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Wiedereinstieg in den Job? Tipps für deine Bewerbung als Mama

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Du bist Mama geworden und jetzt auf der Suche nach einem Job, der sich perfekt mit deinem Familienleben vereinbaren lässt? Die Experten von superheldin.io verraten dir in einem Gastbeitrag, worauf du bei deiner Bewerbung nach der Elternzeit achten solltest und wie du deinen neuen Arbeitgeber von deinen Qualifikationen überzeugst.

Inhaltsverzeichnis

Fakt ist, Mütter müssen trotz identischer Qualifikation rund ein Drittel mehr Bewerbungen schreiben als Väter und kinderlose Bewerber*innen! Das ergab eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Mütterdiskriminierung ist in vielen Unternehmen immer noch an der Tagesordnung. Das muss aber nicht sein!

Wie eine Bewerbungsmappe als Mama aussehen sollte, ob man die Kinder darin überhaupt erwähnt, wie man es schafft sich im Vorstellungsgespräch nicht zu seinem Nachteil in die Familienplanung schauen zu lassen und wo man überhaupt Jobs für Mütter findet, das beantworten dir heute die Experten von superheldin.io in einem Gastbeitrag.

superheldin.io ist die erste Jobbörse nur für Mütter. Sie vermittelt Jobs von familienfreundlichen Arbeitgebern, bei denen berufliche Qualifikationen im Vordergrund stehen. Weitere Informationen findest du auf ihrer Homepage.

So findest du Jobs, die sich mit deinem Familienleben vereinbaren lassen

Generell gilt: Je flexibler die angebotenen Arbeitsmodelle eines Unternehmens, desto wahrscheinlicher ist es, dass eure Werte langfristig zusammenpassen.

Unterschätze außerdem nicht den verdeckten Stellenmarkt! Durch Empfehlungen anderer Mütter kannst du sehr schnell herausfinden, welche Firmen in deiner näheren Umgebung wertschätzend mit schwangeren Mitarbeiterinnen oder arbeitenden Müttern umgehen.

Bist du zusätzlich präsent auf Businessnetzwerken wie LinkedIn und beteiligst dich aktiv an jobrelevanten Diskussionen, werden Recruiter*innen zudem schnell auf dich aufmerksam und der neue familienfreundliche Traumjob kommt vielleicht von „ganz allein“.

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Das muss in die Bewerbungsmappe (einer Mama)!

Die Bewerbungsmappe einer Mutter unterscheidet sich im Wesentlichen nicht von einer „normalen“ Bewerbung. Hinein gehören Anschreiben, Lebenslauf (CV), Zeugnisse und, optional, ein Deckblatt zu Beginn des Dokuments. Inzwischen gibt es drei verschiedene Arten eine Bewerbung einzureichen: schriftlich per Post, per E-Mail oder über Online-Bewerbungstools.

Solltest du dich für den elektronischen Weg entscheiden, fasse deine Bewerbungsmappe immer zu einer Gesamtdatei im PDF-Format zusammen und fülle eventuelle Pflichtfelder vollständig aus. Es sei denn, es ist ausdrücklich anders gewünscht.

Alle drei Varianten enthalten dieselben Informationen und sollten gut strukturiert, prägnant und aussagekräftig, lückenlos und visuell ansprechend sein, sowie eine seriöse E-Mail-Adresse als auch ein aktuelles, professionelles Bewerbungsfoto enthalten.

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Was muss in den Lebenslauf – Kinder, Erziehungszeiten, Mamaqualifikationen?

Grundsätzlich sind Eltern rechtlich durch das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG), auch bekannt unter dem Namen „Antidiskriminierungsgesetz“, nicht dazu verpflichtet Familienstand und Kinder in ihrer Bewerbung zu erwähnen. Hier handelt es sich um freiwillige, private Angaben.

Jedoch sind Erziehungszeiten und Kinder für familienfreundliche Unternehmen kein Karrierekiller, sondern wertvolle Zusatzreferenzen, die du allerdings nicht extra aufzählen musst. Dass Frauen durchs Mamasein gelernt haben, noch effizienter, strukturierter und organisierter zu arbeiten, sollte familienbewussten Arbeitgebern bekannt sein. Daher solltest du auf das Aufzählen solcher typischen „Mamaqualifikationen“ in deiner Bewerbung verzichten.

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Denn im Berufsleben stehst du nicht als Mutter im Fokus, sondern als qualifizierte Arbeitnehmerin. Dass du Kinder hast, spielt für die Besetzung der Stelle, auf die du dich bewirbst, im Optimalfall nämlich keine Rolle!

Als Mutter erfolgreich durchs Vorstellungsgespräch

Auch im Vorstellungsgespräch gilt: Qualifikationen, Berufserfahrung und Motivation stehen jetzt im Fokus – nicht deine Rolle als Mutter oder Ehefrau/Partnerin! Während ein wenig familiärer Smalltalk auf Augenhöhe zu Beginn des Gesprächs noch okay ist, gilt es anschließend die Aufmerksamkeit auf deine fachliche Eignung zu lenken und das typische „Vereinbarkeits-Bullshit-Bingo“ in der Vorstellungsrunde zu vermeiden. Heikle Fragen am besten abstrakt in einem Satz beantworten und das Gespräch wieder aufs Wesentliche lenken.

Präsentiere dich selbstbewusst, stelle dein Licht nicht unter den Scheffel und, vor allem, verhandle um dein Gehalt wie ein Alleinverdienender, selbst wenn dem nicht so ist! Für potentielle Arbeitgeber bist du eine wertvolle Human-Ressource und Geschlecht sowie Familienstand sollten unerheblich sein.

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Fazit: Als frischgebackene Mama bist du immer noch genauso qualifiziert wie vorher. Gehe selbstbewusst in den Bewerbungsprozess und suche gezielt nach familienfreundlichen Unternehmen. Mache dir bewusst, dass es sehr wohl Arbeitgeber gibt, für die Kinder und Erziehungszeiten im Lebenslauf wertvolle Zusatzqualifikation sind. Und dann: Hol dir den Job!