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Lange kein Regen: Wie oft sollte ich Rasen und Stauden jetzt gießen?

Gartenschlauch als Herz auf Rasen
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Vertrockneter Garten? Diese Tipps helfen ihn wieder zum Leben zu erwecken

Während wir das sonnige Wetter genießen, leiden unsere Pflanzen unter der Trockenheit. Lies hier, wie du deinen Garten jetzt gießen solltest.

Verkehrte Welt: Es ist April und es herrscht purer Sonnenschein. Statt unbeständig und regenreich zeigt sich der Frühling aktuell von seiner trockensten Seite. Versteht mich nicht falsch: Ich liebe dieses Wetter. Doch nach so vielen Tagen ohne einen Tropfen Regen mache ich mir langsam Sorgen um meinen Garten.

Schließlich sprießen darin gerade überall neue Triebe und meine Stauden erwachen aus dem Winterschlaf. Bräuchten die jungen Pflanzen nicht gerade jetzt umso mehr Wasser?

Ich habe meinen Kollegen und Garten-Experten Mattias Nemeth von Landidee.de um Rat gefragt: Hier kommen seine Tipps fürs Gießen im trockenen Frühling.

Kein Regen: Wie oft muss ich meinen Garten gießen?

Auch, wenn man es gut meint: Einfach wild drauf los gießen, ist nie eine gute Idee. Erst einmal solltest du herausfinden, wie viel Wasser deine Pflanzen wirklich brauchen.

Das hängt zum einen davon ab, wie viel Feuchtigkeit die Erde noch gespeichert hat und davon, welche Pflanzen du im Garten hast.

Wie trocken ist die Erde?

Bevor du zur Gießkanne greifst, solltest du dir also die Erde anschauen. Schnapp dir eine kleine Schaufel oder einfach deine Hände und grabe leicht in den Boden. Ist er knüppelhart und die Erde trocken und krümelig, fehlt definitiv Wasser.

Jungpflanzen brauchen mehr Wasser

Gerade frisch gesetzte Pflänzchen und zarte Keimlinge sind sehr empfindlich gegenüber Trockenheit. Sie haben noch kein tiefes Wurzelwerk, das Feuchtigkeit aus tieferen Bodenschichten ziehen kann. Daher brauchen sie mehr Wasser und regelmäßiger Wasser als ausgewachsene Pflanzen.

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Wie wie sollte ich im Frühling gießen?

Normalerweise kann der Garten Trockenheitsphasen im Frühling gut wegstecken, da die Temperaturen noch nicht so hoch sind und es zwischendurch immer mal regnet. Doch bleibt der Regen für längere Zeit komplett aus, dann solltest du Schlauch oder Gießkanne griffbereit haben.

Dein Garten und die Pflanzen darin zeigen dir, ob du gießen musst und wie oft. Sind Triebe und Blätter saftig grün und kräftig, haben sie noch ausreichend Wasser. Wirken die Blätter und Blüten dagegen welk und das Blattgrün fahl, leiden die Pflanzen unter Wassermangel und müssen gegossen werden.

Je nach Pflanzen und deren Wachstumsphase, Bodenbeschaffenheit und Wetterlage kann es sogar erforderlich sein, dass du schon im Frühling jeden Tag gießt. Das gilt übrigens auch, wenn du gerade neue Stauden oder andere Pflanzen in deinen Garten gesetzt hast. Damit sie gut anwurzeln können, brauchen sie ausreichend Wasser. Die Wurzeln dürfen nicht austrocknen, da die Pflanze sonst droht abzusterben.

Achte auf die Anzeichen von Wassermangel und gieße, wenn du sie bei deinen Stauden oder anderen Pflanzen im Garten erkennst.

Wie sollte man gießen?

Am besten gießt du am Morgen oder am Abend. Gießt du die Pflanzen mittags oder nachmittags, wenn die Sonne darauf scheint, kann es passieren, dass Verbrennungen entstehen. Die Wassertropfen auf den Blättern und Blüten wirken im Sonnenlicht wie ein Brennglas.

Versuche, direkt an den Wurzeln zu gießen, um sicherzustellen, dass das Wasser auch dort ankommt, wo es gebraucht wird. Wenn du einen Schlauch zum Gießen benutzt, achte darauf, dass der Wasserstrahl nicht zu hart und nicht zu fein ist. Wähle eine mittlere Einstellung, um die Erde unterhalb der Blätter gut zu erreichen, ohne die Erde zu stark wegzuspülen.

Beim Gießen gilt: Besser länger und mit etwas weniger Druck, als zu kurz und zu kräftig. Nur so gelangt das Wasser auch gut in die tieferen Erdschichten.

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Warum brauchen manche Gärten mehr Wasser?

Ob dein Garten auch schon jetzt im Frühling regelmäßig gegossen werden muss, hängt vor allem an der Art des Bodens ab.

Während sandige Böden Wasser nicht gut speichern, können lehmige, schwere Böden mehr Wasser aufnehmen. Pflanzen in lehmigen Böden müssen deshalb weniger häufig gegossen werden. Am besten überprüfst du regelmäßig die Bodenfeuchte und die Pflanzen selbst.

Geheimtipp: Mulchen

Du hast das Gefühl, dass deine Pflanzen ständig Durst haben? Dann kann eine Schicht Mulch auf dem Beet Wunder wirken. Der Rindenmulch hält die Feuchtigkeit im Boden, schützt vor zu starker Sonneneinstrahlung und hemmt gleichzeitig sogar das Wachstum von Unkraut.

Ich habe einen Hang in meinem Garten gemulcht, um das Wasser nach dem Gießen besser im Boden zu halten und würde es immer wieder machen!

Übrigens: Wenn du mehr zum Thema „natürlich gärtnern“ lernen möchtest, dann hör dir den Podcast von Mattias auf Spotify an! In der neuen Folge erklärt er, warum wir Unkraut im Garten anbauen sollten.

Muss ich meinen Rasen im Frühling gießen?

Beim Thema „Rasen gießen“ musst du zwischen Bestandsrasen und neuem Rasen unterscheiden. Bei Bestandsrasen gilt: Lieber seltener und dafür länger gießen. Zweimal pro Woche sollte aktuell noch ausreichen.

Du solltest das Wasser so lange laufen lassen, bis es etwa ein Zentimeter hoch auf dem Rasen steht. Nur so gelangt genügend Wasser bis zu den Wurzeln des Rasens.

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Bei „neuem Rasen“ sieht die Sache etwas anders aus. Hast du Rollrasen verlegt oder neuen Rasen gesät, musst du viel häufiger und vor allem regelmäßig gießen. Bis der Rollrasen gut angewachsen ist bzw. die Rasensamen gekeimt und kräftig sind, musst du – falls es nicht regnen sollte – jeden Tag gießen. Auch jetzt im Frühling.

Der Grund: Die Wurzeln des neuen Rasens sind noch zart und reagieren sehr empfindlich auf Trockenheit. Ist zu wenig Wasser im Boden vorhanden, kann der Rasen absterben.

Ich hoffe, dass dir die Tipps helfen werden, deinen Garten trotz trockenen Frühlings in ein grünes Paradies zu verwandeln und wünsche dir weiterhin eine schöne Gartensaison 2025!