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Pannenhilfe beim Backen: Die 7 besten SOS-Tipps

Pannenhilfe beim Backen: Die 7 besten SOS-Tipps
Pannenhilfe beim Backen: Die 7 besten SOS-Tipps Credit: Getty Images/iStock

Der Kuchen ist innen noch feucht, aber oben verbrannt? In unseren SOS-Tipps verraten wir, wie ihr jeden Kuchen retten und verwerten könnt!

Inhaltsverzeichnis

„Ich backe nie wieder!“ Wahrscheinlich habe ich mir das schon hundertmal geschworen. Wenn der Kuchen, die Muffins oder anderes Gebäck nicht wie gewünscht aus dem Ofen kommt, ist der Frust groß. Aber hey, Übung macht den Meister und außerdem kann man selbst den missratensten Kuchen retten. Zumindest meistens.

Wir wollen uns deshalb anschauen, welche Pannenhilfe es für verhunztes Gebäck gibt. Damit meine ich einfache SOS-Tipps, die dann greifen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen bzw. der Kuchen verkohlt ist. Sozusagen zur Schadensbegrenzung, damit niemand das Missgeschick mitkriegt.

Neben Klassikern wie Kuchen, der von außen schwarz und von innen feucht ist, erfahrt ihr hier, wie ihr Kuchen stürzen könnt, wenn er vermeintlich in der Form festsitzt. Und ich zeige euch, wie man Kuchenreste verwerten kann – nur für den Fall, dass alle anderen Erste-Hilfe-Methoden scheitern.

Lesestoff: Das sind die 9 häufigsten Fehler beim Backen

Wichtig: Wie so oft im Leben heißt es auch beim Backen: Read the fucking Manual! Den meisten Ärger könnt ihr euch sparen, wenn ihr vor dem Backen das Rezept genau lest und euch an die Zutatenmengen haltet – und außerdem euren Backofen kennt.

1. Kuchenpanne: Kuchen verbrennt oben

Das Gute bei dieser Kuchenpanne: Man sieht das Unglück frühzeitig kommen und kann rechtzeitig handeln, um den Kuchen zu retten. Wenn die Backzeit noch nicht rum ist und ihr bemerkt, dass euer Kuchen oben schwarz wird (oder brauner, als euch lieb ist), tut ihr Folgendes.

Den Kuchen mit Backpapier bedecken. Dadurch verhindert ihr, dass ihn die Oberhitze kalt bzw. heiß erwischt und er noch dunkler wird. Habt ihr gerade kein Backpapier zur Hand, könnt ihr ein weiteres Backblech auf die Ofenleiste darüber schieben, damit der Kuchen aus der „Sonne“ kommt.

Den Kuchen eine Einschubhöhe tiefer legen. Bei diesem Tuning der besonderen Art vergrößert ihr den Abstand zur Hitzequelle von oben. Hierfür aber unbedingt Ofenhandschuhe anziehen oder Küchenhandtücher zur Hilfe nehmen, sonst verbrennt zwar nicht der Kuchen, aber eure Finger.

Die Temperatur oder Garzeit reduzieren. Das ist der Notfallplan, wenn der Kuchen schon sehr dunkel ist. Bevor ihr den Kuchen aus dem Ofen nehmt, solltet ihr bei verkürzter Garzeit unbedingt die Stäbchenprobe machen. Das Gebäck nur herausziehen, wenn kein Teig mehr am Stäbchen kleben bleibt.

So lässt sich das Back-Problem vermeiden: Haltet euch an die Temperaturangabe im Rezept. Der Kuchen wird nicht schneller gar, wenn der Ofen heißer ist. Im Gegenteil, er bleibt innen feucht und roh und wird am Rand schwarz.

2. Kuchenpanne: Kuchen wird unten schwarz

Die meisten Kuchen werden bei Ober-/Unterhitze gebacken. Dabei kann es dem armen Gebäck nicht nur von oben, sondern auch von unten zu warm werden. Hier die besten Back-Tipps für Kuchen, der unten schwarz wird.

Zweites Blech unterschieben. Das ist quasi das Gegenmodell zur Oberhitze. Da Kuchen ohnehin nie ganz auf dem Herdboden gebacken werden sollte, habt ihr unter der Kuchenschiene noch Platz für ein weiteres Ofenblech, das die Hitze nach oben abpuffert.

Puffer mit Zeitungen schaffen. Alternativ könnt ihr zwischen Kuchenform und Rost einen Stapel Zeitungspapier legen, um so den Abstand zur Hitze von unten zu vergrößern.

So lässt sich das Back-Problem vermeiden: Am besten immer den Kuchen auf mittlerer Schiene backen, dann stehen die Chancen gut, dass er gleichmäßig gart und ihr habt noch Luft nach unten, wenn es hart auf hart kommt.

3. Kuchenpanne: Der Kuchen ist zu trocken

Perfekter Kuchen ist im Inneren schön zart und saftig. Doch kommt der Kuchen trocken und steinhart aus dem Ofen, könnt ihr auch dagegen etwas tun.

Kuchen in Flüssigkeit oder Sirup tränken. Schnappt euch einen Zahnstocher oder Schaschlikspieß und bohrt damit ein paar Löcher in die Oberseite des Kuchens. Darüber träufelt ihr frischen Zitronensaft. Durch die Löcher sickert der Saft ein und frischt den Teig innen auf. Für neutralen Geschmack könnt ihr Milch nehmen.

Rührkuchen mit Zitronensaft oder Milch tränken, um ihn saftiger zu machen
Credit: Getty Images/iStock

So lässt sich das Back-Problem vermeiden: Das beste Rezept gegen eine harte Kuchenkruste ist Warten. Lasst den Kuchen 5 Minuten in der Form auskühlen, ehe ihr ihn stürzt. Viel länger solltet ihr ihn aber nicht drinlassen, sonst weicht das Schwitzwasser in der Kuchenform das Gebäck zu stark auf. Mein Geheimtipp für fluffige Rührkuchen: Ein Ei mehr als vorgeschrieben darin verbacken! Und das Mehl sieben.

4. Kuchenpanne: Der Kuchen sitzt fest

Wenn der Kuchen in der Form festsitzt und sich nicht stürzen lässt, heißt es, Ruhe bewahren. Jetzt nicht nervös werden und den Kuchen durchschütteln, das mag er gar nicht.

Kuchenrand mit einem Messer lockern. Vorsichtig den Innenrand der Kuchenform mit dem Messer abfahren, um festgebackene Kuchenreste zu lockern. Anschließend dreht ihr den Kuchen mit der Öffnung nach unten auf ein Küchenrost. Jetzt ganz liebevoll auf den Boden der Form klopfen. Dann sollte sich der Kuchen lösen.

Feuchtes Küchentuch auf die Kuchenform legen. Dazu befeuchtet ihr das Handtuch mit Wasser und legt es auf die Rückseite der Kuchenform. Alternativ könnt ihr es mit einem kalten Wickel versuchen. Durch den Temperaturschock flutscht der Kuchen angeblich aus der Form.

Schocktherapie in der Gefriertruhe. Stellt den Kuchen samt Form für eine Stunde ins Tiefkühlfach. Durch die Kälte zieht sich der Teig zusammen, der Kuchen schrumpft und lässt sich leichter lösen. Aber bitte nicht zu lang tieffrieren, sonst weicht der Kuchen auf.

Kuchenform fetten und mehlen, damit sich der Kuchen besser löst
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So lässt sich das Backproblem vermeiden: IMMER die Kuchenform fetten und mit (Panier-)Mehl bestäuben. Dadurch verhindert ihr, dass der Teig an der Form festbackt und stecken bleibt. Damit Schokokuchen später keine hellen Mehlränder hat, könnt ihr bei dunklen Kuchen Backkakao zum „Bemehlen“ nutzen.

Tipp: Habt ihr die Kuchenform mit Backpapier ausgelegt (etwa bei Biskuitböden) und bekommt ihr das Papier nicht mehr abgezogen? Bestreicht das Backpapier mit Wasser, dann sollte es sich besser entfernen lassen.

5. Kuchenpanne: Der Kuchen ist zerbrochen

Manche Kuchenformen wie der Gugelhupf haben eine eingebaute Sollbruchstelle, wo der Kuchen beim Stürzen leicht bricht. Nicht weiter tragisch, denn auch solche Beschädigungen am Kuchen lassen sich easy verarzten.

Guss oder Marmelade als essbarer Kitt. Schneidet die abgebrochene Kuchenecke aus der Form und klebt sie mit Fruchtaufstrich oder Schokoladenglasur wieder fest. Die Bruchstelle kaschiert ihr, indem ihr dem Kuchen einen Guss verpasst. Genauso könnt ihr über braune Stellen (die ihr vorher wie bei verbranntem Toastbrot mit einer Reibe abschaben solltet) hinwegtäuschen.

Im Video: Schokolade über dem Wasserbad schmelzen

Pannenhilfe beim Backen: Die 7 besten SOS-Tipps

So lässt sich das Backproblem vermeiden: Engstellen an Kuchenformen vor dem Backen besonders gut fetten. Außerdem den Kuchen etwas länger (ca. 10 Minuten) in der Form abkühlen lassen, damit er sich setzen kann. So ist er etwas abgehärtet und bricht (hoffentlich) nicht so schnell.

> Besser lösen lassen sich Kuchen auch aus Silikonbackformen, wie hier bei Amazon.*

6. Kuchenpanne: Die Muffins sind nicht aufgegangen

Flache Muffins sind kein Grund zum Heulen, auch wenn man sich optisch mehr erhofft hätte. Mit diesem Trick könnt ihr kleine Küchlein größer wirken lassen.

Muffins halbieren und befüllen. Einfach den Muffin horizontal aufschneiden. Die untere Hälfte dick mit Cupcake-Frosting bestreichen oder bespritzen und die andere Hälfte wie bei einem Hamburger oben drauf setzen. So ist der Muffin höher und lässt sich gleichzeitig leichter essen als normale Cupcakes mit Topping oben drauf.

Mit Frosting zwischen den Hälften wirken Muffins größer
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So lässt sich das Backproblem vermeiden: Sofern ihr euch an die Rezeptangaben zu Triebmitteln wie Backpulver gehalten habt, kann die Ursache für die flachen Muffins nur die Form sein.

Habt ihr versucht, Cupcakes in Papierförmchen zu backen? Das geht immer schief, denn das Papier hat nicht genug Kraft, um den Teig zusammenzuhalten. Dadurch breitet er sich beim Backen aus und wird zum Fladen. Also besser eine richtige Muffinform nehmen oder auf festere Pappformen (hier bei Amazon)* oder wiederverwendbare Silikonformen (hier bei Amazon)* zurückgreifen.

Tipp für gleich große Muffins: Profis messen die Portion mit einem Eislöffel ab. Ein gefüllter Löffel entspricht der perfekten Menge für einen Muffin. Und schwupps, müsst ihr niemandem mehr erklären, warum der eine Muffin größer als der andere ist.

Auch lesen: Kuchen im Waffelbecher: Bei diesen Cupcakes könnt ihr ALLES mitessen!

7. Kuchenpanne: Der Kuchen bröckelt beim Schneiden

Sehr nervig, aber nicht wirklich eine Backpanne. Es liegt meist nur an der falschen Schneidetechnik, dass der Kuchen bröckelt. Statt das Gebäck beim Schneiden zusammenzudrücken, solltet ihr es „sägen“, sprich das Messer immer wieder vor- und zurückbewegen. Übrigens die gleiche Taktik, die euch beim Holzblocksägen auf Hochzeiten zum Erfolg führt!

Kuchen-Klitsch: So könnt ihr Kuchenreste verwerten

Klingt fies und ist es auch: Der Klitsch ist das Todesurteil jedes Kuchens. Gemeint ist damit die feucht-pappige Konsistenz, die ein Kuchen innen bekommen kann, wenn er nicht richtig gebacken wurde. Meist steckt zu viel Flüssigkeit dahinter – entweder durch zu viele Früchte oder wenn ihr es zu gut gemeint und mehr Milch oder Eierlikör (ich bekenne mich schuldig!) als im Rezept verwendet habt.

Noch ein möglicher Grund für verklitschte Kuchen: Eine zu hohe Ofentemperatur. Die verursacht, dass die Außenkruste zu hart wird und die Feuchtigkeit quasi im Kuchen gefangen bleibt. Das Gemeine: Klitsch zeigt sich erst, wenn es zu spät für eine Pannenhilfe ist. Dann muss man in den sauren Apfel beißen und kann nur noch die Teile vom Kuchen genießen, die nicht matschig verbacken sind.

Kuchenreste lassen sich super als Cake-Pops verwerten
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Steht Besuch auf der Matte und hat schon den leckeren Kuchenduft in der Nase, könnt ihr euch einfach behelfen. Mischt die Kuchenreste mit Quark und formt daraus Kugeln. Wenn ihr mehr Zeit habt, könnt ihr die Cake-Pops noch mit Zuckerguss glasieren und dekorieren. Da merkt niemand, dass ihr ursprünglich etwas ganz anderes im Sinn hattet!

Clevere Alternative: Die Kuchenreste als Boden für einen Cheesecake nutzen. Unter Umständen müsst ihr die Kuchenmasse dazu noch mit flüssiger Butter vermengen, damit alles zusammenhält. Jetzt noch eine Frischkäsefüllung oben drauf, in den Kühlschrank damit und fertig.

Auch lesen: Schneller Käsekuchen: 3 Cheesecake-Rezepte für Faule

Mehr Tipps zur Pannenhilfe beim Backen

Die meisten unserer Tipps bei Kuchenpannen stammen aus dem „Grundbackbuch“ von Dr. Oetker. Das Buch ist eine Art Backfibel für Anfänger und Fortgeschrittene und bietet neben tollen Back-Hacks auch jede Menge Rezepte für Grundteige und Co.

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