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Haustier-Frage: Warum niest mein Hund beim Spielen?

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Was bedeutet es, wenn der Hund beim Spielen niest?

Wenn dein Hund beim Spielen schnaubt, können verschiedene - meist harmlose - Gründe dahinter stecken.

Niesen ist oftmals ein Anzeichen von einer Erkältung – aber nicht immer. Wusstest du, dass es eine total niedliche Erklärung für das Schnauben beim Spielen von Hunden gibt?

Wir alle müssen hin und wieder niesen – so auch unsere lieben Vierbeiner. Da kitzelt es in der Nase, es juckt unerträglich und „Hatschi“, schon schnauben wir los. Aber ist dir schonmal aufgefallen, dass dein Hund beim Spielen besonders häufig niest?

Könnte das ein Anzeichen dafür sein, dass dein Hund krank ist? Oder steckt eine ganz andere Erklärung hinter dem Niesen? Hier findet ihr es heraus.

Warum niesen Hunde überhaupt?

Natürlich gibt es bei Hunden, ebenso wie bei Menschen, verschiedene Ursachen für ein juckendes Näschen:

  • Vielleicht ist dein Hund allergisch auf bestimmte Pollen, die er oder sie auf der Wiese einsammelt.
  • Unangenehme Gerüche, etwa Zigarettenrauch, zu viel Parfum oder starkes Deo, können ebenfalls Nies-Attacken auslösen.
  • Während des Spiels hat etwas die Nase deines Vierbeiners gestreift – etwa ein Grashalm, der ordentlich kitzelt. Zack, schon muss dein Hund niesen.
  • Beim Toben könnte ein Fremdkörper, etwa Sandkörner, in die Nase gelangt sein. Diese müssen schleunigst wieder heraus geniest werden. Oft reiben Hunde dann auch ihre Nase an der Pfote.
  • Auch bestimmte Atemwegsinfekte drücken sich durch Niesen aus. In diesem Fall wird dein Hund aber auch andere Symptome zeigen, etwa eine laufende Nase, Fieber oder Lethargie.

Aber nicht nur gesundheitliche Probleme oder piksige Gräser und Co. können einen Niesanfall heraufbeschwören. Vielmehr gibt es zwei weitere unbedenkliche – und geradezu niedliche – Gründe!

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Niesen als Beschwichtigung

Hunde verständigen sich untereinander durch Körpersprache, die es uns Menschen manchmal gar nicht so einfach macht, zu verstehen, was unsere Hunde uns mitteilen möchten. So kann es auch beim Niesen sein: Es ist nicht immer ein Zeichen von Krankheit.

Während des Spielens niesen Hunde nämlich häufig, um zu signalisieren: „Das hier ist alles Spaß, wir raufen nur. Ich möchte nicht ernsthaft mit dir kämpfen“. Hundetrainerin Nadia Winter nennt dieses Verhalten gegenüber dem Magazin Business Insider „Calming Signal“ – also „Beruhigungs-Signal“.

Es dient laut der Expertin dazu, sich selbst und den Spielkameraden zu regulieren. Damit ist das Niesen also eine Form von freundlicher Kommunikation – auch wenn wir sie nicht sofort als solche erkennen.

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Was, wenn der Hund beim Spielen nicht niest?

Auch wenn dein Hund beim Spielen keine beschwichtigenden Nieser von sich gibt, bedeutet das nicht, dass er oder sie Ernst macht. Vielleicht hat dein Hund dieses Verhalten einfach nie gelernt – oder es wieder verlernt. Sorgen muss man sich laut Expertin Winter deshalb nicht machen.

Niesen als Übersprungshandlung

Habt ihr euch schonmal so sehr gefreut, dass ihr niesen müsst? Ich auch nicht. Bei Hunden ist das aber keine Seltenheit. Aufregung, oder auch Freude, kann eine sogenannte „Übersprungshandlung“ auslösen. Diese drückt sich zum Beispiel durch Gähnen, Schütteln oder eben Niesen aus.

Was ist eine Übersprungshandlung?

Übersprungshandlungen werden bei Hunden durch einen Konflikt zwischen zwei Verhaltensmöglichkeiten, etwa Flucht vs. Kampf, ausgelöst. Der Hund weiß nicht, wie er reagieren soll, ist überfordert. Die Energie, die sich durch den Konflikt aufstaut, muss sich entladen.

Um sich aus dieser Situation zu lösen, zeigt der Hund ein – für uns Menschen möglicherweise irrationales – Verhalten. Während manche Hunde sich auf dem Boden wälzen oder bellen, fangen andere an zu niesen.

Warum passiert die Übersprungshandlung beim Spielen?

Wenn du dich nun sorgst, dass du deinem Hund Unrecht tust, weil er beim Spielen niest, um einen Konflikt zu lösen, kannst du beruhigt sein: Die instinktive Reaktion deines Hundes heißt nicht immer, dass er etwas nicht mag.

Denn sie kann auch durch „positiven“ Stress verursacht werden – etwa wenn du nach Hause kommst und dein Liebling vor lauter Freude weder ein noch aus weiß. Schon wedelt der Schwanz wie verrückt und ein regelrechtes Nies-Konzert startet.

Tierarzt: Wie erkenne ich harmloses Niesen?

Nun ist natürlich die Frage: Wann muss man mit einem niesenden Hund in die Tierpraxis fahren? Zunächst solltest du deinen Vierbeiner genau beobachten:

  • In welchem Kontext niest dein Hund? Ist er gerade durch eine staubige Wiese gesprintet, musst du dir wahrscheinlich keine Sorgen machen.
  • Wie hört sich das Niesen an? Erkältungs-Nieser sind eher feucht und laut, spielerisches Niesen ist sehr kurz und sanft. Es hört sich eher an wie Schnauben.
  • Wie oft niest dein Hund? Wenn dein Hund nicht nur beim Spielen, sondern andauernd niest, könnte eine Erkrankung oder Allergie dahinter stecken. Dann heißt es: ab zum Tierarzt.