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Quiet Quitting: Das hat es mit dem TikTok Trend auf sich

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Quiet Quitting: Das hat es mit dem TikTok Trend auf sich

Schon mal was von Quiet Quitting gehört? Der Trend geht vor allem auf TikTok viral. Ganz grundlegend legen Arbeitnehmer*innen hier eine andere Arbeitsmoral an den Tag und arbeiten nicht mehr als sie müssen. Neugierig geworden? Bei uns erfahrt ihr mehr über das Phänomen.

Schon mal was von Quiet Quitting gehört? Der Trend geht vor allem auf TikTok viral. Ganz grundlegend legen Arbeitnehmer*innen hier eine andere Arbeitsmoral an den Tag und arbeiten nicht mehr als sie müssen. Neugierig geworden? Bei uns erfahrt ihr mehr über das Phänomen.

Wenn du viel auf Social Media unterwegs bist, hast du vermutlich schon mal etwas von dem Begriff „Quiet Quitting“, zu Deutsch so viel wie „stille Kündigung“ gehört. Der Trend geht besonders auf TikTok viral. Bei Quiet Quitting kündigt man nicht wirklich seinen Job. Du gehst nach wie vor zur Arbeit und erledigst deine Aufgaben, erfüllst deine Pflichten, aber eben auch nicht mehr.

Es geht darum, auf der Arbeit nur noch das Nötigste zu machen und sich nicht mehr für den Job zu verausgaben. Erfahrt bei uns, woher Quiet Quitting kommt und welche Gefahren der Trend birgt.

Quiet Quitting hat seinen Ursprung bei TikTok

Dass einem Quiet Quitting vor allem auf Social Media häufig begegnet, ist kein Wunder. Denn hier hat der Trend auch seinen Ursprung. Geprägt wurde „Quiet Quitting“ durch den TikToker Zaid Zepplin. Sein Video von Juli 2022 wurde bereits von mehr als 3,6 Millionen Menschen geklickt.

Die Kernaussage des Videos: „Arbeit ist nicht dein Leben.“ Du kündigst nicht deinen Job, aber du machst Schluss damit, dein ganzes Leben nach der Arbeit zu richten. Der Anklang ist enorm. Ein User kommentiert das Video mit den Worten: „Ich habe vor sechs Monaten still gekündigt und wisst ihr was? Dieselbe Bezahlung, dieselbe Anerkennung. Eigentlich ist alles gleich. Dafür habe ich weniger Stress.“ Der Kommentar wurde bereits von über 13 Tausend Usern gelikt.

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Insbesondere die Generation Z wird mit diesem Trend in Verbindung gebracht. Ihnen wird oft nachgesagt, dass sie eine andere Arbeitsmoral haben als zum Beispiel die Millennials. Der Fokus der Generation Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurde, liegt weniger auf Job und Karriere, sondern mehr auf Freizeit und einer guten Work-Life-Balance. Ob Vertreter der Generation Z wirklich eher Quiet Quitting betreiben, ist fraglich.

Dennoch scheint das Prinzip von Quiet Quitting bei vielen den Nagel auf den Kopf zu treffen. Sich für den Job zu verausgaben oder gar einen Burn-Out zu riskieren, kommt bei Quiet Quittern nicht infrage.

Auch muss Quiet Quitting nicht bedeuten, dass Angestellte weniger Engagement zeigen. Im Gegenteil, aus ihrer Sicht ist die Mehrarbeit überflüssig, wie der TikTok-Kommentar von oben beweist. Stattdessen hat man viel mehr Zeit für sein Privatleben.

Was führt zu Quiet Quitting?

In Deutschland machen laut Statistischem Bundesamt 12 % der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen regelmäßig Überstunden. Wenn man täglich nur 10 Minuten länger arbeitet, kommt man bei 230 Arbeitstagen im Jahr auf mehr als 38 Überstunden. Doch nicht nur das: Auch nach der Arbeitszeit sind viele noch erreichbar. Sie arbeiten auch an ihren freien Tagen, zum Beispiel am Wochenende oder checken sogar im Urlaub ihre E-Mails.

Doch was führt zu Quiet Quitting? Einer der Hauptgründe, warum sich Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen für diesen Schritt entscheiden, ist mangelnde Wertschätzung im Job. Die wenigsten von uns haben wahrscheinlich schon mal erlebt, dass sich der Chef oder die Chefin persönlich bei einem bedankt, weil man so viele Überstunden gemacht hat. Wenn man dann noch ständig im Urlaub Anrufe von der Arbeit bekommt, wird der Unmut immer größer.

Die Konsequenz? Man sieht es gar nicht mehr ein, sich für den Job zu verausgaben. Warum auch? Eine Gehaltserhöhung bekommt man dadurch in aller Regel nicht. Dass sich Arbeitnehmer*innen dann aktiv dazu entscheiden, weniger zu arbeiten, ist eine naheliegende Folge und so kommt es zu Quiet Quitting.

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Eine stille Rebellion ist problematisch

Allerdings hat Quiet Quitting auch Schattenseiten. Im Grunde sind Quiet Quitter unzufrieden mit ihrem Job. Statt Dinge, die sie stören, offen anzusprechen, leiden sie im Stillen und ziehen ihre Konsequenzen heimlich. Ändern wird sich dadurch aber nichts an ihrer Job-Situation.

Sinnvoller wäre eine offene Gesprächskultur. Wenn einen die viele Mehrarbeit stört, sollte man das offen ansprechen können und gemeinsam mit den Vorgesetzten nach Lösungen suchen.

Karriere, Beruf und Berufung – trau dich und beschäftige dich aktiv mit deinen beruflichen Zielen. Lies dich ein und vernetze dich mit anderen. So wirst du nach und nach deine Bestimmung finden und kannst einen Beitrag leisten. Dein beruflicher Erfolg liegt in deiner Hand.