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Ekliger als die Klobrille? Warum Kuscheltiere heimliche Keimmonster sind

Kleines Kind liegt im Bett und schaut seinen Plüschteddy an, der neben ihm liegt.
© AdobeStock/ LIGHTFIELD STUDIOS

Warum Kuscheltiere öfter in die Waschmaschine gehören als du denkst

So dreckig sind Teddy und Co. wirklich

Viele Kuscheltiere sind echte Keimbomben. Wie oft du sie waschen solltest und wie du sie hygienisch sauber bekommst, liest du hier.

Stell dir vor, dein Kind kuschelt jede Nacht nicht mit seinem liebsten Teddy, Plüschschaf oder Kuschel-Saurier, sondern mit einer potenziellen Keimbombe. Klingt übertrieben? Ist es leider nicht. Denn was viele Eltern nicht wissen: Ausgerechnet die geliebten Kuscheltiere unserer Kinder, die mit ins Bett dürfen, auf dem Spielplatz dabei sind und manchmal sogar den Schnupfen mit durchstehen, gehören zu den schmutzigsten Gegenständen im Haushalt – und übertreffen in Sachen Keimbelastung sogar die Toilette. Kein Witz.

Eine aktuelle Untersuchung des britischen Matratzenhändlers MattressNextDay hat das jetzt deutlich gemacht – mit Ergebnissen, die selbst abgebrühte Eltern schlucken lassen.

Schlimmer als das Klo: Das steckt wirklich in Teddys Bauch

In der Studie wurde untersucht, wie viele Keime sich auf Alltagsgegenständen befinden – und Kuscheltiere schnitten erschreckend schlecht ab. Auf einem durchschnittlichen Plüschtier konnten die Forschenden rund 230 % mehr Keime als auf einem Toilettensitz nachweisen. Und nicht nur das: Im Vergleich zum Deckel eines Mülleimers waren es sogar rund 650 % mehr Bakterien.

Der Grund dafür ist simpel und alarmierend zugleich: Während Toiletten und Mülleimer regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden, landen viele Kuscheltiere viel zu selten in der Waschmaschine. Das macht sie zum perfekten Tummelplatz für Keime, Bakterien und sogar Krankheitserreger.

Staphylococcus, E. coli & Co.: Wenn der Kuschelfreund zur Gefahr wird

Die Kuscheltiere begleiten unsere Kinder täglich, von der Kita auf den Spielplatz und später mit ins Bett. Dabei sammeln sie nicht nur Staub und Dreck, sondern auch potenziell gefährliche Keime im plüschigen Fell. Die Studie warnt: In Plüschtieren lassen sich unter anderem Staphylococcus aureus und sogar E. coli nachweisen, zwei Erreger, die Infektionen auslösen können und gerade für kleine Kinder nicht ungefährlich sind.

Zwar waschen viele Eltern die geliebten Kuscheltiere gelegentlich, aber: Oft reicht das nicht aus. Denn, viele Plüschfreunde werden nicht heiß genug gewaschen und sie landen nicht oft genug in der Maschine

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Wie oft muss man Kuscheltiere waschen? Die Antwort überrascht

Laut Expert*innen sollten Kuscheltiere mindestens einmal im Monat bei 60 °C gewaschen werden, um Keime, Milben und Bakterien zuverlässig abzutöten. Bei täglichem Gebrauch – oder nach Infekten – wird sogar ein noch häufigeres Waschen empfohlen.

Aber keine Sorge: Auch empfindliche Kuscheltiere lassen sich mit ein paar Tricks hygienisch sauber halten, ohne dass sie dabei ihre Form verlieren oder kaputtgehen.

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Kuscheltiere hygienisch reinigen: Die besten Tipps für Eltern:

  • Regelmäßige Reinigung: Integriert das Waschen von Kuscheltieren in den monatlichen Haushaltsplan.
  • Nach Krankheiten: Wascht Kuscheltiere sofort nach überstandenen Infektionen.
  • Trockene Lagerung: Nach dem Waschen das Plüschtier gut durchtrocknen lassen oder generell an einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
  • Teddy-Doppelgänger: Rotiert zwischen mehreren Kuscheltieren, um die Belastung einzelner Spielzeuge zu reduzieren. Hat euer Kind einen ganz bestimmten Freund, den es absolut nicht aus der Hand legen will, kauft diesen nach und ‚arbeitet‘ mit 2 oder sogar 3 Versionen des einen Plüschfreundes.

So wächst du Kuscheltiere richtig:

  • Waschanleitung beachten: Nicht alle Kuscheltiere sind maschinenwaschbar. Prüft das Etikett.
  • Wäschesack verwenden: So schützt du empfindliche Stoffe vor dem Schleudergang.
  • Richtige Temperatur: Wenn möglich, bei 60 °C waschen – das tötet Keime zuverlässig ab.
  • Schonend trocknen: Entweder an der Luft oder im Trockner bei niedriger Temperatur.
  • Handwäsche bei Spezialfällen: Kuscheltiere mit Elektronik oder empfindlichen Materialien besser mit einem feuchten Tuch und milder Seife reinigen.
  • Tipp bei Waschverbot: Für nicht waschbare Plüschtiere: 24 Stunden ins Gefrierfach (–18 °C). Das hilft zumindest gegen Milben.
  • Desinfektionsspray für Textilien kann vor Bakterien schützen. Nach Gebrauch unbedingt vollständig trocknen lassen. Jedoch ist der Gebrauch bei Plüschtieren mit Vorsicht zu genießen, vor allem, wenn der Kuschelfreund hin und wieder in den Mund wandert.

Saubere Kuscheltiere für gesunde Kinder

Die Kuscheltiere unserer Kinder sind mehr als nur ein Spielzeug. Für die Kleinsten sind sie auch ein emotionaler Begleiter, sie spenden Trost und geben Sicherheit. Gerade deshalb sollten wir gut auf sie aufpassen und ihre Hygiene nicht vernachlässigen.

Durch regelmäßige und gründliche Reinigung schützen wir nicht nur die Gesundheit unserer Kinder, sondern verlängern auch die Lebensdauer der geliebten Plüschfreunde.

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