Der Kinderwunsch ist ein sehr sensibles Thema, vor allem, wenn er unerfüllt ist. Denn dann wird der Wunsch, einmal Mama oder Papa zu werden, nicht nur eine psychische, sondern auch eine finanzielle Belastung.
Doch was kostet ein Kinderwunsch eigentlich, wenn es nicht sofort klappt? Um diese Frage zu beantworten, habe ich mir mal genau angesehen, was eine In-Vitro-Fertilisation (IVF), eine ICSI (intrazytoplasmatische Spermieninjektion) oder eine Insemination so kosten und was Paare mit Kinderwunsch wirklich ausgeben.
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Das kostet die künstliche Befruchtung
Dass ein Kinderwunsch ganz schön teuer sein kann, habe ich schon oft mitbekommen: Sowohl im Bekanntenkreis als auch auf Social Media habe ich von Paaren gehört, die nahezu ihre gesamten finanziellen Rücklagen aufgebraucht haben, um ihren Wunsch, Eltern zu werden, finanzieren zu können.
Bei den Kosten einer künstlichen Befruchtung kommt es ganz auf die eingesetzte Methode an. Diese Möglichkeiten gibt es:
Eine Intrauterine Insemination (IUI) kostet zwischen 200 und 800 Euro pro Zyklus. Dabei wird der Samen des Mannes mithilfe eines Katheters in die Gebärmutter der Frau übertragen. Diese Methode kann auch mit einer Hormonstimulation kombiniert werden.
Teurer wird es bei der In-vitro-Fertilisation (IVF). Hier liegen die Kosten zwischen 3000 und 4000 Euro. Bei dieser klassischen Methode, die bereits seit 1978 Anwendung findet, wird eine Eizelle in einem Reagenzglas mit dem Sperma zusammengeführt. Eine Befruchtung findet spontan statt, indem die Spermien selbstständig in die Eizellen eindringen.
Die derzeit häufigste Methode der künstlichen Befruchtung ist die Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI). Hier muss man mit Kosten von 4.000 bis 5.000 Euro pro Zyklus rechnen. Dabei wird ein ausgewähltes Spermium mit einer Pipette in die Eizelle injiziert.
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Gesetzliche Krankenkassen übernehmen bis zu 50 Prozent der Kosten für die ersten drei Versuche einer künstlichen Befruchtung. Allerdings müssen gewisse Bedingungen, die das Alter, den Ehestand und weitere Voraussetzungen betreffen, erfüllt sein.
Kinderwunsch: Diese Kosten kommen auf einen zu
Am Anfang eines Kinderwunschs steht für viele Paare erst einmal die Zyklusüberwachung. Hierzu werden zum Beispiel Zyklus-Tracking-Apps, Temperaturmessen und Ovulationstests benötigt, die mit etwa 20 Euro pro Monat zu Buche schlagen. Ein Spermiogramm für den Mann kostet zwischen 60 und 90 Euro.
Anschließend folgt bei Frauen oft ein Hormoncheck, ein Ultraschall oder ähnliches, um Ursachen für die fehlende Schwangerschaft zu finden und entsprechende medikamentöse Behandlungen einzuleiten.
Wie hoch die Kosten für den Kinderwunsch am Ende wirklich sind, kann niemand vorab abschätzen, da sie vor allem von der Dauer und den Methoden abhängen. Auch die Ursachen spielen hier eine entscheidende Rolle.
So können bei Frauen hormonelle Störungen oder Probleme mit den Eileitern einem Kinderwunsch genauso im Wege stehen wie bestimmte Erkrankungen wie Endometriose oder das PCO-Syndrom. Bei Männern kann eine eingeschränkte Spermienqualität die Ursache sein.
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