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Umzug planen: Darf ich am Sonntag umziehen?

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Umzug planen: Darf ich am Sonntag umziehen?

Wer einen Umzug bevorstehen hat, sucht nach dem perfekten Tag dafür. Bei den meisten kommt schnell die Frage auf: Darf ich sonntags umziehen? Hier gibt’s die Antwort.

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Es würde sich so schön anbieten – mit einem Umzug an einem Sonntag oder Feiertag spart man sich wertvolle Urlaubstage und die Freunde haben alle Zeit, um beim Kisten schleppen mitanzupacken. Ob das eine gute Idee ist und warum ihr an bestimmten Tagen nicht umziehen dürft, erklären wir euch hier.

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Umzug an einem Sonntag: Ist das erlaubt?

Klären wir zuerst die Frage: Darf man an einem Sonntag umziehen? Die kurze Antwort darauf lautet: Nein. Allerdings gibt es zu diesem Nein auch ein Aber.

Sonntags umzuziehen ist nämlich nicht grundsätzlich verboten, es ist aber mit so einigen Bedingungen verbunden, die ihr beachten solltet. Nur unter bestimmten Umständen ist ein Umzug an einem Sonntag möglich.

Sonntags umziehen? Feiertagsgesetz beachten

Was an einem Sonntag und einem Feiertag erlaubt ist, regelt das Feiertagsgesetz des jeweiligen Bundeslandes. Es gibt bestimmte Tätigkeiten, die an diesen Tagen verboten sind. Dazu gehören Arbeiten, die auch an einem anderen Tag erledigt werden können. Umzüge zählen in diese Kategorie, weil sie nicht ausschließlich sonntags möglich sind.

Es gibt aber Ausnahmen für diese Regelung. Nämlich dann, wenn ein guter Grund für einen Umzug an einem Sonntag vorliegt. Im Sonn- und Feiertagsgesetz von NRW heißt es, dass „unaufschiebbare Arbeiten […] zur Befriedigung dringender häuslicher oder landwirtschaftlicher Bedürfnisse“ erlaubt sind. Zum Beispiel, wenn der Umzug nur am 1. Monatstag möglich ist und dieser auf einen Sonntag fällt, oder wenn man wegen seines Jobs an keinem anderen Tag Zeit hat.

An den sogenannten „stillen Feiertagen“ wie Karfreitag oder Totensonntag gelten jedoch verschärfte Vorgaben. An diesen Tagen besteht ein generelles Umzugsverbot.

Umziehen ohne Umzugsfirma: Fahrverbot für LKWs

Wer plant, an einem Sonntag umzuziehen, dem wird es ganz schön schwer gemacht. Neben dem Feiertagsgesetz müsst ihr nämlich auch das Sonn- und Feiertagsfahrverbot für LKWs beachten.

LKWs über 7,5 t sind sonntags nicht erlaubt, weshalb viele Umzugsfirmen an diesem Tag überhaupt nicht arbeiten oder deutlich höhere Preise verlangen. Lediglich Kleintransporter sind vom Sonntagsfahrverbot ausgeschlossen. Diese dürfen sonntags aber nur ohne Anhänger unterwegs sein. Sonst droht ein Bußgeld.

Tipp: Wer mit einem Umzugsunternehmen umzieht, sollte sich am besten einen Tag zwischen Montag und Donnerstag dafür aussuchen. Der Freitag ist nämlich so beliebt für Umzüge, dass er bei vielen Firmen teurer ist als andere Wochentage!

Umzug an einem Sonntag: Ruhezeiten nicht vergessen!

Ein Umzug ohne Lärm ist kaum zu bewerkstelligen. Türen knallen zu, Kisten werden durchs Treppenhaus getragen, Möbel aufgebaut. Wer sich nicht schon vor dem Einzug bei den neuen Nachbarn unbeliebt machen möchte, sollte daher unbedingt die Hausordnung im Blick behalten. Im Allgemeinen gilt die Ruhezeit den ganzen Sonntag über.

Neben der allgemeinen Hausordnung wird Lärmbelästigung auch vom Bundes-Immissionsgesetz geregelt. Ja, noch ein Gesetz! Laut diesem müssen Geräusche an einem Sonn- oder Feiertag auf ein Minimum reduziert werden. Arbeiten wie hämmern, bohren, sägen fallen also weg.

Sonntags umziehen: Es ist nicht ganz unmöglich

Bei diesen vielen Gesetzen und Regelungen solltet ihr es euch zweimal überlegen, ob ihr an einem Sonntag umziehen wollt. Wer allerdings die großen Arbeiten an einem regulären Wochentag erledigt und sonntags nur noch ein paar Kisten in die Wohnung trägt, kann den Tag – wenn es leise zugeht – ­­natürlich trotzdem nutzen.

Unser Tipp: Wer unbedingt an einem Sonntag umziehen muss, sollte seine Nachbarn nicht vergessen. Warnt sie am besten kurz vor, dass es ein wenig lauter werden könnte. Die meisten haben bestimmt Verständnis für eure Situation.