Veröffentlicht inLifestyle, Wohnen & Lifestyle

Schluss mit Vorurteilen: Warum dein kleiner Hund ernst genommen werden sollte

© Adobe Stock/ otsphoto

Vorab im Video: Hundehaare entfernen: Die besten Tipps

Kleine Hunde sind sehr beliebt. Sie sind auch in einer Stadt gut zu halten und sie sehen immer so unglaublich süß aus. Allerdings werden sie deshalb häufig nicht als Hund ernst genommen. Dieses Vorurteil gilt es zu bekämpfen. Jetzt bist du als Hundehalter gefragt.
Wir verraten dir, wie du deinem kleinen Hund helfen kannst.

Inhaltsverzeichnis

Kleine Hunde sind sehr beliebt. Sie sind auch in einer Stadt gut zu halten und sie sehen immer so unglaublich süß aus. Allerdings werden sie deshalb häufig nicht als Hund ernst genommen. Dieses Vorurteil gilt es zu bekämpfen: Jetzt bist du als Hundehalter*in gefragt.
Wir verraten dir, wie du deinem kleinen Hund helfen kannst.

Hundeerziehung ist für kleine Hunderassen ebenso wichtig wie für große. Allerdings investieren nicht alle Hundebesitzer viel Zeit und Energie in die Ausbildung ihrer kleinen Fellnasen. Das äußert sich aber leider häufig im schlechten Benehmen von Luna, Emma, Balu und Buddy. Von den Halter*innen werden Unarten wie Kläffen und Hochspringen als unveränderlich abgetan und als Eigenheit kleiner Hunderassen entschuldigt.

Begleitet dich ein kleiner Hund in deinem Leben oder du denkst darüber nach einer kleineren Fellnase ein zu Hause für immer zu schenken, dann lies dir diesen Artikel gut durch, denn folgende Fehler solltest du bei kleinen Hunden dringend vermeiden.

Auch kleine Hunde sind einfach nur Hunde

Kleine Hunderassen – ob Chihuahua, Mops, Jack Russell Terrier, Pinscher oder kleine Mischlinge – alle haben mit Vorurteilen zu kämpfen. So gelten sie für die einen als süße Schoßhündchen und für die anderen als nervende kläffende Fußhupen. Es macht häufig den Eindruck, als nähmen die Menschen kleine Hunde gar nicht als Hunde wahr. Das ist sehr schade, denn kleine Hunde sind ebenso treu, wissbegierig und gelehrig wie größere Hunde. Auch sie verdienen Liebe, Geduld und Konsequenz, damit sie verstehen, wie sie sich in der Menschenwelt entspannt zu Recht finden können.

Tatsächlich ist mangelndes Training bei vielen Hund-Mensch-Paarungen der Grund für schlechtes Verhalten. Das kann sich unter anderem in ständigem Bellen, beziehungsweise eher Kläffen, oder sogar Aggressionen äußern. Da der Hund klein ist, schenken viele Menschen dem schlechten Benehmen jedoch weniger Beachtung, schließlich kann der kleine 5-Kilo-Hund nicht viel anstellen und keinen großen Schaden anrichten.

Buchtipp: „Artgerechte Hundeerziehung“ von Daniel Joeres, 2024, Arkana. Hier bei Amazon* (vor-) bestellen.

Der ist so klein, der tut nichts

Finde den Fehler: Ein 40 Kilogramm-Schäferhund darf zur Begrüßung keine Menschen anspringen, richtig? Er darf auch keine Passanten anbellen, stimmt’s? Beim knöchelhohen Chihuahua ist es aber okay, wenn er hochspringt und alle Menschen, die an ihm vorbeigehen anknurrt? SO sollte es nicht sein.

Aufgrund ihrer Größe werden kleine Hunde nicht ernst genommen. Auf ihre Erziehung wird nicht so viel Wert gelegt. Doch genau das verwirrt deinen Hund und kann zu unerwünschtem Verhalten führen. Achte darauf, immer konsequent zu bleiben und lass die Hundeerziehung nicht schleifen, nur weil er klein ist und sein Verhalten nicht ernst genommen werden muss.

Unabhängig von seiner Größe ist ein gut ausgebildeter Hund deutlich angenehmer als einer mit schlechten Manieren. Eine gute Ausbildung hilft aber euch beiden. Das gemeinsame Training schweißt euch zusammen und verbessert somit die Hund-Mensch-Bindung. Ein schöner Nebeneffekt: Dein Hund lernt, sich zu benehmen und auf Abruf zu dir zu kommen. So kannst du ihn auch vor Gefahren schützen und er geht nicht verloren oder wird verletzt.

Du bist ein Riese, also geh auf „Augenhöhe“

Für einen Hund, vor allem kleine, wirken wir Menschen wie Riesen, wenn wir aufrecht stehen. Beugen wir uns dann auch noch über sie, wirkt das sehr bedrohlich. Von größeren Hunden kann man da schnell mal die Quittung bekommen, indem sie uns mit ihrer nassen Schnauze ins Gesicht springen. Kleine Hunde können nicht viel gegen die riesenhafte Gestalt ausrichten und bekommen einfach nur Angst.

Damit sich dein kleiner Hund an dich und deine Größe gewöhnen kann und lernt, dass du keine Gefahr bist, gehe ein Stockwerk tiefer. Geh in die Hocke oder setz dich zu deinem Hund auf den Boden zum Streicheln oder zum Üben von Tricks und Co..

Belohne gutes Verhalten und ignoriere schlechtes

Deine Aufmerksamkeit ist das Tollste, was es gibt auf der Welt, zumindest für deinen Hund. Manche Hunde gewöhnen sich dann unerwünscht Verhaltensweisen an und winseln, betteln oder springen an dir hoch, nur damit du deine Aufmerksamkeit auf sie richtest und sie vielleicht sogar streichelst.

Damit du deinem Hund diese Unarten abgewöhnen kannst, gibt es eine simple Übung: Belohne gutes Verhalten und ignoriere schlechtes. Was zunächst ganz einfach klingt, ist gar nicht so einfach umzusetzen, denn du darfst bei schlechtem Verhalten wirklich nichts machen, was deinen Hund bestätigt – weder schimpfen noch dich ihm mit dem Körper zuwenden. Denn auch, wenn du deinen Hund mit der Stimme tadelst, schenkst du ihm Aufmerksamkeit, also hat er quasi gewonnen.

Podcast-Tipp:Hundestunde“ von Conny Sporrer & Marc Eichstedt bei Spotify

Nimm deinen kleinen Hund nicht immer auf den Arm

Besonders kleine Hunderassen wirken oft eher nervös und aufgeregt in der Nähe anderer Tiere. Gerade beim Spazierengehen fällt dann auf, dass besorgte Frauchen und Herrchen ihre kleinen Hunde schnell auf den Arm nehmen, sobald ein größerer Hund auch nur ansatzweise ins Sichtfeld kommt. Doch genau diese Besorgnis ist nicht immer hilfreich. Wirkst du als Frauchen oder Herrchen ängstlich, verunsichert das auch deinen kleinen Hund. Und am Ende hast du einen ängstlichen und meist lautstark bellenden oder gar aggressiven Hund auf dem Arm.

Ja, die Sorge ist nachvollziehbar, deinem kleinen Schatz kann schnell etwas passieren. Aber vergiss nicht, du hast hier immer noch einen Hund an deiner Seite, ob groß oder klein, ihre Körpersprache ist universell. Es ist also wichtig, dass dein Hund von Anfang an Kontakt zu anderen Artgenossen hat, damit er die Signale versteht. Viele Hundeschulen bieten auch Spielgruppen für Groß und Klein an, dort hast du die Möglichkeit unter Aufsicht Hundekontakt zu üben. Bist du als Halter*in ruhig, freundlich und gelassen, überträgt sich diese Energie auch auf deinen Hund. Greife nur ein, wenn es notwendig ist, zum Beispiel die Gewichtsklasse sehr unterschiedlich ist. So kann dein Hund lernen, dass du ihn im Ernstfall auch beschützt.

Übrigens solltest du deinem Hund auch ein Signal geben, bevor du ihn auf den Arm nimmst, damit er sich nicht erschreckt. Übe das am besten Zuhause und bringe deinem Hund das Signal „hep“, „Arm“ oder „hoch“ bei. Sage es, bevor du ihn hochhebst und belohne ihn mit einem kleinen Leckerchen, wenn er dabei gelassen bleibt.

Klein und unsportlich? Von wegen!

Zusätzlich spielt die Auslastung auch bei kleinen Hunden eine wichtige Rolle, wie bei mittelgroßen und großen Hunden auch. Leider wird kleinen Hunden oft unterstellt, sie bräuchten nur wenig Auslauf. Das ist nicht wahr. Es gibt kleine Hunderassen, die irre sportlich sind und viel Auslauf und Beschäftigung brauchen. Insofern solltet ihr auf jeden Fall ein bis zwei Stunden Spazierengehen pro Tag und zusätzlich Nasenarbeit und Spielen einplanen. Bist du dir nicht sicher, dann erkundige dich beim Tierarzt, dieser kann genauer einschätzen, wie viel Bewegung für deinen Hund ideal ist.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information. Bei weiterführenden Fragen kontaktiert euren Tierarzt oder eure Tierärztin und bei Bedarf eure Hundeschule.

Affiliate-Link*