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Immergrün und pflegeleicht: Diesen Anfänger-Baum solltest du im Herbst pflanzen

Steineiche
© Ann-Kathrin Schöll

Vorab im Video: Diesen Buchsbaum-Trick solltest du kennen

Ich habe einen ganz bestimmten Baum als Sichtschutz in den Garten gepflanzt und meine Nachbarn sind neidisch. Lies hier, um welches Gehölz es sich handelt.

Ich habe lange überlegt, welchen Baum wir als Sichtschutz zum Nachbarhaus in den Garten pflanzen. Nach stundenlanger Recherche auf Instagram und Pinterest, ist meine Wahl auf eine Kugelakazie gefallen.

Dieser Baum macht einfach optisch richtig was her und gehört zu den absoluten Trend-Gehölzen 2025. Doch zum Glück bestellte ich den Baum nicht „blind“ online, sondern ließ mich zusätzlich in einer Baumschule beraten.

Was der Gärtner mir dort erklärte, ließ mich meine Wahl überdenken. Seine knallharten Worte: „Mit einer Kugelakazie als Sichtschutz wirst du keinen Spaß haben.“

Warum eignen sich Kugelakazien nicht als Sichtschutz?

Der Profi erklärte seine Empfehlung gegen die Kugelakazie so: Erstens sind diese Bäume sehr windanfällig (ein K.O.-Kriterium bei unserem angestrebten Standort im Garten) und zweitens bilden sie viele Dornen an ihren Trieben aus. Gerade wer wie ich kleine Kinder hat, sollte das bedenken.

Noch dazu verlieren Kugelakazien im Herbst ihr Laub – sie bieten in den kalten Monaten also keinen ausreichenden Sichtschutz.

Gärtner empfiehlt Steineiche

Nach Abwägen unserer Bedürfnisse und der Gegebenheiten in unserem Garten ließ ich mich zur Wahl des Gärtners führen: einer Steineiche.

Ich war sofort verliebt! Optisch war der Baum genau das, was ich mir vorgestellt habe. Und mit rund 700 Euro bei einem Stammdurchmesser von ca. 12 cm und einer Höhe von über 2 m war dieser schon etwa 20-jährige(!) Baum noch in unserem Budget.

Die Steineiche steht jetzt seit rund drei Monaten in unserem Garten – und ich bin immer noch absolut begeistert. Ich erkläre dir, warum die Steineiche auch für deinen Garten der perfekte Baum sein kann.

Steineichen in der Baumschule
Diese ca. 20 Jahre alte Steineiche zieht in unseren Garten ein. Credit: Ann-Kathrin Schöll

Warum die Steineiche perfekt für Anfänger ist

Die Steineiche bringt dank ihres dunklen Laubs mit grau-grüner Blattunterseite mediterranes Flair in den Garten. Optisch harmoniert sie perfekt mit Süd-Stauden wie Lavendel, Salbei oder weißen Strauchrosen. Auch Olivenbäume passen wunderbar zur Steineiche.

Doch der Baum sieht nicht nur toll aus, er hat auch viele weitere Vorteile, die ihn zu einem echten Glücksgriff für den Garten machen.

Steineiche ist immergrün und dekorativ

Während andere Bäume im Winter nackt dastehen, behält die Steineiche ihre dunkelgrünen, glänzenden Blätter. Das wirkt sofort südländisch – und der Garten sieht nie kahl aus.

Für mich der perfekte Sichtschutz und eine wunderbare Alternative zum verhassten Kirschlorbeer.

Steineiche ist wertvoll für Insekten und Vögel

Die dichte Krone bietet Nistplätze für Vögel, und ihre Blüten sind eine willkommene Futterquelle für Bienen. Im Herbst bildet der Baum Eicheln aus, über die sich unter anderem Eichhörnchen freuen. Ich liebe es, morgens die Amseln darin flattern zu sehen.

Pflegeleicht und braucht wenig Wasser

Einmal angewachsen, ist die Steineiche unglaublich genügsam. Selbst an heißen Sommertagen musst du kaum gießen. Wichtig ist nur: Direkt nach dem Einpflanzen gut und regelmäßig wässern. Der Gärtner der Baumschule empfahl mir bei trockenem Wetter dreimal die Woche zwei Gießkannen.

Steineiche im Garten
Die immergrüne Steineiche bringt mediterranen Flair. Credit: Ann-Kathrin Schöll

    Der Haken: Winterhärte

    Natürlich gibt’s auch hier ein „Aber“. Die Steineiche ist nur bedingt winterhart. In milden Regionen wie Rheinland (dort leben wir) oder Bodensee gedeiht sie problemlos und steckt dort auch die Winter weg.

    In Gegenden mit strengerem und länger andauerndem Frost wie dem Alpenvorland oder den Mittelgebirgen kann es sein, dass du den Baum schützen musst. Junge Bäume reagieren besonders empfindlich auf Frost, da reichen schon ein paar Nächte bei minus 5 bis minus 8 Grad, um Schäden davonzutragen. In der Regel gilt die Steineiche als winterhart bis -10 Grad.

    Tipp: Du kannst die Steineiche mit einem speziellen Frostschutz-Vlies oder Jutesäcken vor strengem Frost schützen. Es empfiehlt sich auch den Wurzelbereich mit einer dicken Laubschicht zu einzustreuen.

    Sollte es in deiner Region aber generell im Winter sehr frostig sein, empfehle ich dir als Alternative den Feldahorn oder die Hainbuche. Letztere hat den Vorteil, dass sie auch im Winter einen gewissen Sichtschutz bietet, da sie das braune Laub nicht komplett abwirft.

    Hier fühlt sich die Steineiche wohl

    Standort: Sonnig bis halbschattig, am liebsten warm und windgeschützt – so fühlt sie sich fast wie im Mittelmeer.

    Boden: Durchlässig, sandig-lehmig und nicht zu nass. Staunässe mag sie gar nicht. Kalkhaltige Böden verträgt sie problemlos.

    Wasser: Nach dem Einpflanzen regelmäßig gießen (dreimal pro Woche), später genügsam – nur bei längeren Trockenphasen etwas nachhelfen.

    Pflege: Kaum nötig. Ein Rückschnitt ist nicht verpflichtend, höchstens um die Form zu halten.

    Winterhärte: Bis ca. –10 °C, junge Pflanzen unbedingt schützen oder im Kübel frostfrei überwintern.

    Perfekter Anfänger-Baum mit kleinem Aber

    Die Steineiche ist für mich der perfekte Anfänger-Baum: immergrün, mediterran, pflegeleicht und gut für die Tierwelt. Sie passt in kleine Gärten genauso wie als Sichtschutzhecke – vorausgesetzt, du wohnst nicht im tiefsten Wintergebiet.

    Für mich ist sie mittlerweile nicht nur ein Stück Sichtschutz, sondern ein Stück Urlaubsfeeling im eigenen Garten. Und das Beste? Sie macht mir null Stress – genau das, was man sich als Hobbygärtnerin wünscht.