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Sepsis bei Kindern: Warum die Meningokokken-B-Impfung so sinnvoll ist

Mutter hält kleines Baby im Arm und schaut aus dem Fenster.
© Getty Images/ Sarah Mason

Meningokokken-B-Impfung wird Pflichtleistung

Babys und Kleinkinder sollen noch besser vor einer Meningokokken-Infektion geschützt werden.

Zum Welt-Sepsis-Tag: Erfahre, warum die Meningokokken-B-Impfung Babys und Kleinkinder wirksam vor Sepsis und Meningitis schützt.

So schützt du dein Baby mit der Meningokokken-B-Impfung

Am 13. September ist Welt-Sepsis-Tag, ein Datum, das daran erinnert, wie gefährlich eine Blutvergiftung (Sepsis) sein kann. Besonders Kinder sind gefährdet, denn Infektionen wie Meningokokken können sich rasend schnell im Körper ausbreiten und lebensbedrohlich werden. Eine wirksame Prävention ist daher entscheidend: Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt inzwischen nicht nur die Meningokokken-C-Impfung, sondern auch die Impfung gegen Meningokokken B für Babys und Kleinkinder.

Meningokokken-B-Impfung wird Standardleistung

Im Kampf gegen eine seltene, aber lebensgefährliche Meningokokken-Infektion hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Impfempfehlungen erweitert. Neben der bereits standardisierten Meningokokken-C-Impfung sollen Babys und Kleinkinder von nun an auch gegen Meningokokken B geimpft werden. Seit Januar 2024 ist die Meningokokken-B-Impfung eine Standardleistung und wird von allen gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

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Wann wird gegen Meningokokken B und C geimpft?

Um den Schutz von Babys und Kleinkindern optimal zu erreichen, sollte sowohl gegen Meningokokken B als auch C frühestmöglich geimpft werden.

Meningokokken B

Ab einem Alter von zwei Monaten wird die erste Meningokokken-B-Impfung durch die STIKO empfohlen. Weitere Impfungen gegen diesen Meningokokken-Stamm erfolgen mit vier und 12 Monaten. Insgesamt erhält ein Kind also drei Impfungen gegen Meningokokken B.

Versäumte Impfungen sollten schnellstmöglich nachgeholt werden. Das ist möglich bis zum fünften Geburtstag. Kleinkinder, die erst zwischen 12 Monaten und 23 Monaten die Erstimpfung gegen Meningokokken B erhalten, bekommen zwei Monate danach eine zweite Impfung. Und eine dritte Impfung gegen Meningokokken B 12 bis 23 Monate nach der zweiten Impfung.

Kinder, die erst ab einem Alter von zwei Jahren gegen Meningokokken B geimpft werden, erhalten insgesamt nur zwei Impfdosen in einem Mindestabstand von einem Monat.

Die STIKO empfiehlt, die Meningokokken-B-Impfung zusammen mit anderen empfohlenen Standardimpfungen durchführen zu lassen.

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Meningokokken C

Die Impfung gegen Meningokokken C ist eine Einmalimpfung. Sie erfolgt zu Beginn des zweiten Lebensjahres (kurz nach dem ersten Geburtstag).

Wurde die Impfung versäumt, sollte sie schnellstmöglich nachgeholt werden. Bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (der 18. Geburtstag) kann und sollte die Meningokokken-C-Impfung nachgeholt werden.

Warum brauchen Kinder die Meningokokken-Impfungen?

Eine Meningokokken-Infektion ist selten, kann aber binnen kürzester Zeit lebensbedrohlich sein. Die Meningokokken-Bakterien (Neisseria meningitidis) verursachen meist eine eitrige Hirnhautentzündung, auch als Meningitis bekannt. In der Folge kann es zu Komplikationen wie Krampfanfällen oder Taubheit kommen. Zudem kann die Entwicklung infizierter Kinder gestört werden.

Seltener lösen die Meningokokken-Bakterien eine Sepsis (Blutvergiftung oder Blutstrominfektion) aus, genau auf diese Gefahr macht der Welt-Sepsis-Tag am 13. September aufmerksam. Dabei verteilen sich die Bakterien im ganzen Körper, stören die Blutgerinnung, können die Gliedmaßen schädigen und im schlimmsten Fall einen Kreislaufschock auslösen.

Wichtiger Hinweis: Sorgen oder Unsicherheiten beim Thema Impfen sind keine Seltenheit und zum Teil auch verständlich. Viele (Kinder-)Krankheiten sind heute selten geworden.

Dennoch sollte es selbstverständlich sein, sein Kind impfen zu lassen – zu seinem eigenen Schutz, aber auch zum Schutz anderer Menschen. Habt ihr Fragen und Unsicherheiten zu den verschiedenen Impfungen, wendet ihr euch idealerweise an Expertinnen und Experten, eure Kinderärztin oder euren Kinderarzt.

Quellen:
RKI.de
meningitis-bewegt.de