Medikamente entsorgen: Wohin mit alten Arzneimitteln?

Inhaltsverzeichnis

• Kann man Medikamente im Hausmüll entsorgen?
• Arzneimittel entsorgen: Apotheken und Schadstoffmobile als Alternative
• Medikamente in der Toilette entsorgen? Erlaubt oder nicht?
• Welche Medikamente dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden?

Die meisten kennen das Problem: Die Hausapotheke ist voll, doch viele Tabletten, Kapseln, Cremes und Tropfen sind schon gar nicht mehr haltbar und abgelaufen. Was also machen? Benutzen sollte man die Arzneimittel auf jeden Fall nicht mehr. Die Wirkungsweise kann nämlich nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr gewährleistet werden. Doch kann man Medikamente einfach so zu Hause entsorgen oder gehören sie zum Sondermüll? Oder müssen sie sogar in der Apotheke zurückgegeben werden?

Kann man Medikamente im Hausmüll entsorgen?

Die meisten Medikamente und Arzneimittel könnt ihr im normalen Hausmüll, also in der Restmülltonne entsorgen. Beachtet jedoch den Beipackzettel. Steht dort, dass das Arzneimittel anderweitig entsorgt werden muss, solltet ihr euch daran halten.

Doch warum können Medikamente im Hausmüll entsorgt werden? In Deutschland landet der meiste Abfall aus der Restmülltonne in der Verbrennungsanlage oder er wird mechanisch-biologisch vorbehandelt, bevor er in der Deponie landet. Durch das Verbrennen bzw. die Vorbehandlung wird in Deutschland sichergestellt, dass die in Altarzneimitteln enthaltenen Schadstoffe vernichtet bzw. inaktiviert werden. Somit verbleiben keine Arzneimittel-Rückstände in der Umwelt und sie gelangen auch nicht ins Grundwasser.

Wenn ihr Medikamente über den Hausmüll entsorgt, solltet ihr die Kapseln und Tabletten im Blister lassen und Cremes und Flüssigkeiten in der Verpackung. So können keine Schadstoffe nach außen gelangen. Zusätzlich solltet ihr sie in Papier einwickeln, damit sie nicht in falsche Hände z. B. von Kindern geraten.

Seid ihr euch unsicher, ob das abgelaufene Medikament bei euch zu Hause entsorgt werden kann, gibt es noch einige Alternativen zur Entsorgung.

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Arzneimittel entsorgen: Apotheken und Schadstoffmobile als Alternative

Altmedikamente können auch in einigen Apotheken abgegeben werden. Allerdings sind Apotheken dazu nicht rechtlich verpflichtet. Es handelt sich um eine Serviceleistung und eine freiwillige Rücknahme von Medikamenten. Informiert euch daher vorher, ob eure Apotheke abgelaufene Arzneimittel zurücknimmt.

Alternativ bieten auch viele Gemeinden und Städte sogenannte Schadstoffmobile oder gesonderte Sammelstellen für alte Medikamente an. Auskünfte dazu bekommt ihr bei eurer zuständigen Gemeinde oder Stadt.

Medikamente in der Toilette entsorgen? Erlaubt oder nicht?

Alte Medikamente und abgelaufene Arzneimittel, egal ob Cremes, Säfte, Kapseln oder Tabletten, dürfen nie im Abfluss entsorgt werden. Das gilt für Waschbecken, Toiletten oder auch Duschabflüsse. Der Grund liegt darin, dass die Wirkstoffe ins Grundwasser und unter Umständen so auch ins Trinkwasser gelangen können. Die Kläranlagen reinigen zwar das Abwasser, können die Wirkstoffe aber nicht vollständig herausfiltern.

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Welche Medikamente dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden?

Obwohl der Großteil der Arzneimittel über den normalen Haus- bzw. Restmüll entsorgt werden kann und auch darf, gibt es einige Produkte, die gesondert entsorgt werden müssen, bzw. die durchaus im Hausmüll landen dürfen, jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen.

• Krebs-Medikamente: Arzneimittel, die im Zusammenhang mit einer Chemotherapie eingesetzt werden, dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden. Sie gelten als Sondermüll.
• Opioidpflaster: Schmerzpflaster mit den Wirkstoffen Fentanyl oder Buprenorphin dürfen nur dann im normalen Hausmüll entsorgt werden, wenn sie vorher zusammengeklebt und somit unbrauchbar gemacht wurden. Da sie nach Gebrauch noch bis zu 50 % des Wirkstoffs enthalten können, sollten sie vor Zugriffen Dritter geschützt sein. Außerdem sollten sie, ebenso wie nicht genutzte Pflaster, neutral verpackt werden, z. B. in einer Tüte oder von Zeitungspapier umwickelt.
• Asthma-Sprays: Ebenso wie Krebs-Medikamente gehören leere oder alte Asthma-Spray-Behälter in den Sondermüll.
• Spritzen und Kanülen: Spritzen und Kanülen dürfen nur in den Hausmüll, wenn keine Verletzungsgefahr besteht. Ihr solltet sie daher gut verpacken, sodass sich niemand daran verletzen kann.

Medikamente, die als Sondermüll entsorgt werden müssen, könnt ihr in den örtlichen Werkstoffhöfen abgeben.

Quelle:
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte