schmidbaur einmal gesagt. Deshalb solidarisieren sich Feminist*innen und setzen sich für die Belange von diskriminierter Gruppen in unsere Gesellschaft ein. Für eine gerechtere Zukunft, in der niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung, seiner Herkunft, seines sozialen Status, seines Glaubens, seiner körperlichen Behinderung benachteiligt wird.

Ging es in den Anfängen des Feminismus noch um die Gleichberechtigung von Mann und Frau vor dem Gesetz, also z.B. darum, dass auch Frauen wählen gehen dürfen, selbst entscheiden dürfen, ob sie arbeiten oder ein eigenes Konto eröffnen können (ja, das ist erschreckenderweise gar nicht so lange her!), so hat der Feminismus heute zwar schon viel erreicht, aber es gibt immer noch so viel zu tun. Sich auf dem auszuruhen, was Feminist*innen vor uns erkämpft haben, reicht eben nicht.

In diesem Konstrukt ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau ein wichtiger Aspekt. Und auch wenn im Grundgesetz steht „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, so ist es eben nicht überall der Fall, z. B. weil Männer immer noch besser bezahlt werden als Frauen (bei gleicher Qualifikation), weil es viel zu wenig Frauen in Führungspositionen gibt und weil man immer noch ganz selbstverständlich davon ausgeht, dass die Frau die Care-Arbeit leistet, also sich um die Kinder oder die kranken Eltern kümmert, während der Mann Karriere macht.

Aber Feminismus ist längst weit mehr als das. Es geht nicht nur um „privilegierte, heterosexuelle und cisgeschlechtliche weite Mittelschichtangehörige“, wie auch Sibel Schick in ihrem Buch „Weißen Feminismus canceln“ schreibt. Echte Gleichberechtigung setzt sich für alle Menschen ein.

Warum Feminismus eben kein alter Hut ist

Feminismus ist wichtig – gerade, wenn es um die heranwachsende Generation geht. Sei es, dass man seine Kinder in dem Wissen erzieht, dass jedes Kind unabhängig von seiner sexuellen Identität die gleichen Chancen haben sollten.

Dass junge Frauen ermutigt werden sollten, in MINT-Berufen Fuß zu fassen und junge Männer Balletttänzer, Hausmann und Kindergärtner werden können, wenn sie das möchten. Dass es mehr gibt als zwei Geschlechter gibt. Dass wir das Prinzip der Ehe und der Heteronormativität hinterfragen dürfen und sollten. Und dass es ok ist, dass wir eben alle unterschiedlich sind, aus den verschiedensten Gründen, und niemand deshalb ausgeschlossen werden darf.

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Die #meeToo-Bewegung hat in erschreckender Art und Weise gezeigt, welche Missstände noch immer in vielen gesellschaftlichen Bereichen herrschen, ohne dass jemand etwas dagegen tut. Dass Frauen sexueller Belästigung ausgesetzt sind und dass Frauen täglich Sexismus erleben.

Das alles zeigt, dass der Feminismus eben kein alter Zopf ist und wir doch längst alles erreicht haben. Jeden Tag werden Menschen diskriminiert, aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft oder ihrer Art zu leben, mitten unter uns – und das, mit Verlaub, geht uns alle an!

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Und man darf nicht vergessen, dass es den Frauen mehrheitlich in Deutschland gut gehen mag, aber wie sieht es in anderen Ländern aus? Weltweit gesehen, gibt es für Feminist*innen noch unfassbar viel zu tun. Und nur weil wir privilegiert sind, in diesem Land zu leben, sollten wir nicht vergessen, dass anderswo auf der Welt Frauen zwangsverheiratet, beschnitten, vergewaltigt, unterdrückt und ermordet werden. Für die Rechte dieser Frauen gilt es zu kämpfen.