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Ist es schlimm, wenn ich abgelaufene Sonnencreme verwende?

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Das solltest du über die Haltbarkeit von Sonnencreme wissen!

Die Sonne ist weg, die Sonnencreme aber noch halbvoll. Meist landet sie jetzt erstmal in einem Badezimmerschrank, bevor sie irgendwann wieder herausgekramt wird. Sollte ich den Sonnenschutz überhaupt noch verwenden? Kann das Produkt schlecht werden? Sind abgelaufene Cremes schädlich? Wir haben Antworten.

Die Sonne scheint, wir brauchen Sonnencreme. Bevor wir uns neue Produkte besorgen, schauen wir erstmal nach, was unsere Vorräte noch so hergeben. Und tatsächlich, da versteckt sich wirklich noch die eine oder andere Tube aus der Vorsaison. Halbvoll, angebrochen, vielleicht sogar abgelaufen. Sollte ich die Sonnencreme noch verwenden? Wir haben Antworten.

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Obwohl wir uns im Sommer wie wild mit Sonnencreme einschmieren, wird die eine oder andere Tube aus unserem Beauty-Repertoire am Ende doch nicht leer. Kennt ihr das? Schließlich landen die halbvollen Produkte in irgendeinem Badezimmerschrank und geraten dort erstmal in Vergessenheit.

Hier bleiben die großen Tuben sie dann so lange versteckt, bis wir sie wieder suchen und hervorkramen – meist, wenn es plötzlich wieder warm wird, der Wetterbericht Sonne voraussagt oder eine Urlaubsreise ansteht.

Soweit, so gut. Die Frage, die sich aber viele wahrscheinlich schon mal gestellt haben, ist: Kann die Sonnencreme eigentlich ablaufen? Sollte ich bereits angebrochene Tuben noch verwenden? Lässt der Sonnenschutz eventuell nach oder was kann passieren?

Eins schon mal vorweg: Abgelaufene Sonnencreme zu benutzen ist besser, als überhaupt keinen Sonnenschutz zu verwenden. Aber: Man ist immer auf der sicheren Seite, wenn man seine angebrochenen Tuben und Sprays am Ende der Saison entsorgt und sich im nächsten Jahr neue Produkte zulegt. Weshalb, erklären wir.

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Wie lange ist Sonnencreme haltbar?

Manchmal kauft man ja auf Vorrat. Oder vielleicht einfach zu viel. Das kann auch Sonnencreme betreffen. Deshalb ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass man mal ein ungeöffnetes und noch nicht benutztes Sonnenschutzmittel bei sich zu Hause im Schrank findet. Und nun? Ist es noch haltbar?

Wer jetzt nach einem Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Packung Ausschau hält, sucht meist vergebens. Denn in der gesamten Europäischen Union muss ein Kosmetikprodukt nur ein Mindesthaltbarkeitsdatum tragen, wenn es weniger als 30 Monate haltbar ist. Darauf weist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hin.

Produkte, die also länger als 30 Monate haltbar sind – wie die meisten Sonnencremes – brauchen diese Kennzeichnung nicht. In der Regel sollen Sonnenschutz-Präparate mindestens 30 bis 36 Monate haltbar sein. Vorausgesetzt, sie sind ungeöffnet und werden in dieser Zeit kühl und trocken gelagert.

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Wie lange ist geöffnete Sonnencreme haltbar?

Sobald die Sonnencreme geöffnet wurde, tickt die Uhr. Wie lange man das Produkt jetzt verwenden kann, zeigt ein kleiner, geöffneter Cremetiegel an, der meist auf der Rückseite des Produkts aufgedruckt ist. In dem Tiegel sind eine Zahl und der Buchstabe M abgebildet. Während das M als Abkürzung für Monat steht, gibt die Zahl an, wie lange das Produkt nach dem Öffnen mindestens haltbar ist. Steht hier also zum Beispiel „12 M“, bedeutet das, dass die Creme, nachdem sie zum ersten Mal geöffnet wurde, 12 Monate haltbar ist.

Tipp: Gar nicht so einfach, sich zu merken, wann man welches Kosmetikprodukt geöffnet hat, oder? Deshalb kann es super hilfreich sein, wenn man sich das Datum der Erstbenutzung mit einem wasserfesten Stift auf dem Produkt notiert.

Sich mit einer Sonnencreme zu schützen, ist wichtig.
Riecht die abgelaufene Sonnencreme ranzig? Dann sollte sie entsorgt werden. Credit: Getty Images

Sollte ich angebrochene Sonnencreme noch benutzen?

Die Sonnencreme ist offen und die empfohlene Verwendungsdauer (Cremetiegel-Symbol) ist noch nicht erreicht? Sehr gut. Dann sollte die Creme wohl noch gut sein. Vorausgesetzt, sie wurde in der Zeit, in der sie nicht gebraucht wurde, richtig gelagert. Hier kommen Tipps.

  • Achtet darauf, dass die Sonnencreme immer gut verschlossen ist. Sauerstoff kann nämlich die Inhaltsstoffe des Sonnenschutzes verändern.
  • Entfernt mögliche Creme-Rückstände am Deckel mit einem Tuch. Auch Sand, Erde, Gras oder Krümel haben hier nichts verloren, damit sich keine Bakterien und Keime bilden.
  • Starke Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen können die Haltbarkeit von Sonnencremes deutlich verringern. Lagert die Sonnencreme deshalb immer an einem kühlen und trockenen Ort.
  • Seid ihr beispielsweise am Strand, am See oder im Freibad, nehmt am besten eine kleine Kühltasche mit (ein Mini-Thermocase gibt es zum Beispiel von Reisenthel, über Amazon*). Ansonsten achtet darauf, dass die Sonnencreme-Tube nicht gerade in der prallen Sonne liegt, sondern wenigstens irgendwo einen Schattenplatz bekommt.

Woran erkennt man, ob Sonnencreme noch gut ist?

Ihr seid euch nicht sicher, wann ihr die Sonnencreme das erste Mal geöffnet habt und ob die empfohlene Verwendungsdauer vielleicht schon längst überschritten wurde? Falls ihr die Creme noch benutzen und nicht direkt in die Tonne werfen möchtet, gibt es bestimmte Merkmale, an denen ihr erkennen könnt, ob das Sonnenschutzmittel noch gut ist. Hier kommen Tipps.

#1 Wie riecht die Sonnencreme?
Deckel öffnen, kurz auf die Flasche oder die Tube drücken und einmal schnuppern bitte. Riecht die Creme irgendwie seltsam, unangenehm oder ranzig? Dann bloß weg damit.

#2 Wie sieht die Sonnencreme aus?
Raus aus der Tube. Dann kann man nämlich nicht nur den Geruch, sondern auch die Farbe und die Konsistenz der Sonnencreme checken. Hat sich die Farbe verändert oder ist die Creme viel flüssiger als sonst, dann ist das ein Zeichen dafür, dass das Mittel leider nicht mehr gut ist. Ab in den Müll.

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Was passiert, wenn ich abgelaufene Sonnencreme verwende?

Ranzige Sonnencreme möchte wohl niemand auf der Haut haben. Dann lieber raus aus der prallen Sonne und ganz schnell ein neues Sonnenschutzmittel shoppen. Wer die gekippte Creme dennoch verwendet, muss damit rechnen, dass seine Haut entsprechend irritiert reagiert und vielleicht sogar einen Ausschlag bekommt. Spätestens jetzt gehört das Produkt in den Müll.

Wichtig zu wissen ist auch, dass der UV-Schutz der Sonnencreme mit der Zeit abnimmt. Das heißt also, man ist nicht mehr ausreichend vor den schädlichen UV-Strahlen geschützt. Das bedeutet wiederum, die Gefahr eines Sonnenbrands steigt, die Haut altert schneller und das Hautkrebsrisiko erhöht sich.

Beliebte Sonnenpflege-Produkte ohne Octocrylene gibt es zum Beispiel von der Naturkosmetik-Marke Annemarie Börlind (hier bei Douglas shoppen*).

Die Sonnencreme von Annemarie Börlind enthält keine Octocrylene.
Credit: Annemarie Börlind/flaconi.de

Abgelaufene Sonnencreme kann auch schädlich sein

Enthält das Sonnenschutz-Präparat Octocrylen? Octocrylen ist ein synthetisch hergestellter UV-Filter, der vor allem die UVB-Strahlen im Sonnenlicht filtert und absorbiert. Das Verbrauchermagazin „Öko-Test“ stuft den chemischen UV-Filter, der in der EU offiziell erlaubt ist, als „bedenklich“ ein und rät dazu, Produkte mit Octocrylen vorsorglich nicht zu verwenden. Der Grund: Der UV-Filter steht unter anderem im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken.

Französische Forscher haben zudem herausgefunden, dass Octocrylene mit der Zeit möglicherweise in den Stoff Benzophenon zerfallen. Und der gilt wiederum wahrscheinlich als krebserregend. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man Sonnencreme, die Octocrylene enthält, also wirklich konsequent am Ende der Saison entsorgen.

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Etwas Wichtiges zum Schluss: Hautpflege ist immer sehr individuell. Ob die von uns beschriebenen Tipps oder vorgestellten Produkte für dich funktionieren, kannst nur du selbst beurteilen. Wenn du eine sehr sensible Haut hast, die zu Irritationen neigt, kann es ratsam sein, einen Hautspezialisten aufzusuchen. So findest du garantiert die Pflege, die zu den Bedürfnissen deiner Haut passt.