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Rundum wohlfühlen – Starke Frauen, starke Strategien

Frau mittleren Alters ist draußen joggen.
Mit zunehmendem Alter ändert sich vieles im Organismus der Frau. Credit: iStock

In den Wechseljahren macht der Körper der Frau vieles durch. Der Hormonspiegel ändert sich drastisch, was zu Wechseljahresbeschwerden wie Scheidentrockenheit, sexuelle Unlust oder Schlafstörungen führen kann. Oft spielen auch weitere persönliche Faktoren eine Rolle und können die Beschwerden noch verstärken. Wir erklären dir, was du dagegen tun kannst!

Inhaltsverzeichnis

Sexuelle Unlust – woran liegt es?

Die Auslöser mangelnder Libido können vielfältig sein und neben stressigen Lebensphasen auch an bestehende Medikationen, Probleme in der Partnerschaft oder Umstellungen der Hormone wie z.B. in den Wechseljahren gekoppelt sein.
Es mag paradox klingen, aber ein Mangel an männlichen Hormonen kann auch bei Frauen dazu führen, dass das sexuelle Verlangen abnimmt. Dazu kann es z.B. durch die Einnahme der Pille kommen, da die enthaltenen Wirkstoffe zu einer erhöhten Bildung von SHBG (Sexualhormon bindendes Globulin) führen, welches vermehrt Testosteron bindet. Nur freies Testosteron regt jedoch die Lust an.

Tipps für die Wechseljahre Diese Veränderungen kannst du beeinflussen

In den Wechseljahren kommen viele Veränderungen auf den Körper zu. Was dich erwartet und wie du die Symptome lindern kannst, erfährst du im Video.

Die besten Strategien gegen Wechseljahresbeschwerden

Auslöser für die typischen Beschwerden wie Schweißausbrüche, Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen sind ein hormonelles Ungleichgewicht in den Wechseljahren. Die Bildung der Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen nimmt mit der Zeit ab.

Tipps, die in den Wechseljahren helfen:
1. Bewegung und gesunde Ernährung: sie verbessern das Körpergefühl, bauen Stress ab und stärken den Organismus.
2. Zwiebellook: Tragen Sie am besten Kleidung aus natürlichen Materialien und schichten Sie verschiedene Kleidungsstücke übereinander. So können Sie jederzeit ein Kleidungsstück ablegen und bei Bedarf wieder anziehen.
3. Abkühlung: Ein Ventilator oder ein Handfächer können dabei helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren.
4. Wasser: Trinken Sie ausreichend Wasser oder ungesüßte Tees, um Ihren Stoffwechsel und Kreislauf zu unterstützen.
5. Entspannung: Gönnen Sie sich „Ich-Zeit“, für z.B. Meditationsübungen oder, um ein Bad zu nehmen. So können Sie Stress abbauen und die Wechseljahre entspannter annehmen.
6. Gewürze: Vermeiden Sie scharfe Gewürze, aber auch Alkohol und Koffein, da diese Hitzewallungen auslösen können.

Schlafstörungen in den Wechseljahren – wie gut schlafe ich?

Häufig kommt es in den Wechseljahren auch zu Schlafstörungen, welche dafür verantwortlich sind, dass frau nachts oft kein Auge schließen kann. Grund dafür können hormonelle Schwankungen sein, was dazu führt, dass manche Frauen in den mittleren Jahren Ein- und Durchschlafprobleme haben. Zudem können äußere Einflüsse, wie z.B. Lärm oder Licht den Schlaf beeinträchtigen.

Ein Teil der Lösung kann die individuelle Schlafhygiene sein:

Stress sollte nach Möglichkeit, soweit es geht, reduziert werden, hierbei können Sport und eine gesunde Ernährung helfen. Hilfreich ist ebenfalls vor dem zu Bett gehen auf schwere Mahlzeiten, Alkohol und Nikotin zu verzichten. Zudem sollte das Schlafzimmer gut gelüftet sein und eine Raumtemperatur von ca. 16 bis 18 Grad haben, um bestmögliche Voraussetzungen für einen guten Schlaf zu gewährleisten.

Scheidentrockenheit – ein unangenehmes Gefühl

Nach der Menopause leidet mindestens jede 2te Frau an Scheidentrockenheit[1]. Grund dafür sind hormonelle Veränderungen im Körper, welche dazu führen, dass der Vaginalbereich nicht mehr so gut durchblutet wird und die Schleimhäute weniger Feuchtigkeit speichern. Scheidentrockenheit kann zu Beschwerden wie Jucken, Brennen und Schmerzen führen und das persönliche Wohlbefinden belasten.

Praktische Tipps um Ihre Scheidengesundheit zu unterstützen:
1. Benutzen Sie für den äußeren Intimbereich nur lauwarmes Wasser und keine Seifen oder Duschgele, denn hier gilt: weniger ist mehr.
2. Tragen Sie möglichst lockere Unterwäsche aus Baumwolle und vermeiden Sie einengende Kleidung.
3. Sprechen Sie mit Ihrem Gynäkologen und nehmen Sie Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahr.
4. Verwenden Sie eine pflegende Vaginalcreme.

​​​​​​​[1]Naumova I et al., Current treatment options for postmenopausal vaginal atrophy, Int J Womens Health 10, (2018), 387-395