Als ich am Wochenende gemeinsam mit meiner Familie auf der Terrasse saß, um das laue Sommerwetter am Abend zu genießen, wurde die entspannte Atmosphäre plötzlich ganz unentspannt. Auf einmal schwirrten dicke Käfer völlig unkoordiniert durch die Luft und knallten gegen die Pfosten der Terrassenüberdachung.
Letztlich kamen sie den Kids so nahe, dass sie schützend die Hände vors Gesicht legten und sich am liebsten in Luft aufgelöst hätten, um den unbekannten Tierchen zu entkommen.
Zugegeben: Die Käfer waren schon sehr groß und ihre Flugbahn auch recht unberechenbar. Aber als Eltern lässt man sich natürlich keine Furcht anmerken und versucht, die Situation zu verharmlosen – und selbstverständlich zu erklären.
Etliche Fragen standen also jetzt im Raum und sollten sofort beantwortet werden: Was sind das für Käfer? Wieso greifen die uns an? Sind die Tiere gefährlich?
Was sind Junikäfer?
Die dicken Brummer, die aktuell bei Anbruch der Dämmerung um uns herumschwirren, sind sogenannte Junikäfer.
Junikäfer (auch Gerippter Brachkäfer / Amphimallon solstitiale) sind Käfer aus der Familie der Blatthornkäfer, die ihrem Namen alle Ehre machen: Sie fliegen nämlich vor allem im Juni (bis Mitte August) in der Dämmerung umher.
Die wichtigsten Fakten über Junikäfer:
🪲 Aussehen: Etwa 1,5 bis 2 cm groß, bräunlich-goldener Panzer, samtig behaart, erinnert entfernt an einen kleinen Maikäfer – aber kompakter.
🕓 Aktiv im Sommer: Ihre Flugzeit beginnt meist im späten Juni (manchmal schon Mitte Juni) und dauert nur wenige Wochen. Sie sind während ihrer Paarungszeit aktiv.
🌃 Licht-liebend: Sie werden stark von Lichtquellen angezogen – daher fliegen sie oft abends auf Terrassen oder gegen Fenster.
🍃 Nahrung: Die erwachsenen Käfer fressen meistens an Blättern und zarten Pflanzenteilen – der Schaden ist in der Regel gering. Die Larven hingegen ernähren sich unterirdisch von Wurzeln und können damit Rasen oder Pflanzen schädigen.
🌀 Harmlos, aber nervig: Sie beißen nicht, stechen nicht und sind für Menschen völlig ungefährlich – ihr chaotischer Flug und lautes Brummen nerven aber viele.
Sind Junikäfer für Menschen gefährlich?
Weshalb greifen die Käfer uns an? Wieso kommen sie uns so nahe? Zunächst einmal: Junikäfer sind nicht gefährlich.
❌ Sie stechen oder beißen nicht.
❌ Sie übertragen keine Krankheiten.
✅ Sie sind harmlos und eher tollpatschig im Flug.
❗ Sie können aber „bedrohlich“ wirken, weil sie laut brummen und unbeholfen gegen Lampen oder Menschen fliegen.
Sind Junikäfer für Pflanzen gefährlich?
Die erwachsenen Junikäfer fressen zwar manchmal Blätter, verursachen dabei aber selten größeren Schaden.
Anders sieht es bei den Larven, den sogenannten Engerlingen, aus. Diese leben mehrere Jahre im Boden und ernähren sich von den Wurzeln. Wenn sie in großer Zahl auftreten, können sie vor allem Rasenflächen oder Gartenpflanzen schädigen – besonders auf landwirtschaftlichen Flächen oder in sorgfältig gepflegten Gärten.
Lies auch: Engerlinge bekämpfen: Diese 3 Pflanzen hassen die Larven wie die Pest
Wieso fliegen die Käfer so „chaotisch“?
Junikäfer haben relativ große, schwere Körper und vergleichsweise kleine Flügel. Das macht ihren Flug anstrengend und wenig wendig. Zudem haben die Tierchen Orientierungsschwierigkeiten, denn sie werden stark vom Licht angezogen und fliegen besonders nachts oft ziellos umher, was sie leicht aus dem Gleichgewicht bringt.
Außerdem sind sie nachtaktiv und werden vom Licht magisch angezogen, was sie oft ziellos und etwas planlos umherfliegen lässt. Dazu kommen noch Wind und leichte Luftzüge, die sie schnell aus dem Gleichgewicht bringen. So wirkt ihr Flug manchmal etwas chaotisch und unbeholfen.
Fazit: Falls bei dir künftig mal der eine oder andere Junikäfer vorbeifliegt, weißt du jetzt, dass die Käfer nicht gefährlich sind. Sie sind absolut nicht an uns interessiert und beißen oder stechen nicht. Ihr Flug wirkt auf uns nur unkoordiniert und zufällig, weil sie ihr Ziel „Lichtquelle“ suchen und wir Menschen dabei eben oft im Weg sind.
Lies weitere interessante Themen: