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Karriereplanung: Der ideale Plan für deine berufliche Laufbahn

Frau mit braunen Haaren hat die Hände in den Hosentaschen.
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Vorab im Video: Jobsuche: Diese Jobs sind zukunftssicher

Bevor du deine berufliche Laufbahn startest, solltest du dir einen gut überlegten Plan für deine Karriere erstellen.

Du stehst vor der Planung deiner beruflichen Zukunft? Egal, ob du dich nach einer beruflichen Umorientierung sehnst oder du ganz frisch von der Schule kommst: Am Anfang deines Berufseinstiegs solltest du dir immer einen strukturierten Plan für deine beruflichen Ziele machen.

Was man bei der Karriereplanung alles beachten sollte und was die wichtigsten Schritte hierfür sind, erfährst du hier.

1. Karriereplanung: Berufseinstieg & Orientierung

Vielleicht weißt du schon seit du ein Kind bist, was du einmal werden möchtest und bist bis heute nicht von diesem Plan abgerückt. Vielleicht hast du aber auch noch gar keine Idee oder deine Pläne ändern sich täglich.

An erster Stelle bei der Karriereplanung steht die berufliche Orientierung. Zunächst musst du dir gut überlegen, wo du beruflich hin möchtest und was dir Spaß macht.

Bedenken solltest du, dass dein Job einen großen Teil deines Lebens einnimmt. Überlege dir daher gut, in welchem Job du dir vorstellen kannst, acht Stunden täglich zu arbeiten.

Hier kommen einige Fragen, die dir bei der Orientierung helfen können:

  • Was möchte ich beruflich machen?
  • Was macht mir besonders viel Spaß?
  • In welchem Bereich habe ich besonders gute Fähigkeiten? Was liegt mir?
  • Sind mir Arbeitszeiten und die Vereinbarkeit von Job und Familie wichtig und könnte sich meine Einstellung hierzu in Zukunft ändern? Wie wichtig ist mir eine gute Work-Life-Balance?
  • Bin ich bereit, für meine beruflichen Ziele auf gewisse Dinge zu verzichten? Könnte ich mir z.B. einen Umzug in eine neue Stadt oder sogar in ein neues Land vorstellen?

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Strategische Karriereplanung

Zu einer strategischen Karriereplanung gehört zudem die Entscheidung, ob man eine horizontale oder eine vertikale Karriere anstrebt. Dabei handelt es sich um zwei unterschiedliche Wege der beruflichen Entwicklung. Beide haben ihre Berechtigung und können je nach Persönlichkeit, Zielen und Unternehmen attraktiv sein.

Vertikale Karriereplanung (klassische Aufstiegskarriere)

Eine vertikale Karriereplanung bedeutet Karriere im Sinne eines Hierarchie-Aufstiegs. Das Ziel ist es, Positionen mit mehr Verantwortung, Entscheidungsbefugnis oder Gehalt zu erreichen. Bei der vertikalen Karriereplanung geht es um den Aufstieg vom Mitarbeitenden zur Führungskraft (z. B. Teamleitung → Abteilungsleitung → Geschäftsführung).

Dieser Karriereweg ist geeignet für Menschen mit Führungsambitionen und Personen, die sich durch Status und Verantwortung motivieren.

Horizontale Karriereplanung (Fach- oder Projektkarriere)

Eine Horizontale Karriereplanung meint hingegen eine berufliche Weiterentwicklung ohne einen hierarchischen Aufstieg. Das geschieht meist durch eine Spezialisierung oder einen Rollenwechsel.

Hier geht es primär umd die Erweiterung der fachlichen Expertise (z. B. vom Marketing-Allrounder zum SEO-Spezialisten). Du übernimmst Projektleitungen ohne disziplinarische Verantwortung und bildest dich weiter, bleibst aber im gleichen Karrierelevel.

Diese Karrierestrategie ist geeignet für Menschen, die sich fachlich vertiefen oder vielfältig entwickeln möchten und für Personen, die keine Führungsrolle anstreben, aber wachsen wollen. Oft bieten moderne Unternehmen hybride Modelle, bei denen auch Fachexpert*innen viel Anerkennung und Einfluss erhalten.

2. Ausbildung/ Junior-Phase & kurzfristige Karriereziele

Zunächst solltest du entscheiden, ob du für deine beruflichen Ziele eine Ausbildung oder ein Studium brauchst. Natürlich hängt diese Entscheidung auch von deinem Schulabschluss ab. Gerade, wenn du ein Universitätsstudium anstrebst, aber noch kein Abitur hast, musst du entscheiden, ob du zunächst dein Abitur nachholen willst.

Eine Alternative zum Abitur ist das Fachabitur. Die Fachhochschulreife ist ein Schulabschluss in Deutschland, der es dir ermöglicht, an einer Fachhochschule (FH) oder bestimmten Hochschulen zu studieren.

Es ist nicht ganz dasselbe wie das „normale“ Abitur (Allgemeine Hochschulreife), bietet aber sehr gute Möglichkeiten – besonders für praxisnahe Studiengänge.

Hast du schon mal etwas von Ikigai gehört? Wie du mit der japanischen Methode herausfindest, was du beruflich wirklich willst, erfährst du hier: Ikigai-Methode: Wie du deine wahre Berufung findest

Karriereplanung: Was sind Beispiele für berufliche Ziele?

Bei der Entscheidung für eine Karriere kann es helfen, zunächst festzulegen, was du grundlegend beruflich machen möchtest. Willst du anderen Menschen helfen? Willst du etwas vermitteln und anderen etwas beibringen oder willst du einen handwerklichen Job ausüben, weil du nicht nur vor dem Schreibtisch sitzen willst?

Je nach Präferenz kommen dann verschiedene Jobs in Frage. Wir haben ein paar Beispiele für berufliche Ziele für dich zuammengefasst.

Du willst einen Beruf ausüben, in dem du anderen helfen kannst?

Vielleicht ist es dir wichtig, eine sinnstiftende Tätigkeit auszuüben und einen Job zu machen, in dem du anderen Menschen oder auch Tieren hilfst. Soziale Berufe haben viele Vorteile und du gibst der Gesellschaft etwas wieder.

Mögliche Berufsfelder: Arzt oder Ärztin (Medizinstudium), Gesundheits- und Krankenpfleger*in (Ausbildung), Pflegefachfrau oder Pflegefachmann (Ausbildung), Sozialarbeiter*in (Studium Soziale Arbeit oder Ausbildung zum/zur Erzieher*in), Polizist*in (Ausbildung oder Studium), Tierarzt/Tierärztin (Studium), Tierpfleger*in (Ausbildung)

Du hast Lust, etwas kreatives zu machen?

Wer besonders kreativ ist, kann ganz verschiedene Berufszweige einschlagen. Du kannst sowohl mit einem Studium oder einer Ausbildung durchstarten und in verschiedenen Branchen arbeiten.

Mögliche Berufsfälder: Journalist*innen (Studium, Ausbildung, Volontariat), Mediengestalter*innen (Ausbildung), Redakteur*innen (Studium, Ausbildung, Volontariat), Radiomoderator*innen (Studium, Ausbildung, Volontariat), Künstler*in (Ausbildung oder Studium), Innenarchitekt*in (Studium), Make-up-Artist (Ausbildung), Innenausstatter*in (Ausbildung)

Bürjobs, die du in fast jeder Branche ausüben kannst

Viele Jobs sind nicht branchengebunden und werden sowohl in der Industrie als auch im öffentlichen Dienst gebraucht.

Mögliche Berufsfälder: Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement (Ausbildung), Marketing-Manager*in (Studium, Ausbildung, Produktmanager*in (Studium, Ausbildung), Social Media Manager (Studium, Ausbildung), Personalmanager*in (Studium, Ausbildung)

Du willst anderen etwas beibringen?

Dein Ziel ist es, anderen etwas beizubringen? Dann hast du verschiedene praktische Möglichkeiten.

Lehrer*in (Studium) oder als Quereinsteiger*in in einer Berufsschule, Erzieher*in (Ausbildung), Nachhilfeleherer*in (Studium oder Ausbildung), Musiklehrer*in (Studium), Coach (Studium oder Ausbildung), Fitnesstrainer*in (Studium oder Ausbildung), Berater*in (Studium oder Ausbildung), Tauchlehrer*in (Ausbildung), Ausbilder*in (Studium oder Ausbildung)

Du willst mit Menschen arbeiten bzw. magst den Kontakt zu Kunden?

Du willst etwas mit Menschen machen und liebst es, mit anderen zu kommunizieren? Dann wären Berufe, die mit einem engen Kundenkontakt verbunden sind, genau das Richtige für dich.

Kaufmann/-frau im Einzelhandel (Ausbildung), Maskenbildner*in (Ausbildung), Kosmetiker*in (Ausbildung), Augenoptiker*in (Ausbildung), Automobilkaufmann/-frau (Ausbildung), Fotograf*in (Ausbildung)

Du willst einen handwerklichen Job ausüben?

Ein handwerklicher Beruf ist perfekt für alle, die etwas mit ihren Händen erschaffen wollen und nicht studieren möchten. Wer ein Handwerk erlernt, ist auf dem Jobmarkt in jedem Fall sehr gefragt. Denn Handwerker*innen werden überall gesucht. In der Regel brauchst du für einen handwerklichen Job eine Ausbildung.

Doch auch als Handwerker*in kannst du dich weiterbilden und zum Beispiel zusätzlich Meister werden. Dann kannst du dich selbstständig machen und einen eigenen Betrieb eröffnen.

Tischler*in (Ausbildung), Bäcker*in (Ausbildung), Mechatroniker*in (Ausbildung), Klempner*in (Ausbildung), Maurer*in (Ausbildung), Präzisionswerkzeugmechaniker*in (Ausbildung), Dachdecker*in (Ausbildung), Goldschmied*in (Ausbildung)

Auch lesen: Berufe der Zukunft: Diese Jobs sind mega gefragt

3. Aufbau-Phase und Vertiefung deiner beruflichen Karriere

Nachdem du eine bestimmte berufliche Laufbahn eingeschlagen hast, geht es an die Vertiefung. Je nachdem, was du beruflich machen möchtest, hast du einen längeren oder einen kürzeren Ausbildungsweg. Als Psychotherapeut*in zum Beispiel musst du zunächst ein Psychologiestudium absolvieren, das in der Regel sechs Jahre geht, danach folgt jedoch erst die vertiefende Ausbildung zum Therapeuten oder zur Therapeutin.

Ähnlich lange Ausbildungen finden sich bei Mediziner*innen und bei Jurist*innen. Bei beiden Berufsfeldern folgt auf das Grundstudium noch eine Vertiefung. In der Medizin Facharzt genannt, je nachdem, ob du zum Beispiel als Dermatolog*in, als Gynäkolog*in oder auch als Kardiologe*in arbeiten willst.

Auch lesen: Make it happen! 5 lebensechte Karrieretipps, die wirklich Sinn machen

Auch Jurist*innen legen sich in der Regel auf einen bestimmten Fachbereich fest. Sie werden dann zum Beispiel Fachanwalt bzw. Fachanwältin für Erbrecht, Familienrecht oder Arbeitsrecht.

Auch wenn du deine Kernausbildung oder dein Grundstudium abgeschlossen hast und in deinem Berufsfeld keine Vertiefung mehr folgt, kannst du dich beruflich immer weiterentwickeln, auch wenn du bereits mitten im Berufsleben steckst.

Was für die Vertiefung deiner Karriere besonders wichtig ist, sind Soft Skills, Weiterbildungen und Umschulungen.

Frau mit Tablet steht im Büro und lacht.
Auch wer bereits eine bestimmte Karriere eingeschlagen hat, kann sich noch weiterentwickeln. Credit: Getty Images

Weiterbildung und Qualifizierung

Wenn du im Berufsleben bereits Fuß gefasst hast, kannst du dich trotzdem mit gezielten Weiterbildungen in deinem Bereich spezialisieren oder neue Felder erschließen. Hierzu bieten sich folgende Möglichkeiten an:

Zertifikatskurse: Kurze, berufsbegleitende Kurse (z. B. Projektmanagement, Online-Marketing, IT-Schulungen).

Fernstudium: Flexibel von zu Hause aus, oft mit Bachelor- oder Masterabschluss möglich (z. B. über Anbieter wie IU, FernUni Hagen, oder AKAD).

IHK-Weiterbildungen: Sehr anerkannt in Deutschland, etwa zum Wirtschaftsfachwirt, Betriebswirt oder Fachwirt in verschiedenen Branchen.

Online-Plattformen: Coursera, LinkedIn Learning, edX oder Udemy bieten flexible Kurse zu fast jedem Thema.

Diese Weiterbildungs-Optionen gibt es:

MöglichkeitBeschreibung
Berufsbegleitendes StudiumNeues Fachwissen, höhere Abschlüsse
Zertifikatskurse / Micro-DegreesSchnelle, praxisnahe Weiterbildung
Fachwirt, Betriebswirt (IHK)Praktische und anerkannte Zusatzqualifikationen
Karrierewechsel / QuereinstiegNeuanfang in einem neuen Bereich
SelbstständigkeitEigene Projekte oder Unternehmen gründen
Coaching / MentoringPersönliches Wachstum durch gezielte Förderung
AuslandserfahrungArbeit im Ausland oder internationale Projekte

Soft Skills und persönliche Entwicklung

Der Aufbau von Soft Skills ist für deine weitere berufliche Laufbahn enorm wichtig, weil sie dir helfen dich weiterzuentwickeln. Bei Soft Skills handelt es sich um persönliche, soziale und kommunikative Fähigkeiten, die sich auf das Verhalten und den Umgang mit anderen Menschen beziehen. Sie unterscheiden sich von den Hard Skills, die fachliches Wissen und technische Qualifikationen betreffen.

  • Kommunikationstraining: Wer gut kommuniziert, verhandelt und Konflikte löst, kommt oft schneller weiter.
  • Selbstmanagement: Zeitmanagement, Resilienz, Stressbewältigung – diese Kompetenzen sind Gold wert.
  • Networking: Beziehungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens aufbauen kann Türen öffnen, von denen du heute noch nichts ahnst.

Mehr zum Thema Soft Skills liest du hier: Soft Skills im Job: Darum sind sie so wichtig für den Berufserfolg

Aufstieg innerhalb deines Unternehmens

Gerade wenn du dich weiterentwickelt und weitergebildet hast und sogar neue Aufgaben angenommen hast, kannst du innerhalb deines Unternehmens aufsteigen. In der Regel übernimmst du zusätzlich mehr Verantwortung. Diese Optionen gibt es für den Aufstieg innerhalb deines Unternehmens:

  • Führungspositionen: Durch gezielte Trainings, Mentoring oder Coaching kannst du dich auf Führungsrollen vorbereiten (Teamleitung, Bereichsleitung etc.).
  • Spezialisierungen: In vielen Firmen kannst du Fachkarrieren machen – du wirst Expert*in in einem Gebiet, ohne unbedingt Personalverantwortung übernehmen zu müssen.
  • Interne Wechsel: Der Wechsel in eine andere Abteilung bringt oft neue Impulse und kann deine Karriere ebenfalls beschleunigen.

Berufswechsel oder Quereinstieg

Quereinstieg in neue Branchen: Besonders gefragt sind Quereinsteiger*innen z. B. in IT (z. B. Data Analyst, Web Development), Pflege, Erziehung oder im Bildungsbereich.

Berufliche Neuorientierung: Wenn du merkst, dass dein aktueller Job dich nicht erfüllt, ist ein Wechsel keine Seltenheit mehr – auch Mitte 30, 40 oder 50!

Aufbau eines eigenen Business: Selbstständigkeit (z. B. als Beraterin, Coach, Freelancerin) bietet neue Freiheiten und Entwicklungschancen.

Lesetipp: 10 Jobs, in denen Frauen richtig viel verdienen können

Es ist nie zu spät, sich beruflich neu zu erfinden oder weiterzuentwickeln. Heute mehr denn je wird lebenslanges Lernen erwartet und geschätzt – auch bei Arbeitgeber*innen!
Ob kleine Schritte wie ein Kurs oder große Veränderungen wie ein Branchenwechsel: Du gestaltest deine berufliche Reise selbst.

Karriereplanung für Frauen

Was man bei der Karriereplanung nie vergessen sollte, ist die eigene Work-Life-Balance. Gerade für Frauen und Mütter ist die Vereinbarkeit von Job und Familie nach wie vor eine riesengroße Challenge. Denn leider ist es meist immernoch die Frau, die sich überwiegend oder allein um die Care-Arbeit kümmert.

Mehr dazu, liest du hier: Mama und Karrierefrau: So meisterst du den Balanceakt

Gerade für Frauen ist die Karriereplanung mit besonderen Herausforderungen verbunden. Daher ist es besonders wichtig, sich so früh wie möglich mit den eigenen Träumen und Zielen auseinander zu setzen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser planen zu können.

Im Hinblick auf deine Berufswahl bedeutet das eben auch, sich Gedanken darüber zu machen, ob du dir vorstellen kannst einen bestimmten Job auch als Mama weiter auszuüben. Für Eltern sind Jobs, in denen Homeoffice und/oder Gleitzeit möglich ist, besonders praktisch.

Als Frau solltest du zudem in den Austausch mit deinem Partner*in und deiner Familie gehen und früh planen, wie die Care-Arbeit aufgeteilt wird. Nur so kannst du sicherstellen, dass du und dein*e Partner*in gleichberechtigt euren beruflichen Ziele nachgehen könnt. Kommunikation und eine gute vorausschauende Planung sind hier das A und O.