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Erziehung: Warum liebevolle Väter die stärkeren Kinder haben

Vater hat seine Tochter in eine Decke gewickelt und umarmt sie liebevoll.
© Getty Images/ Igor Suka

Vorab im Video: Was tun, wenn das Kind immer nur nach Mama ruft?

Fürsorgliche Väter sind das geheime Erfolgsrezept für starke Kinder. Was ein Papa heute braucht, um seine Familie glücklicher zu machen, liest du hier.

Papas sind mehr als Ernährer, die arbeiten und das Geld nach Hause bringen und mal am Wochenende Zeit mit den Kindern verbringen. Studien zeigen immer deutlicher, wenn Männer von Anfang an wirklich dabei sind, beim Wickeln, Zuhören, Trösten und Spielen, prägt das nicht nur ihre Kinder, sondern auch Beziehungen, Partnerschaft und sogar gesellschaftliche Werte. Das Bild vom strengen, distanzierten Vater hat längst ausgedient. Heute zählt, wie viel Herz und Nähe Papas in den Familienalltag bringen.

Lesetipp: Warum es gut ist, dass Papa anders mit den Kindern umgeht als Mama

Wie genau engagierte Väter emotionale Intelligenz fördern, wie sie ihre Kinder stark fürs Leben machen und was sich verändern müsste, damit noch mehr Väter sich einbringen, mitgestalten und mitfühlen, liest du genau hier.

Was einen fürsorglichen Vater ausmacht

Ein fürsorglicher Papa bedeutet nicht bloß, nach Feierabend mal bei den Kindern vorbeizuschauen. Vielmehr geht es darum, sich aktiv einzubringen, beim Zubettgehen, beim gemeinsamen Frühstück, bei Sorgen und beim Spielen. Kinder merken sofort, ob ein Vater wirklich interessiert ist und auf ihre Gefühle eingeht.

Papas, die sich Zeit nehmen, bauen eine stabile Bindung auf und zeigen ihren Kindern, dass Zuneigung und Stärke sich nicht ausschließen. Genau das ist wichtig, damit Kinder lernen, ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen und ernst zu nehmen.

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Wie Kinder ein Leben lang profitieren

Wissenschaftliche Studien belegen, dass Kinder mit engagierten Vätern emotional stabiler sind, empathischer handeln und seltener unter Ängsten und Depressionen leiden. Sie trauen sich oft mehr zu, weil sie zu Hause erleben, wie Probleme gemeinsam gelöst werden. Auch Werte wie Gleichberechtigung und Respekt werden viel stärker verinnerlicht, wenn Papa nicht nur Regeln aufstellt, sondern zuhört, erklärt und selbst respektvoll handelt.

Besonders Söhne übernehmen diese Haltung später oft in ihr eigenes Erwachsenenleben. Töchter entwickelt ein stärkeres Selbstwertgefühl und ein klareres Bild davon, wie gleichberechtigte partnerschaftliche Beziehungen aussehen können.

Hindernisse brechen immer weiter auf

Trotz aller positiven Effekte stoßen auch heute noch viele Männer auf strukturelle und gesellschaftliche Hürden. Arbeitszeiten sind starr und berufliche Auszeiten bedeuten oft noch eine Gefahr für die Karriere.

Auch gesellschaftliche Klischees, dass Männer die Versorger sein müssen und Gefühle Schwäche bedeuten, halten sich noch immer. Aber es tut sich auch etwas. In Frankreich beispielsweise gibt es 28 Tage Vaterschaftsurlaub, wovon 7 direkt nach der Geburt genommen werden müssen. Spanien geht noch weiter. Seit 2021 ist es für Väter gesetzliche Pflicht, direkt nach der Geburt 6 Wochen zu Hause zu bleiben. Und in Island sind von 12 Monaten Elternzeit sechs für Väter vorgesehen – ohne Übertragungsrecht.

Immer mehr Firmen setzen auf flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Möglichkeiten und auch in Kinderarztpraxen, Schulen und Kindergärten werden heute viel gezielter auch die Papas angesprochen. Zurecht!

Warum wir noch mehr fürsorgliche Väter brauchen

Kinder, die zu Hause Gleichberechtigung, Respekt und offene Kommunikation erleben, tragen diese Werte in die Schule, den Freundeskreis und später in ihr eigenes Berufsleben. So entsteht ein anderes Bild von Männlichkeit. Eines, das Empathie, Fürsorge und Verantwortungsbewusstsein mit Stärke und Durchsetzungsvermögen verbindet. Das bricht alte Muster auf und macht unsere Gesellschaft langfristig fairer und respektvoller. Toxische Rollenbilder verschwinden dafür schrittweise.

Ein aktiver, aufmerksamer und liebevoller Partner entlastet zudem immer den anderen Elternteil. Das stärkt die Partnerschaft, senkt Stress und verbessert die psychische Gesundheit und den Zusammenhalt der Familie.

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Was wir daraus mitnehmen sollten

Papas prägen ihre Kinder stärker als oft gedacht, besonders emotional. Agieren sie fürsorglich, fördern sie Empathie, Resilienz, Selbstvertrauen und Gleichberechtigung bei ihren Kindern. Und auch Mütter, Partnerinnen und Partnerschaften profitieren von einem engagierten Vater, denn er bringt Entlastung, Harmonie und stärkt die Beziehung. Und nicht zuletzt bricht er damit alte Rollenbilder auf uns schafft langfristig mehr Fairness und Respekt.

Kurz gesagt: Liebevolle Väter verändern nicht nur ihre Familie und mache ihre Kinder stark, sondern auch die Gesellschaft.

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