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Was ist gesünder: Butter oder Margarine?

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Margarine wurde ursprünglich als billigere Alternative zu Butter entwickelt. Aber ist sie auch gesünder? Hier erfahrt ihr, welche Vor- und Nachteile die beiden Aufstriche haben.

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Schmiert ihr gerne dick Butter auf euer Brot? Oder seid ihr eher Team Margarine? Für die meisten Menschen gehört mindestens einer der Aufstriche fest zum Abendbrot dazu. Und auch als Bratfett machen Butter und Margarine eine gute Figur.

Aber welches der beiden Produkte ist eigentlich gesünder? Hier erfahrt ihr, welche Vor- und Nachteile die beiden Schmierfette mit sich bringen.

Ist Butter gesund?

Meine Oma hat immer gesagt: „Kind, iss nur die gute Butter, nie die Margarine!“ Hatte meine Großmutter damit recht? Laut der AOK gibt es bei Butter sowohl Vor- als auch Nachteile:

Vorteile
Butter enthält jede Menge gesunde Inhaltsstoffe wie die Vitamine B12, A, D und E. Auch Kalium, Kalzium und Phosphor sowie Mineralstoffe wie Jod und Selen sind darin zu finden. Je nach Haltungsart der Kühe enthält Butter zudem Omega-3-Fettsäuren. Je mehr Grünfutter diese bekommen, desto höher der Gehalt in der Butter. Omega-3-Fettsäuren sind etwa für unseren Stoffwechsel wichtig.

Nachteile
Gesättigte Fettsäuren sind vor allem in tierischen Produkten enthalten. In der Butter machen sie einen großen Anteil des Fetts aus. Sie erfüllen wichtige Aufgaben im Körper, etwa als Botenstoffe, und werden deshalb auch vom Körper selbst hergestellt.

Aber: Werden sie in größeren Mengen über die Nahrung zugeführt, gelten sie als „schlechtes Fett“. Sie können etwa das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes erhöhen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollte nur bis zu 10 % eurer Gesamtenergiezufuhr aus gesättigten Fettsäuren bestehen.

Ist Margarine gesund?

Wie sieht es mit der Margarine aus? Gibt es hier ebenfalls Vor- und Nachteile?

Vorteile
Da Margarine zu einem Großteil aus pflanzlichen Ölen besteht, enthalten sie auch viele einfach und mehrfach gesättigte Fettsäuren. Da mehrfach ungesättigte Fettsäuren nicht vom Körper hergestellt werden, müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden.

Gesättigte Fettsäuren werden als „gute Fette“ bezeichnet, weil sie etwa den Cholesterinspiegel senken können. Außerdem helfen sie bei der Vitaminaufnahme des Körpers.

Nachteile
Margarine darf mit den Vitaminen A, D, K und E sowie Pflanzensterinen versetzt werden. Letzteres sind die natürlichen Bestandteile von bestimmten Pflanzenzellen, die einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben sollen. Das Problem: Sie können bei manchen Menschen bestimmte Nebenwirkungen auslösen.

Zudem müssen für Geschmack und Konsistenz Emulgatoren zugesetzt werden. Auch Aromastoffe, Gelatine oder Konservierungsstoffe sind im Streichfett zu finden.

Und das Öl muss gehärtet werden. Dabei können Transfettsäuren entstehen, die den Cholesterinspiegel in die Höhe treiben können. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, die Aufnahme von Transfetten möglichst gering, weniger als 1 % der Nährstoffzufuhr, zu halten.

Was ist gesünder – Butter oder Margarine?

Was ist nun besser: Butter oder Margarine? Das hängt vor allem von den Fetten ab. Butter enthält ungesündere gesättigte Fettsäuren, Margarine gesündere ungesättigte. Hier hat Margarine also die Nase leicht vorne.

Aber das kommt auch darauf an, welches Pflanzenfett verarbeitet wurde. Während Rapsöl etwa wertvolle Omega-3-Fettsäuren liefert, ist Palmöl weitaus weniger zu empfehlen: „Aus ernährungs­physiologischer Sicht ist es wegen seines hohen Anteils an gesättigten Fett­säuren nicht optimal“, so Stiftung Warentest. Es schadet zudem der Umwelt.

Ihr solltet beim Kauf von Margarine zudem darauf achten, dass keine gehärteten oder teilgehärteten Fette enthalten sind. Zwar spielen die Transfette aufgrund von Produktionsumstellungen in Deutschland nur eine kleine Rolle. Anstatt die Öle zu härten, werden sie laut der AOK aber oft durch Kokos- oder Palmöl ersetzt – was wiederum nicht ideal ist.

Fazit: Butter vs. Margarine

Wenn ihr Margarine kauft, solltet ihr genau auf die Inhaltsstoffe schauen. Findet ihr keine gute Bio-Margarine mit hochwertigen Ölen, dann greift besser zur Butter.

Ernährungsmediziner Burkhard Jahn gegenüber dem Berliner Kurier: „Aus Einfachheitsgründen sollten Sie Butter bevorzugen, wenn Sie im Supermarkt einkaufen. Dort werden Sie nur schwer gute Margarine finden.“ Er erklärt: Aus gesundheitlicher Sicht könnt man ohne Probleme auf Butter zurückgreifen.

Die DGE empfiehlt Personen mit hohem Cholesterinspiegel dennoch, zu Margarine zu greifen. Diese treiben dank der ungesättigten Fettsäuren den Cholesterinspiegel weniger in die Höhe.

Auf den Konsum achten
Alles in allem: Die Menge macht das Gift, wie man so schön sagt. Laut der Harvard Medical School sind sowohl Butter als auch Margarine nur mäßig gesund für uns Menschen. Außerdem enthalten sie viele Kalorien. Verwendet sie also besser sparsam!