Wenn plötzlich ganze Blumenbeete unterhöhlt sind, der Gehweg Risse bekommt und das WLAN ausfällt – dann könnte daran in Teilen von Deutschland eine invasiven Ameisenart schuld sein: Tapinoma magnum. Hier erfährst du, warum du diese Ameisenart keinesfalls unterschätzen solltest und wie du dich und deinen Garten schützen kannst.
Wie sieht die Tapinoma magnum aus?
Tapinoma magnum – auch bekannt als Große Drüsenameise – stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Im Vergleich zu heimischen Arten ist sie etwas größer, vollkommen schwarz gefärbt und hat auffällig hellbraune Beinenden. Sie kann zwar nicht stechen, ist aber extrem beißfreudig, was vor allem für Kabel und Gebäudestrukturen ein großes Problem ist.
Wo tritt sie in Deutschland auf?
Besonders betroffen ist aktuell die Stadt Kehl in Baden-Württemberg. Es gab aber auch schon Nachweise in Karlsruhe, Heidelberg und Schallstadt sowie Regionen in Hessen und Rheinland-Pfalz.
Die Ameisenart ist besonders problematisch, weil sie:
- Gehwege und Straßen unterhöhlt, was zu strukturellen Schäden führen kann.
- Verteilerkästen und unterirdische Kabel befällt, in Kehl kam es dadurch bereits zu Strom- und Internetausfällen.
- Öffentliche Flächen unbrauchbar macht, so musste etwa ein Kinderspielplatz in Kehl wegen einer Superkolonie der Ameisen monatelang gesperrt werden.
Die Art bildet mehrere Königinnen pro Kolonie und vermehrt sich dadurch explosionsartig. Hinzu kommt, dass sie sich für Laien optisch kaum von einheimischen Arten unterscheidet, was die Erkennung und Bekämpfung zusätzlich erschwert.
Wie gelangt sie nach Deutschland – und wie kann man das verhindern?
Die Ameise reist häufig als blinder Passagier in Pflanzenerde – insbesondere bei Mittelmeerpflanzen, die importiert werden. Deshalb empfiehlt die Stadt Kehl, Töpfe und Gewächse vor dem Kauf auf Ameisen zu untersuchen.
Was tun, wenn man Tapinoma magnum entdeckt?
1. Nicht in Panik geraten.
2. Fotos der Ameisen und ihrer Nester machen und sichergehen, dass es sich um Tapinoma magnum handelt.
3. Funde melden – etwa an lokale Umweltbehörden oder Portale wie das Projekt der Staatlichen Naturkundemuseen Stuttgart, die ein Bürger-Monitoring zur Ausbreitung durchführen.
4. Bisher hat sich der Einsatz von Heißwasser als vielversprechende Maßnahme zur Bekämpfen (oder zumindest Eindämmung) ergeben. Einige Städte setzen zudem auf Nematoden und der Verteilung eines Gift-Gels, wie swr berichtet.
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