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Studie bestätigt: Corona-Infektion löst Fatigue-Syndrom aus

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Studie bestätigt: Corona-Infektion löst Fatigue-Syndrom aus

Dass Corona zu Langzeitfolgen wie Post- oder Long-Covid führen kann, ist nichts Neues. Eine Studie hat jetzt bestätigt, dass auch das Fatigue-Syndrom dazu zählt.

Wer sich mit Corona infiziert hat, leidet nicht selten unter Langzeitfolgen wie Post- oder Long-Covid. Eine Studie hat jetzt aber auch bestätigt, dass das Fatigue-Syndrom eine Folge einer Covid-19-Infektion sein kann.

Bei dem Fatigue-Syndrom, das auch unter dem Namen chronisches Erschöpfungssyndrom ME/CFS bekannt ist, handelt es sich um eine Erkrankung, bei der der Patient oder die Patientin unter anderem unter extremer körperlicher Schwäche leidet. Es ist eindeutig mehr als nur eine kurzweilige Müdigkeit. Das Syndrom beeinträchtigt den oder die Patient*in so dermaßen, dass er/sie sogar oft seiner/ihrer Arbeit nicht mehr bzw. nur eingeschränkt nachkommen kann.

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Studie bestätigt: Corona-Infektion löst Fatigue-Syndrom aus

Studie mit Corona-Infizierten führt zu neuen Erkenntnissen

Laut der Studie, die von einer Forschungsgruppe der Berliner Charité und vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin durchgeführt wurde, entwickelte fast die Hälfte der Probanden das Vollbild eines Fatigue-Syndroms.

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Carmen Scheibenbogen, kommissarische Direktorin des Instituts für Medizinische Immunologie an der Charité und Leiterin des Fatigue-Zentrum, erklärt dazu: „Bereits in der ersten Welle der Pandemie entstand der Verdacht, dass Covid-19 ein Trigger für ME/CFS sein könnte.“

Für die Studie wurden 42 Menschen zwischen 22 und 62 Jahren aus Deutschland untersucht, die mindestens sechs Monate nach einer Corona-Infektion stark an krankhafter Erschöpfung und eingeschränkter Belastung im Alltag gelitten hätten. Die Personen waren nicht geimpft, da es zu diesem Zeitpunkt noch keinen zugelassenen Impfstoff gab, und hatten überwiegend einen milden Verlauf.

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Das Ergebnis war eindeutig: „Wir können zwei Gruppen von Post-Covid-Betroffenen mit stark reduzierter Belastbarkeit unterscheiden“, berichtet Scheibenbogens Kollegin Judith Bellmann-Strobl. Die eine Hälfte entwickelten ein Vollbild des chronischen Fatigue-Syndroms. Die andere Hälfte litt unter einigen typische Fatigue-Symptomen. Diese nach körperlicher Anstrengung auftretende Erschöpfung war jedoch meist nicht so stark ausgeprägt und hielt nur für einige Stunden an.

Da das Fatigue-Syndrom nicht heilbar ist und nur symptomatisch behandelt werden kann, rät die Forschungsgruppe und insbesondere Carmen Scheibenbogen daher dazu, sich unbedingt impfen zu lassen und sich mit einer FFP2-Maske vor einer Corona-Infektion zu schützen.