Ein gemütlicher Herbstabend vor zwei Jahren… Ich saß auf dem Sofa, als mein Kater plötzlich einem Käfer auf dem Wohnzimmerteppich nachgejagt ist. Eklig, dachte ich mir, aber nicht ungewöhnlich. Schließlich öffne ich häufig zum Lüften die Balkontür gleich hinter dem Sofa. Doch dann der Schreck: Beim genaueren Hinsehen habe ich noch einen Käfer entdeckt. Und noch einen. Und als ich beim Anheben des Teppichs gesehen habe, dass sich außerdem zig Larven in den Fasern versteckt haben, wurde aus dem Schreck ganz schnell Panik.
Mein Teppich war zum Glück nicht teuer, denn er hat den Befall nicht überstanden und ist geradewegs im Müll gelandet. Dafür habe ich mich zu sehr vor den vielen Insekten geekelt, die sich wohl über Wochen unbemerkt in dem Textil verbreitet haben.
Damit dir nicht das Gleiche passiert, liest du hier, woran du rechtzeitig einen Befall der Schädlinge bemerkst und wie du sie mit Hausmitteln wieder loswirst.
Woran erkenne ich Teppichkäfer und ihre Larven?
Der Teppichkäfer (Anthrenus scrophulariae), auch Braunwurz-Blütenkäfer genannt, gehört zur Familie der Speckkäfer. Die Tiere sind nur rund 3 bis 4 Millimeter klein, haben einen ovalen Körper und auf den schwarzen Flügeldecken kleine rote und weiße Flecken.
In der Natur leben Teppichkäfer in Vogelnestern oder an Blüten, wo sie Nektar und Pollen fressen. Doch wenn die weiblichen Käfer im Mai oder Juni nach einem warmen, geschützten Ort für ihre Eier suchen, landen sie gern in unseren Wohnungen. Besonders attraktiv: Wollteppiche, Kleidung aus Schafswolle, Pelze oder Bettkästen, in denen sich Haare und Hautschuppen sammeln.
Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die Larven – die sind rund 5 Millimeter groß, stark behaart und schwarz-braun. Und genau diese Larven sind es, die fressen, was sie finden können: Keratinhaltige Materialien wie Wolle, Federn, Haare oder Seide. Nach mehreren Häutungen verpuppen sie sich im Herbst, bevor sie sich schließlich zum Käfer entwickeln.
So erkennst du einen Befall
Da die Larven Dunkelheit lieben, sind sie oft in Dielenritzen, Bettkästen oder Kleiderschränken zu finden. Wenn du den Verdacht hast, dass Teppichkäfer eingezogen sind, kannst du Klebefallen aufstellen (gibt es hier bei Amazon*). Sie helfen, das Ausmaß des Befalls einzuschätzen, reichen aber meist nicht aus, um sie vollständig zu beseitigen.
Weitere Hinweise auf einen Befall können Löcher in Teppichen, Kleidung oder Decken sein. Auch kleine Larvenhüllen deuten darauf hin, dass es sich um Teppichkäfer handelt.
Teppichkäfer bekämpfen – Schritt für Schritt
1. Gründlich reinigen
Der wichtigste Schritt: gründliche Sauberkeit.
- Sauge alle Teppiche, Ritzen, Fußleisten und Polstermöbel sorgfältig ab – und entsorge den Staubsaugerbeutel sofort, damit sich Larven nicht darin vermehren.
- Waschbare Textilien solltest du bei mindestens 60 Grad waschen.
- Empfindliche Stücke kommen am besten für zwei bis drei Tage in Plastikbeutel verpackt ins Gefrierfach. Das tötet Eier und Larven ab.
- Eine Dampfreinigung kann ebenfalls helfen, besonders bei Wollteppichen oder Polstermöbeln. Einen Dampfreiniger kriegst du hier bei Amazon*. Alternativ kannst du ein professionelles Gerät auch bei vielen Drogeriemärkten ausleihen bzw. mieten.
2. Mit Hausmitteln gegen Teppichkäfer
Natürliche Mittel sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch effektiv:
- Wische Stellen, an denen du Larven oder Käfer entdeckt hast, mit einer Mischung aus Essig und Wasser (1:1) aus. Dazu gehören zum Beispiel Kleiderschränke oder Bettkästen.
- Teppichkäfer können den Geruch von Lavendel und Zedernholz nicht ausstehen. Platziere daher Lavendelsäckchen, ätherische Öle oder Zedernholzstücke (gibt es hier bei Amazon*) an Orten, von denen du das Ungeziefer fernhalten möchtest.
- Kieselgur bzw. Diatomeenerde ist ein natürliches Biozid, das aus den Schalen abgestorbener Kieselalgen besteht. Das feine Pulver wirkt mechanisch: Es verletzt den Panzer der Käfer, wodurch sie austrocknen und sterben. Aber Vorsicht beim Umgang – Handschuhe und Maske tragen!
3. Wenn nichts hilft
Bei starkem Befall oder wenn du die Quelle nicht findest, kann es sinnvoll sein, eine professionelle Schädlingsbekämpfung hinzuzuziehen. Die Profis erkennen, woher die Käfer kommen, und behandeln gezielt.
Wie beuge ich Teppichkäfern vor?
Das Allerwichtigste ist es, regelmäßig und gründlich zu saugen. Auch unter Möbeln und in dunklen Ecken (das war mein Fehler: Ein Teil meines Teppichs lag unter dem Sofa und dieses habe ich nicht regelmäßig verschoben, um wirklich den gesamten Teppich zu reinigen).
Kleidung, die du nur selten trägst (und daher selten anschaust und wäschst), solltest du zudem lieber in Kunststoffboxen lagern, damit die Käfer sich dort nicht unbemerkt einnisten können. Außerdem ist es sinnvoll, Fliegengitter an Fenstern anzubringen, um die Weibchen davon abzuhalten, drinnen ihre Eier abzulegen.

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Eine Jauche aus Brennnesseln ist ein wirksames Hausmittel gegen Unkraut.

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