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Pubertät: Was viele Eltern falsch machen, wenn ihr Kind erwachsen wird

Teenagerin sitzt auf einem Sessel und tippt auf ihrem Handy.
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Achtung, mein Kind ist in der Pubertät!

Diese 3 Sätze solltet ihr niemals sagen, wenn ihr eine gute Eltern-Kind-Beziehung pflegen wollt.

Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern kann in der Pubertät schnell ins Wanken geraten. Oft wegen Dingen, die wir Eltern sagen.

Jede Entwicklungsphase unserer Kinder ist besonders. Die eine besonders einfach, eine andere besonders anstrengend. Vor allem die Pubertät bereitet uns Eltern oft Kopfzerbrechen und schlaflose Nächte. Denn wenn das Kind flügge wird, viel lieber Zeit mit Freunden statt uns verbringen will und plötzlich erwachsen wird, kann es schwer sein, loszulassen.

Zum einen von dem Kind, dass der Nachwuchs doch gerade noch war. Aber auch von der Beziehung, die man bis dato zu ihm hatte. Denn von heute auf gleich sind eben nicht mehr Mama und Papa die wichtigsten Personen in seinem Leben. Die neue Unabhängigkeit des Kindes ist wohl die größte Schwierigkeit, die wir Eltern und unser Nachwuchs lernen müssen zu meistern.

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Der Teenager nämlich fühlt sich bereits erwachsen, fordert entsprechend mehr Freiheiten und will behandelt werden wie ein Erwachsener. Gleichzeitig ist er (für uns) noch ein Kind, benimmt sich von Zeit zu Zeit auch wie eines und trifft unkluge Entscheidungen. Momente, in denen wir Eltern dazwischengehen und Dinge sagen und tun, die wir besser lassen sollten. Denn statt unseren Kindern damit zu helfen, stören wir damit das Vertrauen und die Beziehung zu uns.

Sätze, die Eltern im Zusammenleben mit einem Teenager deshalb meiden sollten, sind die folgenden:

Du bist faul.

Das veränderte Verhalten von Teenagern ist oft, was Eltern erzürnt. Plötzlich ziehen sich die Kinder zurück, schlafen mehr und länger und wenn sie dann mal ihr Zimmer verlassen, dann nur, um sich mit Freunden zu treffen. Die bisherigen schulischen Leistungen können in der Hochphase der Pubertät (zwischen 14 und 16 Jahren) auch abfallen. Und im Haushalt mitzuhelfen, scheint ihnen nie schwerer gefallen zu sein. Grund genug für Eltern, ihrem Kind Faulheit vorzuwerfen.

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Doch das Gemeine ist, dass sich Teenager diesem Label annehmen. Sagen wir Eltern nur oft genug, dass unser Kind faul ist, wird es das früher oder später glauben. „Meine Eltern erwarten, dass ich XY nicht mache oder schaffe, dann mache ich’s auch nicht.“

Die Sache mit der Pubertät ist, dass sie wahnsinnig anstrengend ist für Kinder. Sowohl körperlich als auch geistig. Es passieren so viele Prozesse gleichzeitig in seinem Gehirn und seinem Körper, dass es völlig normal ist, dass ein Teenager mehr Zeit für sich braucht. Das hat oft also gar nichts mit Faulheit zu tun.

Um dennoch nicht den Kontakt zum Kind zu verlieren, sollten Eltern einfühlsam sein und ihr Kind positiv bestärken. Es sollten gemeinsam Vereinbarungen getroffen werden, von Ruhezeiten bis Haushaltsdienste. Dem Kind Verantwortung geben und ihm Zugeständnisse machen, das ist der Balanceakt für Eltern eines pubertierenden Teenagers.

Warum bist du nicht wie deine Schwester/ dein Bruder?

Vergleiche vermitteln einem Menschen, dass er, so wie er ist, nicht ausreichend und richtig ist. Vergleiche mit anderen, vermeintlich besseren, fleißigeren oder intelligenteren Menschen nagen am Selbstbewusstsein und schüren noch dazu negative Gefühle der anderen Person gegenüber.

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Statt sich also mit anderen zu vergleichen oder vergleichen zu müssen, sollten wir unseren Teenager erkennen lassen, was ihn besonders macht und vielleicht auch einzigartig. Wir sollten ihn deshalb loben und noch mehr loben, wenn er oder sie etwas gut macht oder gerne macht oder besonders fleißig macht.

Ich bin enttäuscht von dir

Von einem geliebten Menschen gesagt zu bekommen, dass man ihn enttäuscht hat, gehört wohl zu einem der schrecklichsten Gefühle, die man durchleben kann. Man fühlt sich schuldig und schämt sich maßlos. Einem Teenager, der sowieso orientierungslos und emotional verwirrt ist, kann ein solcher Satz von den Eltern regelrecht den Boden unter den Füßen wegziehen. Denn eigentlich sollten seine Eltern sein sicherer Hafen sein, seine Konstante.

Statt Vorwürfe zu hören, möchte ein Teenager, der sich seinen Eltern anvertraut, vor allem Hilfe. Aus diesem Grund hat er oder sie sich überhaupt erst an die Eltern gewandt. Deshalb sollten Eltern und Teen gemeinsam besprechen, was zu dem Problem geführt hat und versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden.

In ein paar Jahren spielt das keine Rolle mehr

Der erste Liebeskummer, die erste wirklich schlechte Note, Streit mit der besten Freundin oder dem besten Freund, das Leben steckt voller erster großer Enttäuschungen. All die Gefühle, die ein Kind bzw. Teenager dann fühlt, können überwältigend sein.

Schnell wollen wir Eltern unserem Kind emotional zur Seite springen und sagen dann sowas wie, „In ein paar Jahren spielt das keine Rolle mehr“. Wir glauben, damit können wir unser trauriges oder wütendes Kind beruhigen und vielleicht sogar aufmuntern. Stattdessen vermittelt ein solcher Satz aber, „Was du fühlst, ist nicht richtig, übertrieben und nicht wichtig.“ Er erkennt Gefühle ab, statt Mitgefühl zu vermitteln.

Selbes gilt für den Satz:

Du übertreibst!

Es gibt unzählige Situationen, die in unseren erwachsenen Augen nicht schlimm scheinen. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie das nicht für unseren Teenager sind. Mit einem, „Du übertreibst!“ ziehen wir die Gefühle unseres Kindes sogar ins Lächerliche.

Da ist es besser, nur zuzuhören und das Kind vielleicht in den Arm zu nehmen. Und noch besser, wenn man versucht, die Gefühle zu verstehen und seinem Kind vermittelt, dass es okay ist, diese Gefühle zu haben. Ansonsten kann es passieren, dass ein Teenager sich völlig verschließt und Dinge nur noch mit sich selbst ausmacht.

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Du bist zu jung, um das zu verstehen

Schon kleine Kinder können komplexe Sachverhalte verstehen, wenn man sie ihnen nur altersgerecht erklärt. Jemandem zu sagen, er sei zu jung, um etwas zu verstehen, ist eigentlich eine Art zu sagen, deine Meinung zu diesem Thema zählt nicht (für mich). Eltern setzen ihren Teenager herab, wenn sie ihm seine Meinung oder seine Gedanken zu einem Thema absprechen. Implizit schwingt sogar ein, „du bist zu dumm dafür“ mit.

Das kann sehr am Selbstvertrauen eines Teenagers nagen und dazu führen, dass sich das Kind zurückzieht. Hören wir uns also an, was unsere Kinder zu sagen haben und erklären wir es ihnen entsprechend, wenn er oder sie etwas nicht (richtig) verstanden hat.

Dafür bist du doch längst zu alt

Könnten wir Eltern unsere Kinder vor allem Leid und Übel der Welt bewahren, würden wir es vermutlich tun. Das ist zumindest oft die Motivation hinter einem Satz wie, „Dafür bist du doch längst zu alt“. Wenn der Teenager mit einem unkonventionellen Outfit losziehen will oder ein Hobby verfolgt, von dem wir Eltern glauben, es könnte komisch bei anderen Menschen ankommen, tendieren wir dazu, es ihm auszureden, bevor etwas (Negatives) passiert. Wir möchten sie damit schützen, weil wir glauben, dass sich jemand deshalb über sie lustig machen könnte.

Statt es aber vor negativen Erfahrungen zu bewahren, sind wir es mit einer solchen Aussage, die das Kind sich schlecht oder beschämt fühlen lassen. Wir nehmen ihm in diesem Moment den Spaß und die Freude an etwas.

Ich kümmere mich darum.

Es ist schwer als Eltern loszulassen und das Kind machen zu lassen. Vor allem dann, wenn es einem von Problemen erzählt oder Fehlern, die ihm unterlaufen sind. Schließlich hat man sich in den zurückliegenden Jahren um alles gekümmert.

Doch für die Eltern-Kind-Beziehung und das Selbstvertrauen des Kindes ist es wichtig, dass man ihm Vertrauen entgegenbringt und es machen lässt. Oder so lange wartet, bis es nach Hilfe fragt. Und auch dann sollte man nicht alles an sich reißen, sondern gemeinsam mit dem Kind nach Lösungen suchen.

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Etwas Wichtiges zum Schluss: Dieser Artikel soll nicht noch mehr Druck auf Eltern ausüben als sie sowieso schon spüren. Niemand ist perfekt und alle Eltern machen Fehler.

Denkt immer daran, dass ihr gemeinsam wachst. Während euer Kind lernt, erwachsen zu werden, lernt ihr, Eltern eines Kindes zu sein, das erwachsen wird. Und wer lernt, macht eben auch Fehler. Lasst euer Kind stets wissen, dass ihr immer da seid, bereit, ihm zu helfen, wenn es Hilfe braucht. Lasst es wissen, dass ihr es bedingungslos liebt und dass es euch alles anvertrauen kann, ohne dafür verurteilt oder gar bestraft zu werden.

So werdet ihr gemeinsam durch die Pubertät gehen und alle großen und kleinen Schwierigkeiten meistern.

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