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Last-Minute-Ideen für die Ferien! Wohin, wenn man nichts geplant hat?

Mutter, Vater und Kleinkind liegen auf dem Fußboden und schauen eine Landkarte an.
© AdobeStock/ BullRun

Vorab im Video: Warum Eltern ständig denken, sie machen alles falsch

Wohin mit der Familie, wenn nichts geplant ist? Wir zeigen dir kreative Ideen für einen gelungenen Last-Minute-Urlaub.

Eigentlich wolltet ihr dieses Jahr mal früh dran sein. Rechtzeitig buchen, entspannte Planung, Vorfreude auf allen Seiten. Und dann kam, wie so oft, das Leben dazwischen. Krankheit, Stress, Job, die Liste lässt sich beliebig lang fortführen. Und jetzt sind die ersten Ferientage schon rum, die Kinder sind zu Hause, die Wohnung chaotisch und alle fragen nur: „Was machen wir jetzt in den Ferien?“ Tja. Gute Frage.

Falls du auch zu den Eltern gehörst, die in diesem Sommer ohne Plan dastehen: Willkommen im Club. Und keine Sorge, ganz ehrlich, du bist nicht allein. Und vor allem: Du musst dich nicht schämen. Nicht jede Familie hat im Januar schon das Ferienhaus in Dänemark klargemacht oder fliegt diesen Sommer nach Bali. Und das ist auch völlig okay. Die gute Nachricht ist, auch kurzfristig lassen sich noch schöne, erholsame und spannende Ferien auf die Beine stellen. Ganz ohne Nervenzusammenbruch.

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Dieses Jahr Staycation?

Die Staycation, also, die Ferien zu Hause, klingen erstmal ein bisschen nach Schönreden. Aber wer keine Lust hat, sich in überfüllten Zügen oder auf Autobahnen mit Baustellen zu quälen, der kann ernsthaft überlegen, ob die freien Wochen nicht auch in den eigenen vier Wänden (oder zumindest im eigenen Bundesland) erholsam gestaltet werden können.

Dabei ist eigentlich nur wichtig, dass Ferien zu Hause nicht bedeuten, dass alles weiterläuft wie sonst. Wer Ferien zu Hause macht, sollte trotzdem Urlaubsregeln aufstellen. Kein Aufräumzwang, keine To-do-Listen, kein „Wir müssten mal den Keller entrümpeln“. Stattdessen gilt, wie sonst im Urlaub: spontane Ausflüge, Picknick im Park, Sommer-Kino im Garten, Übernachtung im Zelt auf dem Balkon, Fahrradtouren ohne Ziel, Lesenachmittage unter der Decke.

Tipp: In vielen Städten gibt es kostenlose oder günstige Sommerangebote für Familien, von Ferienspielaktionen über Kulturangebote bis hin zu freien Museumstagen oder Theatervorstellungen unter freiem Himmel. Am besten auf den Seiten der Stadt oder Gemeinde stöbern. Viele Programme werden leider kaum beworben, sind aber überraschend liebevoll gemacht.

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Spontan verreisen: Wohin kann man noch fahren und was ist realistisch?

Kurzfristig verreisen mit Kindern klingt im ersten Moment nach Kompromiss oder Chaos. Aber es gibt tatsächlich eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die sich auch wenige Tage vor der Abreise noch realisieren lassen. Ein paar bewährte Ideen:

1. Ferien auf dem Bauernhof

In vielen Regionen Deutschlands (z. B. Allgäu, Eifel, Schwarzwald oder Mecklenburg-Vorpommern) bieten kleine, familiengeführte Höfe Unterkünfte für Familien an, oft inklusive Streichelzoo, Ponyreiten, Lagerfeuer und viel Natur. Viele Betriebe haben kurzfristige Lücken durch Stornierungen. Es lohnt sich also, direkt auf den Hof-Webseiten oder bei Plattformen wie Landreise.de oder Landsichten.de zu schauen.

2. Camping ohne eigenes Zelt? Geht!

Wer nicht das komplette Equipment im Keller hat, kann sich inzwischen auch Glamping-Zelte oder Campinghütten mieten. Auf vielen Campingplätzen stehen fertig ausgestattete Unterkünfte bereit. Ideal für Familien, die Lust auf Natur, Lagerfeuer und ein bisschen Abenteuer haben, aber keine Lust auf Luftmatratzen-Drama. Besonders familienfreundlich sind Plätze mit kleinem Badesee, Spielplatz und Kiosk, z. B. in Brandenburg, an der Mosel oder im Chiemgau.

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3. Kurzurlaub in der Jugendherberge

Jugendherbergen sind längst nicht mehr muffig oder spartanisch. Viele Häuser wurden modernisiert, bieten Familienzimmer, Freizeitprogramme und leckeres Essen und das zu fairen Preisen. Besonders beliebt: Häuser am Wasser oder in der Nähe von Freizeitparks. Auf Jugendherberge.de lässt sich einfach und schnell sehen, wo es noch Kapazitäten gibt.

4. Städtetrip light – kindgerecht und günstig

Wer Städte liebt, aber keine Lust auf überfüllte Metropolen hat, kann auf „zweite Reihe“-Städte ausweichen: Mainz statt Frankfurt, Weimar statt Berlin, Regensburg statt München. Viele Städte bieten spezielle Programme für Kinder, Stadtführungen mit Rätseln, Familienkarten für den ÖPNV oder Kinderbetreuung in Museen.
Tipp: Auch bei Airbnb und Co. lassen sich oft noch spontan zentrale Wohnungen finden.

Was tun, wenn das Budget knapp ist? Ideen für fast kostenlose Ferien

Nicht jede Familie kann sich einen Urlaub leisten, besonders in diesem Jahr, in dem vieles teurer geworden ist. Aber auch mit schmalem Geldbeutel können die Ferien bunt, erlebnisreich und besonders werden.

1. Ferienprogramm der Gemeinde

Die meisten Städte und Gemeinden bieten Sommerferienprogramme für Kinder an, von Bastelkursen über Sportangebote bis hin zu Tagesausflügen. Einige Angebote sind kostenlos, andere kosten nur eine kleine Teilnahmegebühr. Infos dazu findest du auf den Webseiten der Stadtverwaltung oder beim örtlichen Jugendamt.

2. Urlaub bei Freunden oder Verwandten

Manchmal liegt das Gute näher als gedacht: Vielleicht wohnt die Cousine auf dem Land oder die Großeltern am Meer? Ein paar Tage Tapetenwechsel bei vertrauten Menschen tut oft richtig gut und die Kinder erleben andere Alltagswelten.

3. Zugticket nutzen, aber clever

Das Deutschland-Ticket (58 €) kann im Sommer sinnvoll sein, vor allem, wenn man in Regionen wohnt, die gut angebunden sind. Ob Bodensee, Ostseeküste oder Mittelgebirge, mit etwas Planung kann man auch mit Regionalzügen schöne Ecken erreichen. Achtung: Wer längere Strecken fährt, sollte sich Alternativen bei Verspätungen überlegen.

4. Wald, Wasser, Wiese

Manchmal brauchen Kinder gar nicht viel, um glücklich zu sein: Ein Bach mit Staudamm-Potenzial, ein Wald voller Ameisenhügel oder eine Wiese für stundenlanges Picknick können mehr bewirken als jeder Freizeitpark. Am besten packt man ein paar alte Handtücher, Lupenbecher, ein gutes Buch und ganz viel Zeit an solchen Tagen ein.

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Gibt’s auch noch spontane Flugreisen oder Ferienhäusern?

Klar, die gibt es, aber dafür braucht es extra viel Flexibilität. Bei Flugreisen kann man mit sogenannten „Restplätzen“ noch Schnäppchen ergattern, vor allem, wenn man bei Abflugort und Datum nicht festgelegt ist. Seiten wie Urlaubspiraten.de oder Holidaycheck.de bündeln viele dieser Angebote, aber auch ein Anruf im Reisebüro kann Wunder wirken.

Für Ferienhäuser lohnt sich ein Blick auf Plattformen wie Fewo-direkt.de, Novasol und vielen weiteren Anbietern. Aber: Die beliebten Wochen sind meist weg. Wer aber in der Nebensaison sucht oder kleinere Objekte (z. B. Tiny Houses oder Wohnungen ohne Pool) akzeptiert, wird eher fündig.

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