Inhaltsverzeichnis
- Was sind Symptome eines unregelmäßigen Zyklus?
- Wie beeinflusst der unregelmäßige Zyklus den Kinderwunsch?
- Unregelmäßiger Zyklus: mögliche Ursachen
- Hilfe bei unregelmäßigem Zyklus
- Kann man Zyklusstörungen vorbeugen?
Die wenigsten Frauen haben einen 28-tägigen Bilderbuch-Menstruationszyklus. Denn schon alltägliche Faktoren wie Stress, falsche Ernährung oder auch Leistungssport können die Zykluslänge durcheinander bringen. Dann dauert die Periode plötzlich nur drei, statt der sonst üblichen fünf Tage oder auch mal neun oder zehn.
Von einem regelmäßigen Zyklus spricht man deshalb nicht nur bei den gern genannten 28 Tagen. Ärzt*innen sprechen von regelmäßig, wenn die Zyklusdauer zwischen 23 und 35 Tagen lang ist und die Regelblutung zwischen zwei und sieben Tagen andauert.
Kleiner Schwankungen von einem Monat zum anderen sind normal und erst einmal nichts Schlimmes. Treten diese Schwankungen aber häufig auf oder ist der Zyklus plötzlich öfter viel länger oder kürzer, dann kann das auf eine Zyklusstörung hindeuten.
Vor allem für Frauen, die gerne schwanger werden wollen, kann das zu einem Problem werden. Denn bei einem unregelmäßigen Zyklus ist auch der Eisprung und somit die fruchtbare Phase nur schwer zu berechnen.
Was sind Symptome eines unregelmäßigen Zyklus?
Der Monatszyklus einer Frau ist immer ein bisschen variabel. Deshalb ist die Frage, wann ein unregelmäßiger Zyklus vorliegt, nicht ganz so einfach zu beantworten. Von unregelmäßig sprechen Ärzt*innen, wenn der Menstruationszyklus von der sonst gewohnten Dauer abweicht und das über längere Zeit.
Beläuft sich die Zyklusdauer über einen längeren Zeitraum auf weniger als 23 Tage oder länger als 35 Tage, kann das ein Symptom für eine Zyklusstörung sein, die von der Frauenärztin oder dem Frauenarzt abgeklärt werden sollte.
Auch wenn die Zyklen sich öfter um acht oder mehr Tage verlängern oder verkürzen, sollte man diese Unregelmäßigkeit abklären lassen.
Weitere Symptome für einen unregelmäßigen Zyklus:
- eine ungewöhnlich starke Menstruationsblutung (du verbrauchst mehr als 5 Binden oder Tampons am Tag)
- eine ungewöhnlich schwache Menstruation (du verbrauchst weniger als 2 Binden oder Tampons am Tag)
- eine ungewöhnlich lange Regelblutung (mehr als 6 Tage)
- eine ungewöhnlich kurze Regelblutung (weniger als 3 Tage)
- wenn Zusatzblutungen auftreten
- wenn die Monatsblutung plötzlich ausbleibt (und du nicht schwanger bist)
Wie beeinflusst der unregelmäßige Zyklus den Kinderwunsch?
Das Grundproblem schwanger zu werden bei unregelmäßigem Zyklus ist die schwierige Vorhersagbarkeit des Eisprungs. Schwanken Zyklus und Periode in ihrer Dauer, dann verschiebt sich auch der Eisprung entsprechend nach vorn oder hinten.
Besuche auch: Eisprungrechner: Berechne deine fruchtbaren Tage
Ist der Zykluslänge dauerhaft verkürzt, findet der Eisprung oft sehr früh statt, Ärzt*innen sprechen bei einer Zyklusdauer von unter 25 Tagen von einer Polymenorrhö.
Bei einer anhaltenden Zyklusdauer von mehr als 31 Tagen sprechen Mediziner*innen von einer Oligomenorrhö. Dabei verschiebt sich der Eisprung weit nach hinten.
Es kann auch passieren, dass gar kein Eisprung während eines Zyklus stattfindet. Schwankt der Eisprung bzw. findet er gar nicht statt, verkompliziert das eine geplante Schwangerschaft bis hin zur Unmöglichkeit.
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Unregelmäßiger Zyklus: mögliche Ursachen
Der weibliche Menstruationszyklus ist sehr anfällig für Störfaktoren. Stress, eine Zeitverschiebung oder hormonelle Veränderungen können bereits für eine Schwankung im Zyklus sorgen.
Auch das Gewicht einer Frau kann großen Einfluss auf den Zyklus haben. Frauen mit Untergewicht und Frauen mit Übergewicht neigen vermehrt zu Zyklusschwankungen. Und auch Medikamente können Zyklen und Monatsblutung verschieben.
Äußere Störfaktoren wie Stress, Medikamente oder eine Zeitverschiebung sind in der Regel leicht auszumachen und bestenfalls zu beheben. Es gibt jedoch Faktoren, die einen unregelmäßigen Zyklus zur Folge haben, die erst mithilfe einer medizinischen Untersuchung ausfindig gemacht werden können.
Dazu gehören hormonelle Erkrankungen, Endometriose, das polyzystische Ovarialsyndrom (kurz PCO-Syndrom) oder auch eine Entzündung der Eierstöcke. Stellst du also Schwankungen in deinem Zyklus fest oder machst du dir Sorgen um Dauer und Ausprägung deiner Periode, sprich bitte immer mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt darüber.
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Ursachen verkürzter Zyklen
Ist der Menstruationszyklus verkürzt – tritt die Menstruation also vermehrt auf – ist das oft auf eine verkürzte Reifungsphase des Follikels, also der Hülle der heranreifenden Eizelle zurückzuführen. Das wiederum kann an einer hormonellen Umstellung liegen, beispielsweise dem Einsetzen der Wechseljahre.
Ein kurzer Zyklus kann auch die Folge einer Gelbkörperschwäche sein. Der Gelbkörper wird in den Eierstöcken gebildet und bildet das Hormon Progesteron. Progesteron bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer Eizelle vor.
Bei einer Gelbkörperschwäche wird jedoch zu wenig Progesteron gebildet und eine befruchtete Eizelle kann sich nicht in der Gebärmutterschleimhaut einnisten, weil durch zu wenig Progesteron die Menstruationsblutung eher einsetzt.
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Ursachen des verlängerten Zyklus
Ein verlängerter Zyklus hat oft zur Ursache, dass das Follikel (Bläschen, in dem die Eizelle heranreift) zu langsam oder nicht ausreichend reift. Der Eisprung verzögert sich und somit auch das Einsetzen der Periode. Warum das Follikel zu langsam oder nicht vollständig reift, kann an den folgenden Gründen liegen:
- Fehlbildung der Geschlechtsorgane
- PCO
- Zysten an den Eierstöcken oder Krebs
Außerdem kann ein verlängerter Zyklus auftreten, wenn bestimmte Bereiche im Gehirn beeinträchtigt werden, die für die Hormonproduktion verantwortlich sind, die wiederum die Follikelreifung beeinträchtigen. Dazu zählen der Hypothalamus und die Hypophyse.
Stress, eine psychische Erkrankung, Leistungssport, Tumore und Entzündungen, aber auch eine Essstörung können Hypothalamus und Hypophyse beeinträchtigen. Verlängert sich der Zyklus stückweise weiter, kann es zu einem gänzlichen Ausbleiben der Periode kommen.
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Ursachen einer besonders starken Regelblutung
Ist die Menstruation besonders stark, kann das unterschiedliche Ursachen haben:
- Endometriose
- Gebärmutterentzündung
- Tumore in der Gebärmutter
- Fehlbildung der Gebärmutter
- hormonelle Störungen
Es kann auch zu einer besonders starken Blutung kommen, wenn die Muskeln der Gebärmutter nicht richtig arbeiten. Diese Muskeln sorgen dafür, dass die Gebärmutter sich ausdehnen und zusammenziehen kann und so die Schicht auf der Schleimhaut lockern und abstoßen kann.
Kann sich die Gebärmutter nicht ausreichend zusammenziehen, können sich die darin befindlichen Blutgefäße nicht schließen und die Blutung dauert länger an. Polypen in der Schleimhaut und Myome in der Gebärmuttermuskulatur können die Ursache dafür sein.
Ursachen einer besonders schwachen Regelblutung
Die Ursachen einer besonders schwachen Regelblutung sind ebenfalls vielfältig. Sie kann auftreten, wenn:
- es eine Ausschabung der Gebärmutter gab.
- die Gebärmutter entzündet ist.
- die Funktion der Eierstöcke gestört ist.
- das Körpergewicht zu hoch oder niedrig ist.
- hormonell verhütet wird.
- ein Östrogenmangel vorliegt.
Ursachen einer ausbleibenden Blutung (Amenorrhö)
Frauen, die gerne schwanger werden wollen, warten darauf, dass die Periode ausbleibt und verstehen das als erstes Anzeichen für eine Schwangerschaft. Leider können auch andere Ursachen zu einem Ausbleiben der Periode führen.
Ärzt*innen unterscheiden beim Aubleiben der Periode zwischen der primären und sekundären Amenorrhö. Bei der primären Amenorrhö liegen erbliche Ursachen vor, wenn die Periode nach dem 16. Lebensjahr noch nicht eingetreten ist. Außerdem kann eine Fehlbildung dazu führen oder auch Leistungssport im Kindes- und Jugendalter. Aber auch Erkrankungen anderer Organe können zum Ausbleiben der Periode führen, genauso wie die Einnahme von Medikamenten.
Von einer sekundären Amenorrhö sprechen Ärzt*innen, wenn Frauen ihre Periode bereits hatten, diese aber nun ausbleibt. Liegt die Ursache nicht in einer Schwangerschaft, kann das auf eine Störung der Eierstöcke (bspw. durch eine Fehlbildung der Eierstöcke, PCO oder Tumore oder Krebs und andere) oder des Gehirns (bspw. Stress, Leistungssport oder eine Meningitis und andere) hindeuten.
Hinweis: Es gibt auch eine „Post-pill-Amenorrhö“. Nach dem Absetzen der Pille kann die Periode ausbleiben.
Hilfe bei unregelmäßigem Zyklus
Je nachdem, welche Form der Zyklusstörung vorliegt, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. Hormonell bedingte Störungen können mithilfe von Hormonen behandelt werden.
Bei einem verkürzten Zyklus wird der oder die Frauenärzt*in eine Behandlung in Betracht ziehen, wenn die Frau unter ihrer häufigen Blutung leidet oder dadurch eine Blutarmut entstanden ist. Eine Hormontherapie oder auch die Hormon-Spirale können helfen.
Bei einem sehr langen Zyklus oder dem Ausbleiben der Periode ist entscheidend, was der Auslöser dafür ist. Bei organischen Ursachen wie dem PCO-Syndrom kann beispielsweise eine Hormontherapie helfen. Liegt die Ursache in äußeren Einflüssen wie Stress oder einer Essstörung, ist erst einmal die Patientin selbst angehalten, etwas daran zu ändern. Auch eine Psychotherapie kann in schweren Fällen helfen.
Bei einer sehr schwachen Blutung ist bei einer gesunden Frau ohne Kinderwunsch keine Behandlung nötig. Möchte die Frau gerne schwanger werden und ihre schwache Periode ist die Folge einer Störung der Eierstöcke, kann der oder die Gynäkolog*in auch hier eine Hormontherapie verschreiben. Damit sollen die Eierstöcke stimuliert und der Eisprung ausgelöst werden.
Bei einer sehr starken Blutung aufgrund einer Gelbkörperschwäche wird die Ärztin bzw. der Arzt gestagenhaltige Medikamente in Betracht ziehen. Liegt eine Blutgerinnungsstörung vor, wird die oder der Ärzt*in Medikamente verschreiben, die die Gerinnung fördern.
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Kann man Zyklusstörungen vorbeugen?
Einer Zyklusstörung kann man nur in bestimmten Fällen vorbeugen. Tritt sie aufgrund äußerer Faktoren wie Stress, psychischer Belastung oder anderen Umwelteinflüssen in Erscheinung, kann man ihr entgegenwirken, wenn man diese Umstände ändert.
Tritt die Zyklusstörung jedoch aufgrund erblicher oder organischer Erkrankungen auf, kann man nicht vorbeugen. Generell sollte jede Frau auf eine gesunde Lebensweise achten. Bewegung, gelegentlicher Sport und eine gesunde und ausgewogene Ernährung sind dabei wichtig.
Quellen:
Onmeda.de
Frauenärzte im Netz
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt oder der Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure*n Ärzt*in kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.