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Umfrage: Immer mehr Eltern für Verbot von Social Media und Smartphones an Schulen

Gruppe Schüler*innen steht in einer Reihe am Fenster und jede*r schaut aufs eigene Handy.
© Getty Images/ StockPlanets

Vorab im Video_ Besonders 3-Jährigen schadet zu viel Zeit vorm Handy oder Tablet

Immer mehr Eltern weltweit sprechen sich für ein Social-Media-Verbot unter 14 Jahren und strengere Smartphone-Regeln an Schulen aus.

Die Diskussionen über digitale Geräte im Schulalltag gewinnt enorm an Fahrt und sie ist mit deutlichen Zahlen belegt. Der Ipsos Education Monitor 2025, der in diesem August veröffentlicht wurde, zeigt eindrucksvoll: Eltern sind deutlich kritischer, insbesondere, wenn es um Social Media und Smartphones geht. So sprechen sich weltweit 74 % der Eltern mit schulpflichtigen Kindern in der Umfrage für ein Verbot von Social Media aus.

Wie steht Deutschland zum Social Media Verbot?

Im neuen Report heißt es, 71 % aller Befragten aus 30 Ländern befürworten ein Verbot von Social Media für Kinder unter 14 Jahren, sowohl in ihrer Freizeit als auch in der Schule. Bei Eltern mit schulpflichtigen Kindern liegt der Anteil sogar bei 74 %. Das entspricht einem Plus von 6 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

Auch in Deutschland wächst die Zustimmung für ein Verbot sozialer Medien für unter 14-Jährige. Eine knappe Mehrheit von 53 % spricht sich dafür aus. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 13 Prozentpunkten. Mehr als in jedem anderen Land.

Und doch ist Deutschland im internationalen Vergleich mit seiner Zustimmung eines Verbots am Ende zu finden. Besonders hart plädieren Indonesien (87 %), Frankreich (85 %), Italien (83 %) und Spanien (82 %) für ein Social Media Verbot für Jugendliche unter 14 Jahren.

Smartphone-Verbot in der Schule

Die Ergebnisse des Ipsos Education Monitor 2025 zeigen zudem einen Anstieg der Befürworter eines generellen Smartphone-Verbots an Schulen. Im globalen Durchschnitt befürworten 55 % der Befragten ein Verbot. In Deutschland sind es sogar 56 %.

Spitzenreiter bei der Befürwortung des Handyverbots an Schulen sind Frankreich (80 %), Irland (70 %), Spanien (69 %) und Italien (67 %). Hier wurden zum Teil bereits Gesetze umgesetzt, die die private Nutzung von Smartphones an Schulen verbieten oder zumindest einschränken.

Ein bundesweites und einheitliches Gesetz, das die Nutzung von Handys an Schulen regelt, wird es in Deutschland nicht geben. Hier entscheidet jedes Bundesland selbst, denn Schule ist Ländersache. In der Realität erhalten Schulen meist nur Empfehlungen. Die jeweilige Schulleitung hat das letzte Wort, ob, wo und wann Handys auf dem Schulgelände oder in den Pausen genutzt werden dürfen. Dies ist überwiegend in der Hausordnung der jeweiligen Schule festgehalten.

Warum wächst das Interesse an Smartphone- und Social-Media-Verboten?

Die Nutzung von Smartphones und sozialen Medien steht in großem Zusammenhang mit der mentalen Gesundheit unserer Kinder, das macht auch der Ipsos Report deutlich. Denn die psychische Gesundheit, so glauben 33 % der Befragten weltweit, ist ihrer Meinung nach die größte Herausforderung für junge Menschen heute. In Deutschland sehen die Befragten Mobbing & Gruppenzwang als größte Herausforderung für junge Menschen, gefolgt von Auswirkungen durch Social Media und KI.

Digitale Reize sind es, von denen die Befragten weltweit glauben, sie hätten zu großen Einfluss auf junge Menschen. Verbote für bestimmte Altersgruppen oder in der Schule könnten ihnen wieder mehr Raum und Platz zur Entfaltung geben.

Was glaubst du? Ist ein generelles Verbot von Handys an Schulen und von Social Media wie Instagram, Snapchat oder TikTok für Jugendliche unter 14 Jahren sinnvoll?

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