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Achtung Brandgefahr: Diese Geräte darfst du niemals an Mehrfachstecker anschließen

Mehrfachsteckdose mit zwei angebrannten, eingesteckten Kabeln.
© Adobe Stock/JJ Gouin

Vorab im Video: Diese Sicherheitsrisiken im Haushalt solltest du kennen

Viele unterschätzen die Gefahr von Mehrfachsteckdosen und Verlängerungskabel. Lies hier, welche Geräte du niemals daran anschließen solltest.

Viele von uns machen es im Alltag, ohne groß darüber nachzudenken: Elektrogeräte einfach in eine Mehrfachsteckdose oder an ein Verlängerungskabel anschließen. Praktisch, klar – aber laut Expert*innen kann genau das im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein.

Denn rund ein Drittel aller Brände in Deutschland geht laut dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) auf elektrische Ursachen zurück. Überlastete oder unsachgemäß genutzte Mehrfachsteckdosen und Verlängerungskabel gehören dabei laut IFS zu den „typischen Brandverursachern“ im Haushalt.

Diese Geräte dürfen nicht an Mehrfachstecker oder Verlängerungskabel

Mehrfachsteckdosen und Verlängerungskabel sind meist nur für maximal 3.000 bis 3.500 Watt ausgelegt. Werden jetzt aber (mehrere) Geräte mit hohem Stromverbrauch angeschlossen, kann diese Grenze schnell gesprengt werden.

Die Folge: Die Kabel oder Steckleisten überhitzen, es entsteht ein Wärmestau, und im schlimmsten Fall kommt es zum Brand. Diese Elektrogeräte solltest du deshalb immer direkt in eine fest installierte Steckdose anschließen:

Heizlüfter und elektrische Heizgeräte: Sie zählen zu den größten Stromfressern im Haushalt und erreichen schnell 1.500 bis 2.000 Watt. Durch die enorme Hitzeentwicklung sind sie an Verlängerungskabeln oder Mehrfachsteckern eine der häufigsten Brandursachen.

Waschmaschine, Trockner und Geschirrspüler: Diese Großgeräte benötigen nicht nur viel Strom, sondern laufen oft lange am Stück. Bei einer Mehrfachsteckdose kommt es dadurch schnell zur Dauerbelastung, die die maximale Leistung deutlich überschreitet.

Kühlschrank und Gefrierschrank: Auch wenn sie „nur“ leise vor sich hin arbeiten, ziehen sie dauerhaft Strom. Kurze Spannungsschwankungen durch eine überlastete Steckleiste können daher gefährlich werden und zu Defekten führen.

Klimaanlage: Mobile Geräte haben einen ähnlich hohen Energiebedarf wie Heizlüfter. Da sie meist über Stunden laufen, steigt die Gefahr, dass ein Verlängerungskabel überhitzt.

Mikrowelle und große Heißluftfritteusen: Je nach Größe und Modell verbrauchen diese Geräte locker 1.000 bis 1.800 Watt. Gerade Luftfritteusen entwickeln zusätzlich viel Wärme – eine Kombination, die Verlängerungskabel oder Steckdosenleisten schnell an ihre Grenzen bringt.

Toaster: Auch wenn sie klein sind, haben sie starke Heizelemente, die kurzfristig extrem viel Energie ziehen. Innerhalb weniger Minuten erreichen sie Leistungen von über 1.000 Watt. An einer Mehrfachsteckdose mit weiteren Geräten kann das schon reichen, um zur gefährlichen Überlastung zu führen.

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Diese Geräte sind unbedenklich

Kleinere Elektronik wie Fernseher, PC, Drucker, Stereoanlage oder Lampen können in der Regel problemlos über eine Mehrfachsteckdose betrieben werden, solange die Gesamtlast nicht überschritten wird.

Ob kleinere oder große Elektronik, diese Tipps zur Sicherheit solltest du stets beachten:

  • Checke vor dem Anschließen, wie viel Watt das Gerät benötigt. Viele Mehrfachsteckdosen sind nur bis 3.500 Watt ausgelegt – bei Großgeräten ist diese Grenze schnell erreicht.
  • Verstecke Mehrfachsteckdosen niemals unter Teppichen, hinter Möbeln oder in Kartons. Dort kann sich die entstehende Wärme stauen und unbemerkt ein Feuer auslösen.
  • Mehrfachsteckdosen dürfen nicht aneinander gesteckt werden, da sich dadurch die Belastung vervielfacht und Brandgefahr entsteht.
  • Qualitätsmerkmale wie das CE-Zeichen oder das GS-Siegel („Geprüfte Sicherheit“) sind ein Muss. Billigprodukte ohne Prüfzeichen können ein hohes Risiko darstellen.

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Seit 2024 überall Rauchmelderpflicht

Ein weiterer wichtiger Punkt beim Brandschutz: Seit Januar 2024 gilt bundesweit die Rauchmelderpflicht. Für die Installation ist bei vermieteten Immobilien der Vermieter verantwortlich, bei selbst bewohnten Objekten die Eigentümer*innen.

Damit die Geräte im Ernstfall zuverlässig funktionieren, müssen sie mindestens einmal im Jahr überprüft werden: Batterie checken, Sensoren von Staub oder Spinnweben befreien und den Signalton über den Testknopf auslösen. Nach spätestens zehn Jahren ist ein Austausch fällig, weil die Sensorik an Empfindlichkeit verliert.

In einigen Bundesländern – wie etwa Berlin oder Brandenburg – gilt die Pflicht nicht nur für Schlafräume, Kinderzimmer und Flure, sondern auch für Aufenthaltsräume wie Wohnzimmer oder Büros, in denen viele elektrische Geräte stehen. Das erhöht die Sicherheit gerade dort, wo durch Mehrfachsteckdosen oft ein höheres Brandrisiko besteht.