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Getrennt oder zusammen: Wer zahlt eigentlich beim ersten Date?

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Vorab im Video: 7 simple Tipps, damit sich dein Date garantiert in dich verliebt

Man kann sicherlich keine Gefühle hinzaubern, wo keine sind. Aber oftmals fehlt einfach auf beiden Seiten die Initiative, wenn sich zwei Menschen begegnen. Werd also selbst aktiv und setz die richtigen Signale, wenn du dein Date erobern möchtest.

Es ist eine schöne Geste, wenn einer von beiden beim ersten Date zahlt. Aber das muss nicht automatisch der Mann sein. Dennoch herrscht hier oft Unsicherheit, was OK ist und was nicht. oder sind wir zu emanzipiert, um uns automatisch einladen zu lassen, nur weil er der Mann ist? Wer zahlt denn nun beim Date? Über die Krux mit der Rechnung und warum heute alles auf einmal so kompliziert ist.

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Es gibt diese Dating-Show im Fernsehen, wo sich zwei Unbekannte zum Essen in einem Restaurant treffen. Und jedes Mal, wenn die Rechnung in einem kleinen Holzkästchen an den Tisch gebracht wird, beginnt das Spielchen von Neuem: Wer zahlt? Getrennt oder zusammen?

Und es ist echt lustig anzusehen: Denn egal, wie sehr es vorher geknistert hat, in dem Moment, wo die Rechnung kommt, rutschen beide nervös auf ihrem Stuhl herum. Was passiert jetzt?

Was mich aber noch viel mehr verwundert, ist die Tatsache, dass hier noch alte Rollenmuster auf den Tisch kommen. Denn meist zahlt bei einem Hetero-Treffen eben doch der Mann.

7 simple Tipps, damit sich dein Date garantiert in dich verliebt

Man kann sicherlich keine Gefühle hinzaubern, wo keine sind. Aber oftmals fehlt einfach auf beiden Seiten die Initiative, wenn sich zwei Menschen begegnen. Werd also selbst aktiv und setz die richtigen Signale, wenn du dein Date erobern möchtest.

Muss das sein? Nun. Erstmal vorweg: Es gibt ja immer mehrere Möglichkeiten: Jeder zahlt exakt, was er hatte. Jeder zahlt die Hälfte und man schmeißt einfach 50/50 zusammen. Oder einer von beiden lädt den anderen ein. ​

Wichtig bei letzterer Lösung natürlich: Fragt er oder sie vorher, ob es OK ist, dass er die Rechnung übernimmt? Denn auch wenn es freundlich gemeint ist, kommt es nicht immer so beim Gegenüber an.

Gerade beim ersten Date ist das Thema „Einladen“ eben doch etwas sensibel. Manche Frauen sind tödlich beleidigt, wenn der Mann sie nicht einlädt. Manche Männer beleidigt, wenn sie ihn einlädt.

Und manchmal finden es beide nicht gut, sich beim ersten Treffen einzuladen, weil man sich ja noch gar nicht kennt. Manche Menschen sind auch tödlich beleidigt, weil ihr Gegenüber sie (ungefragt) einlädt – hier tun sich Fettnäpfe en masse auf.

Wer zahlt beim ersten Date: Was sagt der Knigge?

Der Knigge macht es sich ganz einfach und bestimmt: Wer zum Date eingeladen hat, der zahlt auch. Nur ist das nicht so einfach zu sagen, wer denn jetzt wen eingeladen hat. Eine Verabredung basiert meist auf beiderseitigem Einverständnis, statt auf einer expliziten Einladung.

Es sei denn, einer von beiden sagt: „Ich möchte dich zum Essen einladen.“ Aber leider überwiegt die Zahl der gemeinschaftlichen „Lass uns essen gehen“-Dates. Knigge hilft also eher wenig.

Emanzipiert oder eingeladen?

Was zumindest in besagter Dating-Sendung oftmals unter den Tisch fällt: Als emanzipierte Frau möchte man sein Date ja durchaus auch gerne einladen. Weil man das Date genossen hat. Und weil man eben für Gleichberechtigung in allen Belangen ist. Und warum sollte man als Frau nicht das Portemonnaie zücken und zahlen? Es ist ja genauso nett gemeint wie vom Mann.

Dennoch scheint es, als sei die Rechnung im Lokal bei vielen Frauen die letzte Bastion, in der die Gleichberechtigung noch nicht Einzug halten mag.

Denn in besagter Fernseh-Dating-Sendung ist es zu meinem großen Erstaunen zu 99 Prozent eben doch so, dass die Frauen sich begeistert zeigen, wenn der Mann sie einlädt und ebenso entgeistert sind, wenn er nur seinen Teil zahlt. Nicht selten verscherzt es sich der Mann unwiderruflich, weil er getrennte Rechnungen wollte.

Ich selbst halte mich für emanzipiert und fände es ziemlich bescheuert, wenn der Mann automatisch sein Portemonnaie zückt, anstatt mich erst zu fragen, ob es ok ist. Von klein auf habe ich gesagt bekommen, dass man einen guten Job braucht, um auf eigenen Füßen zu stehen und unabhängig zu sein.

Klar freue ich mich über eine Einladung, aber warum sollte von vorneherein klar sein, dass der Mann für mich zahlt und nicht umgekehrt? Schließlich ist es eine sehr höfliche Geste, die Rechnung für sein Gegenüber zu übernehmen. Und ich kann ja auch höflich sein. Punkt.

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Getrennte Rechnung = Abfuhr?

Es gibt natürlich ab und zu auch einen guten Grund, auf getrennten Rechnungen zu pochen. Manchmal möchte man unbedingt getrennt zahlten, weil man sich sonst unter Druck gesetzt oder vielleicht sogar ein wenig gekauft oder bestochen fühlt. Man ist dem anderen jetzt etwas schuldig – dieses Gefühl schleicht sich zumindest ein.

Gerade wenn man für sich beschlossen hat, dass man dieses Date nicht wiederholen will und an Flucht denkt, dann möchte man gar nicht, dass der andere noch horrende Summe für einen berappt. Eingeladen zu werden, kann in dem Fall auch eher unangenehm sein. Muss man getrennte Rechnungen also direkt als Abblitzen deuten?

Going Dutch – eigentlich eine deutsche Unart

In anderen Ländern ist es übrigens total verpönt, dass wir in Deutschland im Restaurant meist getrennt zahlen (sei es mit Freunden, aber auch bei einem Date). In anderen Ländern ist es eine Selbstverständlichkeit, dass einer am Tisch die Rechnung übernimmt.

Oder zumindest, dass der Betrag automatisch vom Personal durch die Anzahl der Personen geteilt wird und alle zusammenschmeißen, egal, was jeder einzelne jetzt verzehrt hat. Alles andere wäre extrem unhöflich.

Die deutsche (Un-)Art, getrennte Rechnungen zu verlangen, heißt im Englischen übrigens fälschlicherweise Going Dutch. Richtig wäre in dem Fall aber Going German, denn die Holländer zahlen entweder zusammen oder jeder gleich viel.

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Eine schöne Geste – mehr nicht

Kein Wunder, dass andere Nationen unser Verhalten befremdlich finden und die Diskussion „zusammen oder getrennt“ für überflüssig halten. Zu Recht. Zusammen zahlen oder zumindest zusammenzuwerfen – diese beide Arten zu zahlen sind ja auch eine schöne Geste an seine Begleitung.

Man hat gemeinsam gegessen, getrunken und geredet. Warum sollte man dann am Ende wegen ein bisschen Geld plötzlich wieder auf Distanz gehen und jedes Glas Wasser auseinander rechnen lassen?

Und gerade wenn man sich kaum kennt, ist die Großzügigkeit seinem Date gegenüber ein schönes Kompliment. Erbsenzähler und Pfennigfuchser kommen nämlich nicht unbedingt charmant rüber.

Trotz aller Emanzipiertheit muss ich also sagen: Nur weil ich gleichberechtigt sein will, muss ich die Einladung meines Datingpartners nicht ausschlagen, nur weil er ein Mann ist und ich eine Frau. Warum sollte ich die Einladung einer Freundin akzeptieren, die eines Mannes hingegen nicht, nur aufgrund seines Geschlechts?

Es ist und bleibt eine nette Geste, wenn das Date einen einladen möchte. Vorausgesetzt natürlich, dass es beide tun dürfen, der Mann und die Frau.

Der Idealfall: A fragt B, ob er ihn einladen darf und B bietet A eine Revanche beim nächsten Date an. Dann zahlt B. Womit das mit dem Wiedersehen auch gleich geklärt wäre.