Ich habe das perfekte Stauden-Beet im Garten: Darin wuchern üppig Lavendel, weiße Strauchrosen, Salbei, Thymian und Bartblumen – ein mediterraner Traum! Und weißt du, was dort absolut fehlt? Unkraut. Kein Löwenzahn, kein Giersch, kein Frust.
Warum? Weil die Stauden sich so dicht ausgebreitet haben, dass keine kahle Erde mehr übrig ist. Das Unkraut wurde schlicht verdrängt.

Nackte Erde ist Unkraut-Magnet
Ganz anders sieht es an anderer Stelle meines Gartens aus: Im Hangbeet herrscht gähnende Leere zwischen den Pflanzen. Überall sind Lücken – und in genau diesen Lücken feiern Löwenzahn und Vogelmiere eine wilde Party.
Dazu gesellen sich Wolfsmilchgewächse und Hahnenfuß, die mir das Leben schwer machen. Das Bild ist so klar wie ärgerlich: Wo Erde frei bleibt, zieht Unkraut sofort ein. Diesen Herbst werde ich das ändern. Denn ich weiß: Mehr Stauden im Herbst = weniger Unkraut im Frühling!

Der Trick: Stauden in Gruppen pflanzen
Das Prinzip ist simpel, aber genial: Stauden gehören in Gruppen gesetzt. Nicht einzeln, nicht verstreut, sondern so, dass sie mit der Zeit ein dichtes Polster bilden.
Die Faustregel lautet: 5–7 Stauden pro Quadratmeter.
Warum sollte man Stauden in Gruppen pflanzen?
- Die Pflanzen wachsen über die Zeit zusammen.
- Es bleibt kein Platz für Unkraut, das sich in die Lücken setzen könnte.
- Statt kahler Erde siehst du ein sattes „Polster“, das im Sommer blüht und im Herbst noch dekorativ wirkt.
- Optisch wirken gleiche Stauden, die in einer ungeraden Anzahl gepflanzt sind (z.B. 3 pro Sorte), harmonischer.
Viele Hobby-Gärtner machen den Fehler, aus Sparsamkeit oder Unsicherheit nur eine Pflanze einer Art zu setzen und daneben eine andere Staude zu pflanzen.
Das sieht am Anfang vielleicht ordentlich aus, führt aber nach ein paar Wochen zu einer Unkraut-Explosion auf allen offenen Flächen. Noch dazu wirkt das Staudenbeet durch das abwechselnde Bild sehr unruhig.
Mindestabstand der Stauden beachten
Jetzt kommt die Frage: Heißt das, ich soll die Stauden direkt nebeneinander pflanzen? Natürlich nicht.
Auch wenn 5–7 Pflanzen pro Quadratmeter empfohlen sind, brauchen sie ihren individuellen Abstand. Der richtet sich nach der Wuchsform:
- Kleinbleibende Stauden (z. B. Frauenmantel, Polsterphlox): etwa 20–25 cm Abstand.
- Mittelgroße Stauden (z. B. Sonnenhut, Storchschnabel): ca. 30–40 cm.
- Große Stauden (z. B. Rittersporn, Pfingstrosen): mindestens 50 cm Abstand, besser noch mehr.
Das wirkt im ersten Jahr vielleicht etwas luftig, aber genau so schaffen es die Pflanzen, gesund heranzuwachsen – und trotzdem irgendwann lückenlos zusammenzuwachsen.
Spar-Tricks fürs Stauden pflanzen im Herbst
Auch, wenn sie am Anfang noch kümmerlich erscheinen: Ich empfehle dir kleine Stauden zu kaufen und diese im Herbst einzupflanzen.
Stauden in kleinen Töpfchen sind erstens viel günstiger als größere Töpfe und zweitens wachsen sie meist zuverlässiger an und überstehen den ersten Winter besser. Du wirst überrascht sein, wie schnell sie im Frühling heranwachsen!
Und noch ein Profi-Tipp: Halte in der Stauden-Gärtnerei Ausschau nach B-Ware. Am Ende des Sommers werden unansehnliche Stauden-Töpfe meist sehr viel günstiger angeboten. Da bald sowieso bald Herbst und Winter kommen, ist die Optik jetzt zweitrangig. Unansehnliche Stauden wachsen im Frühling genauso schön heran, wie perfekt aussehende Töpfe. Achte nur darauf, dass die Pflanzen keine Schädlinge oder Krankheiten haben.
Fazit: Mehr Stauden im Herbst für weniger Unkraut im Frühling
Das Geheimnis eines unkrautfreien Beets ist nicht endloses Jäten, sondern kluge Pflanzplanung. Wer Stauden in der richtigen Menge setzt, baut sich automatisch eine lebendige Decke, die Unkraut verdrängt.
Ich werde mein Hangbeet also in diesem Herbst kräftig aufrüsten – und freue mich jetzt schon darauf, wenn dort nächstes Jahr ein sattes Polster blüht, anstatt dass ich wieder Löwenzahn und Vogelmiere herausrupfen muss.