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Hecken schneiden zur falschen Zeit: Bis zu 50.000 Euro Strafe

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Vorab im Video: 3 Tipps für weniger Arbeit im Garten

Eine Hecke im Garten verschönert nicht nur das eigene Grundstück, sondern bietet auch Lebensraum für Tiere. Doch Vorsicht! Falsches Timing beim Heckenschneiden kann schwerwiegende Folgen haben.

Das satte Grün einer gepflegten Hecke dient nicht nur als dekorative Abgrenzung zwischen Nachbarn – es ist auch Rückzugsraum für eine Vielzahl von Tieren. Doch bevor man zur Schere greift, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es klare gesetzliche Bestimmungen gibt, die man beachten muss, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.

Gesetzliche Regelungen verbieten es, Hecken vom 1. März bis einschließlich 30. September zu schneiden. Die Verordnung ist im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG §39) verankert.
Hier heißt es: Es ist verboten „[…] Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen […]

Damit ist gemeint, dass man sie nicht knapp über dem Boden kappen darf oder die Hecke kahl schneiden darf. Leichte Formschnitte sind jedoch erlaubt. Dies dient dem Schutz der Tiere, vor allem während der Brut- und Aufzuchtzeiten im Frühling und Sommer. 

Übrigens: Zuwiderhandlungen können hart bestraft werden – bis zu einer Höhe von 50.000 Euro kann das Bußgeld reichen.

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Warum darf man Hecken nur zu bestimmten Zeiten schneiden?

Der Hintergrund dieses Schnittverbots ist der Schutz unserer heimischen Fauna. Insbesondere Vögel nutzen die dichte Vegetation für Nistplätze. Sollten also die ersten Sonnenstrahlen des Frühjahrs dich zum Heckenschnitt inspirieren, bedenke die möglichen Konsequenzen nicht nur für deinen Geldbeutel, sondern auch für die ökologische Vielfalt in deinem Garten. Geduld ist hier ein Zeichen von Rücksichtnahme.

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Doch wer muss sich an die gesetzlichen Vorschriften halten?

Praktisch jeder, der eine Hecke besitzt oder für die Pflege von Grünanlagen verantwortlich ist – ob privater Haus- und Gartenbesitzer, leidenschaftlicher Hobbygärtner oder kommunale Einrichtungen. Auch wenn Länder eigene Regelungen treffen können, stellt das Bundesnaturschutzgesetz den verbindlichen Rahmen dar. Eine kurze Anfrage bei deiner Gemeinde kann klären, ob lokale Vorschriften zusätzliche Einschränkungen vorsehen.

Welche Schnittarbeiten an Hecken sind erlaubt?

Jetzt fragst du dich vielleicht: Heißt das, dass während des Frühlings und Sommers gar nicht geschnitten werden darf? Keine Sorge, es ist nicht alles untersagt. Erlaubt sind leichte Pflegeschnitte, um das Wachstum zu kontrollieren und der Hecke eine ansprechende Form zu geben. Zudem dürfen aus Gründen der Verkehrssicherheit überbordende Äste gestutzt werden. Wichtig ist dabei stets, das Wohl der Tiere im Auge zu behalten und keinen Schaden anzurichten.

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Generell ist es empfehlenswert, vor jedem geplanten Heckenschnitt ruhig einmal genauer hinzusehen:
Sind Vögel oder andere Tiere ganz in der Nähe?
Bauen sie vielleicht gerade an ihrem Nest?
Solche Entdeckungen sind nicht nur faszinierend, sondern auch ein deutliches Zeichen: Hier ist ein lebendiger Lebensraum, den es zu schützen gilt. Achtsamkeit zu üben bedeutet, mit der Natur zu gärtnern – und wer könnte ein besserer Lehrmeister sein als die Natur selbst?

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