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Stuhlgang: Das verraten Farbe & Konsistenz über deine Gesundheit

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Was die Farbe und Häufigkeit des Stuhlgangs über die Gesundheit verrät

Was bedeuten Farbe, Konsistenz und Frequenz des Stuhls für das Wohlbefinden?

Das Thema Stuhlgang ist nach wie vor mit viel Scham behaftet. Dabei kann die Konsistenz und Farbe viel über unsere Gesundheit aussagen.

Inhaltsverzeichnis

Wir sprechen oft nicht gerne darüber, doch der Blick in die Toilette kann uns wichtige Hinweise über unsere Gesundheit geben. Der Stuhlgang, ein Thema, das viele lieber meiden, ist nämlich ein Fenster in unser inneres Wohlbefinden.

Farbe, Konsistenz und Häufigkeit unseres Stuhlgangs sollten wir daher stets im Auge behalten. Wir erklären euch die wichtigsten Details rund um das tägliche Geschäft.

Grundlagen des Stuhlgangs

Unser Stuhlgang ist das Endprodukt des Verdauungsprozesses in unserem Körper. Er besteht aus Wasser, unverdauten Nahrungsresten, abgestoßenen Darmzellen, Bakterien und Stoffwechselprodukten.

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So funktioniert der Verdauungsprozess

Im Verdauungsprozess wird der Nahrungsbrei im Magen durch Magensaft, bestehend aus Schleim, Salzsäure und Enzymen, aufgeschlossen und von Keimen befreit, bevor er Schritt für Schritt in den Dünndarm abgegeben wird. Dort neutralisieren die Verdauungssäfte der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase den Brei und spalten Nährstoffe in absorbierbare Einheiten.

Der Dünndarm ermöglicht mit seiner vergrößerten Oberfläche von Millionen von Darmzotten die effektive Nährstoffaufnahme. Diese Nährstoffe gelangen dann über das Blut oder die Lymphe zu ihren Bestimmungsorten im Körper.

Im Dickdarm wird das Wasser aus dem Speisebrei recycelt und zusammen mit Mineralstoffen absorbiert, was zur Eindickung und zur Bildung des Stuhls führt. Der Prozess endet schlussendlich mit der Stuhlsammlung im Enddarm und der Ausscheidung über den After, wodurch die Verdauungskette vollendet wird.

Obwohl ihm oft nicht genug Beachtung geschenkt wird, spielt der Stuhlgang eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Er hilft nicht nur bei der Ausscheidung von Verdauungsresten und Toxinen aus unserem Körper, sondern gibt auch wichtige Hinweise auf unsere Ernährungsgewohnheiten, unsere Darmgesundheit und unser allgemeine Wohlbefinden.

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Die Bedeutung der Farbe

Ab und an lohnt es sich, bei seinem Stuhlgang mal etwas genauer hinzuschauen. Denn je nachdem, welche Farbe der Kot hat, kann er Aufschluss über deine Gesundheit geben.

Hellbrauner Stuhlgang

Hellbrauner Stuhlgang wird als ideal angesehen, wenn er zugleich auch die richtige Konsistenz hat. Das bedeutet, weder zu hart, noch zu weich.

Grauer oder weißer Stuhlgang

Ist der Kot weiß, grau oder lehmfarben, kann das auf eine Funktionsstörung der Leber oder auch Gallensteinleiden hinweisen. Für die braune Farbe ist in der Regel das Abbauprodukt Bilirubin verantwortlich, welches hier fehlt.

Grüner Stuhlgang

Wer Spinat, Grünkohl und Co. zu sich genommen hat, muss sich bei einem grünen Stuhlgang keine großen Gedanken machen. Dass sich der Kot mit den Nahrungsmitteln verfärbt, ist ganz normal. Kommt es allerdings in Kombination mit Durchfall, könnte das auf eine Salmonellen-Infektion hinweisen, die dringend ärztlich abgeklärt werden sollte.

Gelber Stuhlgang

Bei einem gelben oder ockergelben Stuhlgang kann es sich um unverdaute Nahrungsfette handeln. Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) oder eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse können hier die Ursache sein. Sollte der Stuhl dazu noch unangenehm riechen, liegt vermutlich ein Fettstuhl vor.

Roter oder dunkelroter Stuhlgang

Hier gilt das gleiche wie bei grünem Stuhl: Wer beispielsweise Rote Bete oder ähnliches zu sich genommen hat, muss sich keine Sorgen machen. Ist das nicht der Fall, kann es sich allerdings um Blut im Stuhl handeln. Hier sollte dringend ein Arzt zurate gezogen werden.

Dunkler oder schwarzer Stuhlgang

Auch hier kann die Ernährung wieder eine Rolle spielen – beispielsweise, wenn man zuvor Heidel- oder Brombeeren verzehrt hat. Jedoch kann für schwarzen oder dunklen Stuhl auch verdautes Blut die Ursache sein. Möglicherweise kann das auf eine Blutung im Verdauungstrakt hinweisen, die ärztlich abgeklärt werden sollte.

Die Bedeutung der Konsistenz

Aber auch die Konsistenz sollte berücksichtigt werden. Auch hier lassen sich beispielsweise Nährstoffmangel, Blutungen oder Unverträglichkeiten feststellen. Dazu dient die sogenannte „Bristol-Stuhlformen-Skala„, welche unterschiedliche Formen und Konsistenzen des Kots berücksichtigt.

Bristol Stool Chart
Die Bristol-Stuhl-Skala Credit: Adobe Stock / ssstocker

Typ 1: Kleine, schwer auszuscheidende Klümpchen

Bei dem ersten Typen kann die Ursache Flüssigkeitsmangel sein, was zu Verstopfung führen kann. Wenn der Stuhlgang sich nur auf ca. 3x pro Woche beschränkt, hängt das vermutlich mit einer Fehlernährung zusammen und sollte ärztlich abgeklärt werden.

Typ 2: Wurstförmig, aber klumpig

Der zweite Typ deutet ebenfalls auf Verstopfung hin und sollte von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden.

Typ 3: Wurstförmig, aber mit Rissen auf der Oberfläche

Hier gibt es keinen Grund zur Sorge.

Typ 4: Wurstförmig, glatt und lang

Wer den vierten Typ bei sich in der Kloschüssel entdeckt, hat Grund zur Freude. So sieht ein gesunder Stuhlgang aus! Der perfekte Stuhl gleitet einfach heraus und hinterlässt keine Spuren am Klopapier.

Typ 5: Weiche Klümpchen mit klaren Rändern

Hier besteht auch noch kein Grund zur Sorge, solange keine anderweitigen Symptome bekannt sind.

Typ 6: Breiige Masse mit ausgefransten Kanten

Typ fünf kann bereits auf Durchfall hindeuten. Hierbei verliert der Körper viel Wasser und gleichzeitig lebensnotwendige Nährstoffe.

Typ 7: Flüssig ohne Substanz

Bei dem siebten Typen handelt es sich ganz klar um Durchfall. Oft wird dieser durch Viren, Bakterien oder Parasiten verursacht. Hier ist es wichtig, genügend zu trinken, damit der Körper den Wasserhaushalt wieder ausgleichen kann. Sollte der Durchfall länger als drei Tage andauern, sollte ein Arzt zurate gezogen werden.

So kannst du deine Darmgesundheit unterstützen

Wer seinem Darm etwas Gutes tun will, sollte auf folgende Dinge achten:

  • Stress vermeiden
  • Ausreichend Schlaf
  • Bewegung im Alltag
  • Regelmäßige Mahlzeiten zu sich nehmen (vorzugsweise 3x Hauptmahlzeiten, 2x Snacks)
  • Präbiotika und Probiotika in die Ernährung einbauen (bspw. Sauerkraut, Kimchi, Jogurt oder Wurzelgemüse)
  • Ballaststoffe essen (bspw. lieber zu Vollkornprodukten greifen)

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Ab wann sollte man zum Arzt?

Wenn du ständig mit Verdauungsproblemen, Übelkeit oder Magenschmerzen zu tun hast, solltest du dich dringend ärztlich abchecken lassen. Besonders, wenn dadurch dein Alltag eingeschränkt wird, wie etwa durch Symptome wie Verstopfung oder Durchfall.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine ärztliche Diagnose. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eine*n Ärzt*in oder Kinderärzt*in kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.

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