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Erziehung: 10 Sätze, die deinem Kind mehr schaden, als du denkst!

Junge sitzt traurig auf dem Rand eines großen Brunnens.
© AdobeStock/ Linas T

Was Kinder nie von ihren Eltern hören sollten!

Kinder schnappen viel mehr auf, als sich Erwachsene vorstellen können. Alles, was sie mitkriegen, hat eine Auswirkung darauf, was für Gewohnheiten sie entwickeln.

Kinder schenken den Aussagen von Erwachsenen Glauben. Deshalb ist es so wichtig, dass wir immer darauf achten, was wir sagen.

Kinder saugen Informationen nicht nur auf wie Schwämme, sondern viele Dinge nehmen sie einfach so an, ohne sie weiter zu hinterfragen. Das kann ihrem kleinen Selbstbewusstsein und ihren Seelen auch ganz schönen Schaden zufügen.

Um unsere Töchter und Söhne also zu selbstbewussten und unabhängigen, aber auch zufriedenen und ausgeglichen Erwachsenen zu erziehen, sollten wir Mamas, aber auch die Papas, bestimmte Dinge niemals sagen. Diese 10 Sätze gilt es ganz besonders zu vermeiden.

1. „Iss nicht so viel Süßes, sonst wirst du noch dick“

Süßigkeiten sind für die Kleinen das Größte. Klar, dass sie sich bei jeder Gelegenheit darauf stürzen wollen. Süßigkeiten allein machen aber nicht dick. Deshalb ist es viel wichtiger, dass wir unseren Kindern beibringen, was gesunde und ausgewogene Ernährung ist. Mal etwas Süßes zu essen (oder auch mal mehr) ist dabei auch erlaubt. Und wer sich immer viel bewegt, der hat nichts zu befürchten.

Lies dazu auch: Schokolade, Gummibären & Co: So vermeidest du Stress um Süßes

2. „Ich bin zu dick“/ „Ich muss abnehmen“/ „Ich esse heute mal nichts“

Kinder schauen sich das Verhalten der Eltern ab. Wenn Mama oder Papa Diät macht, weil sie oder er sich zu dick fühlt, und die Kinder das ganz bewusst miterleben, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Tochter/der Sohn dieses Verhalten früher oder später übernimmt, sehr wahrscheinlich.

Nicht zu essen, ist auch nicht der richtige Weg, wenn man Gewicht reduzieren möchte. Besser geht’s mit mehr Sport und Bewegung und einer bewussteren Ernährung. Mehr dazu lest ihr hier: Gesund abnehmen: Mit diesen Tipps klappt’s!

3. „Ich fühle mich hässlich“

Für unsere Kinder sind wir Superheld*innen. Sagen wir zu uns selbst, dass wir uns hässlich finden, fängt das kindliche Bild von uns an zu wanken. Wenn Mama oder Papa, die in den Augen des Kindes sowieso die schönsten, tollsten, geschicktesten und klügsten Frauen und Männer der Welt sind, an sich zweifeln, sät das auch beim Kind Zweifel und das Gefühl, irgendwie nicht genug zu sein.

Und außerdem, das sollten wir unseren Töchtern und Söhnen unbedingt mitgeben, liegt Schönheit immer im Auge des Betrachters.

4. „Das hast du ganz toll gemacht“/ „Das sieht ja super aus.“

Statt unsere Kinder für ein erzieltes Ergebnis zu loben, also beispielsweise für ein Bild oder ein richtiges Mathe-Ergebnis, sollten wir ihren Fleiß und ihre investierte Arbeit loben.

Denn irgendwann im Leben kommt der Moment, da muss man härter arbeiten, dran bleiben und noch mehr machen, um zu erreichen, was man erreichen will.

Haben Kinder schon früh gelernt, dass manchmal eben der Weg das Ziel ist, dann fällt es ihnen leichter, Arbeit zu investieren. Also nicht mehr, ‚Wow, das sieht ja super aus‘, sondern eher, ‚Wow, da hast du dir aber richtig viel Mühe gegeben‘ sagen.

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5. „Das kannst du noch nicht“ / „Lass mich das lieber machen.“

Etwas noch nicht können und etwas versuchen und daran scheitern, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Solange also die kindliche Gesundheit nicht in Gefahr ist, sollten Kinder alles selbst versuchen dürfen. Und irgendwie müssen sie ja auch lernen, dass man manchmal nach Hilfe fragen muss.

Lesetipp: Fehler machen erlaubt: Wie gute Eltern ihre Kinder erziehen

6. „Typisch Jungs“/ „Typisch Mädchen“

Kein Verhalten, egal ob von Jungs oder Mädchen, ist unbedingt typisch und sollte geschlechterspezifisch abgetan werden. Es ist nicht typisch und somit okay, wenn ein Junge ein Mädchen ärgert oder sie durch körperliche Überlegenheit oder gar Gewalt dazu bringen will, etwas zu machen, was sie nicht machen will.

Und es ist auch nicht typisch Mädchen oder okay, zu lästern, zu intrigieren oder ‚zickig‘ zu sein. Kinder müssen lernen, die Handlung und nicht das Geschlecht des anderen zu bewerten.

7. „Gib xy mal einen (Abschieds-/ Begrüßungs-) Kuss“

Kinder sollten nicht zu etwas überredet werden, was sie nicht möchten. Sie sollen lernen, dass sie über sich und ihren Körper bestimmen und dass sie Nein sagen dürfen, wenn sie etwas nicht wollen.

Und auch wenn Oma ein bisschen eingeschnappt ist, weil der Enkel ihr heute mal keinen Kuss geben will, dann ist das eben so. Ihr Problem, nicht eures und schon mal gar nicht das eures Kindes.

Lesetipp: 5 Regeln zum eigenen Körper, die Kinder kennen müssen

8. „Spiel nicht an dir rum.“

Kinder entdecken ihren Körper auf ganz eigene Weise. Es ist für sie völlig normal, sich im Intimbereich anzufassen oder mal genauer hinzuschauen. Wenn wir ihnen das verbieten, vermitteln wir ihnen, dass es etwas ‚Verbotenes‘ ist.

Stattdessen sollten wir ihnen erklären, dass sie sich sehr wohl mit ihrem Körper befassen dürfen, das aber nichts ist, was andere Leute angeht. Zu Hause sei das also okay (vielleicht nicht beim Essen), aber im Bus, dem Kindergarten oder im Supermarkt eben nicht.

9. „Hör auf zu Weinen“

Wir alle wollen, dass unsere Kinder selbstbewusste und mitfühlende Erwachsene werden, gestehen ihnen aber manche Gefühle nicht zu, weil wir davon genervt sind, oder kein Aufsehen erregen wollen. Statt also einem weinenden Kind zu sagen, dass es aufhören soll, gilt es herauszufinden, warum genau es weint.

Enttäuschung, Trauer, Wut, all das können Gründe für Tränen sein und wir Eltern sollten unseren Kindern helfen, diese Gefühle genauer kennenzulernen und ihnen zeigen und erklären, wie man damit umgehen kann.

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10. „Benimm dich“

Kinder kümmern sich um sich selbst und sonst niemanden. Sie machen, was ihnen Spaß macht und machen auch mal nicht, was andere von ihnen erwarten. Und diese Unbekümmertheit sollten wir ihnen nicht gänzlich mit all unseren sozialen Normen nehmen.

Lesetipp: Müssen Eltern streng sein?

Etwas Wichtiges zum Schluss: Niemand – auch kein Elternteil, ist perfekt. Es ist normal, dass wir uns besonders in stressigen Zeiten nicht immer so verhalten, wie wir es uns von uns selbst wünschen.

Wenn euch einer dieser Sätze herausgerutscht ist, dann seid nicht zu hart mit euch und redet mit eurem Kind bzw. euren Kindern darüber. Erklärt ihnen die Situation und eure Gefühle, die dazu geführt haben, dass ihr etwas gesagt habt, das ihr bereut. Auch schon Kleinkinder verstehen viel mehr, als man glauben mag.

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