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Was hilft gegen beschlagene Brillengläser?

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Die besten Tipps gegen beschlagene Brillengläser

Brillenträger kennen das lästige Problem: Man kommt von der Kälte ins Warme und zack, beschlagen die Brillengläser. Von der einen auf die andere Sekunde sieht man plötzlich gar nichts mehr. Nervig. Es gibt aber Lösungen für das Problem. Wir verraten dir die besten Tipps.

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Brillen sind nützliche Hilfsmittel. Sie sorgen schließlich dafür, dass wir besser sehen können. Nur blöd, wenn die Brillengläser beschlagen und einem die Sicht im wahrsten Sinne des Wortes vernebelt wird. Menschen, die auf die Sehhilfe angewiesen sind, können ein Lied davon singen – ganz bestimmt.

Kommt man von der Kälte zurück ins Warme, passiert es: So schnell kann man gar nicht gucken, als dass sich auf den Gläsern innerhalb von Millisekunden ein Film bildet, der das Sehfeld trübt. Dasselbe Problem ploppt auf, wenn man etwas Heißes trinkt, die Spülmaschine oder den Backofen öffnet oder Sport treibt.

Und nicht zu vergessen: Natürlich beschlägt die Brille auch, sobald man einen Mund-Nasen-Schutz aufsetzt und ein paar Atemzüge macht. Ganz schön nervig, oder?

Damit ist jetzt aber Schluss. Tschüss, beschlagene Brillengläser! Die Lösung heißt: Antibeschlagtücher. Wir haben Produkte von verschiedenen Herstellern getestet. Wie sie funktionieren und was sie können, erfährst du bei uns.

Wieso beschlagen meine Brillengläser?

Warst du zum Beispiel bei kühlem Wetter draußen spazieren und kehrst zurück in deine beheizte Wohnung, beschlagen deine Brillengläser. Das tun sie, weil zwischen der Luft und den Brillengläsern unterschiedliche Temperaturen herrschen. Was passiert aber genau? Die warme Luft trifft auf deine kalten Brillengläser und kühlt ab. Kalte Luft kann aber weniger Wasserdampf aufnehmen als warme Luft. Deshalb kondensiert die überschüssige Feuchtigkeit und es bilden sich ganz viele, feine Wassertröpfchen auf der Oberfläche der Gläser. Dasselbe ist der Fall, wenn du eine Schutzmaske und eine Brille trägst. Hier ist es nur deine warme Atemluft, die auf die kühlen Brillengläser trifft.

Übrigens: Beschlagene Brillengläser verschwinden nach kurzer Zeit auch wieder. Die Gläser passen sich nämlich an die Umgebungstemperatur an und das Kondenswasser verdunstet.

Im Video: FFP2-Masken richtig reinigen

Was hilft gegen beschlagene Brillengläser?

Wie funktionieren Antibeschlagtücher?

Antibeschlagtücher sind weiche, trockene Mikrofasertücher, die mit speziellen Substanzen behandelt worden sind. Reibst du deine Brillengläser damit ein, bildet sich auf der Oberfläche eine mikrofeine Schutzschicht. Diese Schicht ist so glatt, dass Wassertropfen hier schwierig bis gar nicht mehr haften können. Das Ergebnis: Die Brille beschlägt nicht mehr (so stark).

Antibeschlagtücher können übrigens nicht nur bei Brillengläsern angewendet werden, sondern auch bei Schutz- und Sportbrillen, Kameraobjektiven, Ferngläsern, Mikroskopen oder Visieren.

Wichtiger Hinweis: Antibeschlagtücher sind nur für die trockene Reinigung gedacht. Sie dürfen nicht gewaschen werden und nicht nass werden. Andernfalls funktionieren sie nicht mehr.

Wir haben drei Antibeschlagtücher getestet

Antibeschlagtücher gibt es von verschiedenen Herstellern. Eins haben sie alle gemeinsam: Sie sollen so gut es geht verhindern, dass die Brillengläser beschlagen. Klappt das wirklich oder kann man sich das Geld für diese Mittelchen getrost sparen? Wir haben drei Produkte getestet. Und zwar immer in Verbindung mit Brille und Schutzmaske.

FOOGY Antibeschlagtuch

Preis: ca. 8-10 Euro

Infos vom Hersteller:

  • hält bis zu 10 Stunden pro Anwendung
  • über 200 Mal verwendbar

> Hier kannst du das Antibeschlagtuch von FOOGY bei Amazon bestellen.*

Credit: FOOGY/Amazon.de

Anwendung: Die Anwendung des Antibeschlag-Reinigungstuchs von FOOGY ist einfach. Auf der Verpackung steht, dass man seine Brillengläser mit dem Tuch (ca. 15×17 cm) unter leichtem Druck reinigen soll. Fertig. Das mache ich auch. Dabei bin ich aber akribisch. Jedes Glas, also Vorder- und Rückseite, reibe ich etwa 20 Sekunden sorgfältig mit dem Tuch ein. Das klappt gut und ist recht schnell gemacht.

Ergebnis: Ob das Tuch hält, was es verspricht, teste ich gleich im Supermarkt. Brille auf, Maske auf und los geht’s. Wow! Ich bin begeistert. Meine Brillengläser beschlagen tatsächlich nicht und ich habe freie Sicht. Hätte ich nicht gedacht.

Fazit: Ein sehr gutes Produkt! Einen Pluspunkt gibt es auch auf jeden Fall für die einfache Handhabung.

Biobaum Antibeschlagtuch (Doppelpack)

Preis: ca. 15 Euro

Infos vom Hersteller:

  • Antibeschlag-Effekt hält bis zu 48 Stunden
  • wiederverwendbar, soll für 750 Anwendungen reichen

> Die Antibeschlagtücher von Biobaum kannst du bei Amazon bestellen.*

Credit: Biobaum/Amazon.de

Anwendung: Biobaum empfiehlt, die Brillengläser zunächst zu reinigen und zu trocknen. Anschließend soll man die Gläser anhauchen, damit sie beschlagen, und sie dann, bevor der Beschlag wieder verschwindet, gründlich mit dem Antibeschlagtuch (ca. 15×15 cm) von beiden Seiten behandeln. Gut. Ich mache es also genau so, wie der Hersteller es rät. Dabei reibe ich die Gläser auch jeweils wieder für 20 Sekunden mit dem Tuch sorgfältig ein.

Anmerkung: Der Hersteller weist auf der Verpackung darauf hin, dass man seine Hände nach Gebrauch des Tuchs waschen sollte. Ebenso soll man den Kontakt mit Augen und Mund sowie den direkten Kontakt mit Essen und Getränken vermeiden.

Ergebnis: Wieder teste ich den Effekt im Supermarkt. Das heißt, ich trage also erneut meine Brille und eine Schutzmaske. Und, tatsächlich. Auch mit dem Tuch von Biobaum beschlagen meine Brillengläser nicht und ich sehe sehr gut. Richtig gut!

Fazit: Auch das Antibeschlagtuch von Biobaum hält, was es verspricht. Die Anwendung ist einfach, allerdings sind ein paar Zwischenschritte (Reinigen, Anhauchen der Gläser) notwendig. Mich stört das nicht. Hauptsache, ich sehe klar.

Zeiss AntiBESCHLAG Tücher (20 Stück)

Preis: ab 9 Euro

Infos vom Hersteller:

  • hält bis zu 72 Stunden pro Anwendung
  • nicht wiederverwendbar

> Die ZEISS AntiBESCHLAG Tücher (20 Stück) gibt es bei Amazon.*

Credit: Zeiss/Amazon.de

Anwendung: Mit den Einweg-Antibeschlagtüchern von Zeiss kann man seine Brille reinigen und gleichzeitig schützen. Der Hersteller empfiehlt, die Brillengläser als erstes mit dem gefalteten Tuch von grobem Schutz zu befreien. Danach soll man das Tuch auffalten (ca. 13 x 15 cm) und die Gläser damit in kreisenden Bewegungen einreiben. Und zwar so lange, bis das Tuch trocken ist. Natürlich halte ich mich auch dieses Mal wieder genau an die Vorgaben und befolge die Anleitung. Im Gegensatz zu den beiden getesteten Mikrofasertüchern ist das Produkt von Zeiss also feucht. Was direkt auffällt: Es riecht nach Alkohol. Das Tuch trocknet, wie von Zeiss versprochen, schnell und die Gläser sind streifenfrei.

Anmerkung: Die Antibeschlagtücher von Zeiss enthalten unter anderem Isopropanol. Isopropanol ist reiner Alkohol. Dass der Inhaltsstoff schwere Augenreizungen, Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen kann, nicht in Kontakt mit den Augen kommen und nicht in die Hände von Kindern gelangen sollte, gibt der Hersteller als Warnhinweis auf der Verpackung an.

Ergebnis: Zum dritten Mal Supermarkt, zum dritten Mal mit Maske und Brille. Und auch das Einwegtuch von Zeiss ist sein Geld wert. Ich sehe bestens – von beschlagenen Brillengläsern keine Spur. Top!

Fazit: Tücher für den einmaligen Gebrauch sind natürlich nicht nachhaltig und umweltschonend. Das ist klar. Dennoch: Für unterwegs sind die Zeiss-Tücher praktisch, da man nicht darauf achten muss, dass sie möglichst nicht nass oder schmutzig werden.

Kurz und knapp: Unser Gesamtfazit

  • Alle drei getesteten Antibeschlagtücher haben in unserem Test funktioniert. Das heißt also, dass sich nach der Anwendung auf den Brillengläsern ein Schutzfilm gebildet hat, der das Beschlagen der Brillengläser bei uns verhindert hat.
  • Es ist wichtig, dass man die Tücher genau nach Anleitung anwendet und die Gläser besser ein bisschen mehr als zu wenig einreibt. Mal eben schnell ein bisschen wischen klappt leider nicht und schmälert den Effekt.
  • Sobald die Gläser nass werden, ist die Antibeschlag-Wirkung dahin. Wenn es draußen nieselt, war es das mit der Schutzschicht.
  • Keine Schutzschicht hat bei uns länger als einen Tag gehalten. Wir würden deshalb empfehlen, die Brillengläser täglich neu zu behandeln.

Wie bewahre ich das Antibeschlagtuch auf?

Die Brillengläser sind geputzt, und jetzt? Damit das Antibeschlagtuch möglichst lange seine Wirkung behält, packe es nach Gebrauch sorgfältig weg. Das heißt, falte es ordentlich zusammen und bewahre es am besten in einem wiederverschließbaren Zip-Beutel auf, damit es sauber und trocken bleibt. Stopfe es bitte nicht einfach in deine Tasche. Die Tücher von FOOGY und Biobaum werden übrigens in einem Zip-Beutel geliefert.

Was sind die Unterschiede zwischen einem Antibeschlagtuch und einem Antibeschlagspray?

Beide Produkte, also Tuch und Spray, haben gemeinsam, dass sie eine Antibeschlagwirkung haben sollen – vorausgesetzt natürlich, dass man sie richtig anwendet. Die Anwendung ist sowohl beim Tuch, als auch beim Spray einfach. Da beide Hilfsmittel klein und kompakt sind, passen sie problemlos in die Tasche oder den Rucksack. Du kannst sie also mühelos transportieren und deine Brillengläser bei Bedarf auch unterwegs behandeln.

Hier hat das Antibeschlagtuch für uns allerdings die Nase vorn. Der Grund: weil es praktischer ist! Für den Antibeschlag-Effekt musst du lediglich die Gläser mit dem Tuch putzen. Beim Spray brauchst du zum einen die Sprühflasche und zum anderen ein Tuch, um die Flüssigkeit auf der Oberfläche zu verteilen.

Wir haben das AntiBESCHLAGSet von Zeiss und das ZEROfog Antibeschlag & Antistatik-Spray von Biobaum getestet!

Die Anwendung ist simple: Ein Sprühstoß pro Seite und Glas, gründlich mit einem Tuch verreiben, fertig. Das Ergebnis: Funktioniert auch! Beim Test mit Maske und Brille beschlägt wieder nichts.

> Das AntiBESCHLAG-Set von Zeiss (Spray und Tuch) gibt es bei Amazon.*

> Auch das ZEROfog Antibeschlag & Antistatik-Spray von Biobaum bekommst du bei Amazon.*

Credit: Biobaum/Zeiss/Amazon.de

Noch mehr Tipps: Beschlagene Brillengläser vorbeugen

Du hast kein Antibeschlagtuch oder -spray zur Hand, möchtest aber dennoch nicht, dass deine Brille beschlägt. Vor allem dann nicht, wenn du eine Schutzmsake trägst? Dann versuche es mal mit folgenden Tipps:

#1 Trage deinen Mundschutz eng unter deiner Brille
Je weniger Atemluft nach oben entweichen kann, wenn du einen Mund-Nasen-Schutz trägst, desto weniger beschlagen deine Brillengläser. Das heißt also, deine Schutzmaske sollte so eng wie möglich an deinem Gesicht anliegen. Das klappt besonders gut, wenn die Maske an der oberen Kante einen eingenähten Metallbügel hat, den du biegen und an die Form deiner Nase anpassen kannst. Je nachdem, welches Brillengestell du hast, kannst du auch versuchen, mit der Nasenauflage oder dem unteren Rand der Fassung deine Maske etwas anzudrücken.

#2 Verwende eine Nasenbrücke
Schon mal was von sogenannten Nasenbrücken gehört? Das sind Streifen aus Schaumstoff oder Silikon, die man an den oberen Rand einer Schutzmaske kleben kann. Im Prinzip sind sie eine Art Dichtung und sollen dafür sorgen, dass weniger Atemluft in Richtung Brillengläser entweicht und die Brille somit weniger beschlägt. Solche Nasenbrücken bekommst du zum Beispiel bei Amazon.*

#3 Versuche es mit Spülmittel als Hausmittel
Reinige deine Brille zunächst mit einem Mikrofasertuch. Gebe anschließend ein wenig mildes Spülmittel oder milde Flüssigseife auf die Vorder- und Rückseite Gläser und verteile das Mittel sanft mit einem Mikrofasertuch. Nicht abwaschen! Der Seifenfilm nimmt die Oberflächenspannung, es können sich keine Wassertropfen mehr absetzen und die Brille beschlägt nicht mehr so stark. Wichtig: Diese Methode solltest du nicht anwenden, wenn deine Brillengläser eine spezielle Beschichtung haben. Sie könnte beschädigt werden.

#4 Maske richtig anpassen oder umdrehen
Die Nasenbügel von medizinischem Mundschutz oder FFP2-Masken sind recht starr und müssen richtig an die Nasenform angepasst werden. Sitzt die Maske dann perfekt, sollte kaum warme Luft nach oben aus der Maske strömen. Die Alternative ist zwar nicht ganz ideal und widerspricht der Anleitung, aber manchmal passt es einfach nicht. Hier der Tipp von Brillenträgern: Drehe die FFP2-Maske um, sodass das untere Ende, das normalerweise am Kinn sitzt, nun auf der Nase landet. Dadurch soll die warme Luft eher nach unten aus der Maske geleitet werden, weg von den Gläsern.

Noch ein Hinweis zum Schluss: Wir sind keine Wissenschaftler und haben uns die Inhaltsstoffe der Produkte nicht explizit angesehen (hier ist ein interessanter Artikel der Verbraucherzentrale zum Thema). Wir haben die Produkte im Alltag (mit Schutzmaske) getestet, bewertet, ob sie funktionieren, und schreiben hier unsere ehrliche Meinung.