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Warum niemand mein Baby ‚mal kurz‘ halten darf!

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Vorab im Video: Tipps, damit das Baby die Nacht durchschläft

Fast jeder mag Babys. Und fast jeder möchte den winzigen Erdenbürger mal halten. Das gibt’s aber nicht bei mir! Und ich sage euch auch, warum nicht!

Fast alle Erwachsenen finden kleine Kinder „suuuper süß“, besonders die, die das Licht der Welt gerade erst erblickt haben. Aber: Eltern und vor allem Mamas mögen es gar nicht, wenn alle Welt das Kind ’nur mal ganz kurz‘ halten will und es wie ein kleiner Pokal durch die Reihen geht.

Zum einen gibt es uns Mamas einfach ein sehr komisches Gefühl. Aber zum anderen ist es auch für das Baby eine komische Sache, von Menschen angefasst, getragen und geschaukelt zu werden, die es überhaupt nicht (er)kennt. Und da gibt es noch andere Dinge, warum wir Mamas es nicht mögen, wenn jemand fragt, ob er das Baby kurz mal halten kann.

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Ich bin seine Beschützerin

Ich als Mama bin die Beschützerin meines Kindes. Ich würde alles in meiner Macht Stehende tun, um es vor Kummer, Schmerzen, Leid und allem Übel dieser Welt beschützen zu können. Mir ist wohl bewusst, dass ich das nur in gewissem Rahmen kann. Denn mein Kind wird fallen, sich unglücklich verlieben, scheitern und Tränen vergießen. Aber die Dinge, auf die ich Einfluss habe und die ich steuern kann, um ihm damit unnötigen Kummer zu ersparen, die werde ich tun.

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Ich will für mein Kind, dass es sich sicher, gehört und verstanden fühlt, von Anfang an. Ganz kleine Babys, aber auch schon ältere Kinder, fühlen sich am wohlsten und sichersten mit und bei Mama und Papa. Wenn ich mein Baby also in den Arm einer anderen Person lege, nehme ich ihm diese Sicherheit – zu seinem völligen Unverständnis. Mein Baby wird also weinen. Und das kann ich verhindern, indem ich es nicht aus meinem Arm gebe. Das heißt nicht, dass ich mein Kind verziehe, zu sehr verwöhne oder wie es gerne heißt, zu einem ‚Mamakind‘ mache. Ich schirme es auch nicht vor anderen Menschen ab.

Mein Kind hat sein eigenes Tempo

Ganz im Gegenteil. Schon mein Baby soll lernen, sich und seinem Gefühl vertrauen zu können. Wenn eine Person ihm Angst macht, soll es die Zeit bekommen, diese Angst zu überwinden und die Person in seinem Tempo kennenzulernen. Denn auch wenn mein Kind größer ist, will ich, dass es offen ist, Freude daran hat, andere Menschen kennenzulernen und neue Dinge zu erfahren. Aber es soll das in seinem eigenen Tempo machen dürfen und sich von niemandem gedrängt fühlen.

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Mein Kind soll, so früh es nur möglich ist, erfahren, dass es selbst und nur es selbst über seinen Körper bestimmt. So wie ich es in seinen Babymonaten nicht wie einen Pokal herumgehen lasse, so werde ich ihm erlauben, nein zu Oma oder Opa zu sagen, wenn sie unbedingt ein Küsschen wollen. Ich werde mein Kind unterstützen und beschützen, wenn es Tanten und Onkel nicht umarmen will. Und ich werde seinen Standpunkt verteidigen, wenn sich deshalb jemand angegriffen fühlen sollte.

Mein Kind trifft die Entscheidung

Mein Kind soll wissen, dass es völlig okay ist, etwas nicht zu wollen, wenn es ihm Unbehagen bereitet. Es soll Dinge aus eigenem Antrieb tun wollen und nicht, weil es das Gefühl hat, jemand anderem ein gutes Gefühl geben zu müssen. Und dabei wird mein Kind trotzdem höflich sein. Mein Kind soll seine körperlichen Grenzen so schnell wie möglich kennen. Und damit es das kann, fange ich schon früh damit an, diese zu respektieren.

Und das ist der Grund, warum niemand mein Baby mal kurz halten darf.